JAZZpects bietet in unterschiedlicher Form einen Einblick in die Sammlung des Jazzinstituts. Darunter finden sich längere Abhandlungen, die Teile unseres Archivs auswerten, aber auch kürzere Beiträge, die einzelne Dokumente, Briefe, Veröffentlichungen, Fotos, Plakate kontextualisieren.
Nummer 9: Die geheimnisvolle Kladde des Hans Blüthner (Dezember 2023)
In der Sammlung des Jazzfans, Hot-Club-Gründers und Berliner Urgesteins Hans Blüthner war eine Kladde, mit der wir lange Zeit nichts anzufangen wussten. Dann wurde uns klar, dass sie tiefe Einblicke in die Lebenswirklichkeit von Jazzfans im Berlin während der Nazizeit erlaubte. Und dass sie die Plattensammlung dokumentierte, die unter anderem der Fotograf und Blue-Note-Miteigentümer Francis Wolff besaß, bevor er 1938 auf einem der letzten Schiffe aus Deutschland fliehen konnte. Hier bieten wir einen Einblick in diese Kladde sowie ein wenig Kontext zum Leben eines Jazzfans im Berlin der 1930er Jahre.
Nummer 8: Ein Gespräch mit Gerd Dudek (Dezember 2023)
Seit 1992 veranstaltet das Jazzinstitut zusammen mit dem Kulturzentrum Bessunger Knabenschule den jährlichen Workshop “Jazz Conceptions”. Neben den sechs bis sieben Dozent:innen, die die ganze Woche dabei sind, laden wir ab und zu auch Gastdozenten ein, die uns für einen Tag einen Blick in ihre Sicht auf den Jazz erlauben. Im Sommer 2017 war das der im November 2022 verstorbene Saxophonist Gerd Dudek. Im Gespräch mit Wolfram Knauer erzählt er von seiner Karriere vor dem Globe Unity Orchestra, von einem Aufeinandertreffen mit John Coltrane und von der ewigen Suche nach dem richtigen Blättchen.
Nummer 7: Oral History-Interview mit Joachim Ernst Berendt (Oktober 2023)
Joachim Ernst Berendt verbindet viel mit dem Jazzinstitut Darmstadt, nicht zuletzt die Tatsache, dass seine Sammlung den Grundstock des Darmstädter Archivs bildet. Bei einem seiner Besuche in Berendts Haus in Varnhalt bei Baden-Baden bat Wolfram Knauer den Autor, Rundfunkmenschen, Produzenten, Festivalmacher ihm die eigene Geschichte zu erzählen, seine Initiation zum Jazz gekommen, seine Arbeit beim Rundfunk, seine Reisen, Projekte, Festivalarbeit, die Wende hin zur Spiritualität und seine gegenwärtige (1992) Haltung zum Jazz. Hier findet sich ein Transkript des kompletten Gesprächs.
Nummer 6: “To Erwin and Margie”. Über eine besondere Brieffreundschaft (Juli 2023)
Als William Engelleitner Mitte der 1950er Jahre in die USA auswanderte, blieb er in Kontakt mit seinen Freunden, einem Darmstädter Ehepaar. Und weil sie alle Jazzliebhaber waren, legte er seinen Briefen immer wieder Autogramme von Jazzmusikern bei, die er in den Clubs von New York, Chicago, Washington, Pittsburgh und anderswo hörte. Die Sammlung mit nahezu 200 Autogrammen berühmter Musiker:innen von Sarah Vaughan über Eddie Condon bis zu Chet Baker, Blue Mitchell oder Erroll Garner fand vor einigen Jahren ihren Weg ins Jazzinstitut. Hier findet sich ihre Geschichte mit zahlreichen Beispielen aus der Autogrammsammlung.
Nummer 5: Jazz in der Kammer (1965-1990) (April 2023)
Vom 1. November 1965 bis zum 10. November 1990 fand in den Kammerspielen des Deutschen Theaters in Ost-Berlin eine der wichtigsten Konzertreihen für Jazz in der DDR statt. “Jazz in der Kammer” präsentierte über 25 Jahre hinweg die spannendsten Entwicklungen der improvisierten Musik in Ostdeutschland und weit darüber hinaus. Hier: drei repräsentative Programmblätter von 1965, 1969 und 1990.
Nummer 4: Hartmut Geerken’s Sun Ra Archive, part 1 (März 2023)
Einblick in einige wenige der vielen Dokumente des Sun Ra Archive, das wir im Mai 2021 vom Sammler und Sun-Ra-Experten Hartmut Geerken übernahmen. Hier: Gefängnis-Korrespondent (1942-43); die Sun Harp (1971), Hot Dog-Sauce (1940er Jahre), eine Sun Ra-Maske von Maqsud Schukurwali (1977), sowie ein Beispiel für die vielen Diskographien über Sun Ra.
Nummer 3: Post von Doc Cheatham, 1964-1966 (Februar 2023)
Briefe des amerikanischen Trompeters Doc Cheatham an den deutschen Jazzforscher Gerhard Conrad, in denen Cheatham über seine Bewunderung für den Kollegen Rex Stewart berichtet, von der schwierigen Lage für Jazzmusiker in den USA und davon, dass für Musiker wie ihn immer gelte: “we have to hustle”.
Nummer 2: Jazz in Würzburg, 1948-1951 (Februar 2023)
… ein Blick in die Jahresberichte des Jazz-Clubs Würzburg der Jahre 1948-51, die Aufschluss geben über Mitglieder und Ziele des Vereins, über Aktivitäten und heftige Streits zum Beispiel mit der Leitung des örtlichen Amerika-Hauses und Professoren der Musikhochschule.
Nummer 1 (Juli 2017) [PDF-Datei]
… Eine Dokumentation mit vielen Faksimiles über das II. Jazzfestival in Sopot im Jahr 1957, zu dem Werner Wunderlich eine Delegation Frankfurter Jazzmusiker um Albert und Emil Mangelsdorff mit nach Polen nahm, eine Veranstaltung, die sich als Beginn des kulturellen Austausches zwischen Deutschland und Polen nach dem II. Weltkrieg erweisen sollte.
Ausschnitt aus einer Sendung zum selben Thema: hr2 Jazzstudio vom 25. Juni 2003:
Die Frankfurter als „Botschafter des Jazz“. Am Mikrofon ist Jürgen Schwab
(mit freundlicher Genehmigung des hr)