Jazz News
(aus dem Jazzinstitut Darmstadt)

24. Juni bis 7. Juli 2021 | Ausgabe 13/2021 (deutsch)

Wir lesen die Morgenzeitung für Sie!

Liebe Jazzfreunde,

Die Jazz News des Jazzinstituts versorgen Sie regelmäßig (zurzeit ca. alle zwei Wochen) mit Nachrichten, die wir aus der Online-Tagespresse für Sie zusammenfassen. Diese Rubrik wird auf unserer Website (www.jazzinstitut.de) täglich aktuell gehalten.

Wenn Sie an Literaturlisten zu den hier genannten Musiker:innen interessiert sind, so finden Sie etliche auf unserer Jazz-Index-Website. Der Jazz-Index ist eine bibliographische Datenbank, die kostenlos im Jazzinstitut abrufbar ist. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie ähnliche Auszüge zu noch nicht gelisteten Musiker:innen wünschen.

Viel Vergnügen bei Ihrer Lektüre zum Jazz in der/n vergangenen Woche/n.

... in aller Kürze ...

Ueli Bernays spricht mit dem Gitarristen Julian Lage darüber, dass er auf seinem Instrument lieber sprechen als singen möchte, über Aufnahmen afro-amerikanischer Intellektueller wie Angela Davis und James Baldwin, die er eingehend studierte, über den improvisatorischen Prozess der Konversation, über seine stilistische Flexibilität im Jazzkontext, sowie über sein jüngstes Album "Squint" und darüber, dass ihn das Musikmachen "netter, sensibler, glücklicher" mache (Neue Zürcher Zeitung). --- Rüdiger Heinze spricht mit dem Vibraphonisten Wolfgang Lackerschmid über sein jüngstes Album "Summer Changes", über Wiederveröffentlichungen früherer Aufnahmen mit Chet Baker, sowie über seine neue Funktion im Aufsichtsrat der Musikverwertungsgesellschaft GEMA (Augsburger Allgemeine).

Eine neue Studie dokumentiert die mangelnde Gleichstellung von Männern und Frauen im Schweizer Kulturbetrieb und betont, dass gerade im Bereich Rock/Pop und Jazz nur 9 bzw. 12 Prozent Musikerinnen tätig sind (SRF). --- Ted Gioia erinnert daran, wie das Label Columbia 1973 viele ihrer großen Jazzkünstler:innen aus dem Katalog strich (Culture Notes of an Honest Broker).

Birgit Kaltenböck spricht mit der österreichischen Pianistin und Sängerin Sabrina Hank darüber, wie die Pandemie sie betroffen hat, über aktuelle Pläne und Projekte, sowie über den Jazz als eine ganzheitliche Musik, die nur funktioniert, wenn man total im Moment ist (Salzburger Nachrichten). --- Ljubisa Tosic spricht mit dem österreichischen Bassisten Lukas Kranzelbinder über Shake Stew und was die Musiker in der Band miteinander verbindet, über das jüngste Bandmitglied, die Saxophonistin Astrid Wiesinger, sowie über den Deutscher Jazzpreis, mit dem sie gerade ausgezeichnet wurden, und wie sehr ein ähnlicher Preis in Österreich fehlt (Der Standard).

Stuart Derdeyn spricht mit dem Schlagzeuger Hamid Drake über sein Duo mit dem Perkussionskollegen Michael Zerang, über seine Anfänge in der Musik auf der Posaune, über das seltsame Gefühl, heute eher als "elder statesman" des Jazz gesehen zu werden, über die Bedeutung von Groove in seinem Spiel, egal in welchem stilistischen Kontext, sowie über die Beschäftigung mit Perkussionstraditionen aus aller Welt (Vancouver Sun). --- Andrew Gilbert spricht mit dem Bassisten Charnett Moffett über die Zusammenarbeit mit seiner Frau, der Sängerin und Songwriterin Jana Herzen, über seinen Vater, den Schlagzeuger Charles Moffett, und die regelmäßigen Besuche im Keystone Korner in San Francisco, als er noch ein Kind war, über Auftritte mit der Moffett Family Band als Achtjähriger, über ein Angebot von Art Blakey, dass er im Alter von 15 Jahren ausschlagen musste, weil er noch schulpflichtig war, sowie über die vielen Bassisten, die vor ihm kamen und die alle einen Eindruck in seinem Spiel hinterließen (The Oaklandside).

Carolyn McClair spricht mit dem Saxophonisten Donald Harrison darüber, dass er sich als "einen kulturellen Vertreter von Afro-New Orleans" versteht, der "Geheimisse kennt, die bis nach Afrika zurückreichen, und weiß, wie diese im Jazz verwendet werden, und ich bin wahrscheinlich der einzige Jazzmusiker, der das alles weiß", über sein jüngstes Projekt, das John Coltranes "Countdown" als Ausgangspunkt nimmt, sowie über seine Tätigkeit als Pädagoge, der jungen Musiker:innen etwas über die Welten von Jazz und HipHop vermittelt (The Patch). --- Reinhard Köchl spricht mit dem Pianisten Vijay Iyer über die politischen Bezüge sowohl seines jüngsten Albums "Uneasy" als auch von Musik im Allgemeinen (Die Zeit).

Kate Hutchinson spricht mit dem Pianisten und Komponisten John Carroll Kirby über sein jüngstes Album "Septet", über die lebendige Jazzszene in Los Angeles, über eines seiner Lieblings-Jazzalben, "Money Jungle", sowie darüber, dass er sich sozusagen als genre-losen Musiker sieht, der sich vor allem auf sein Instrument konzentriere und darauf, wie sich dieses in verschiedene Szenarien einpassen lässt (The Guardian). --- Andrian Kreye liest/betrachtet/hört "Jazzed", ein neues Medium irgendwo zwischen Magazin und Streaming-Plattform, und spricht mit dessen Chefredakteur Götz Bühler über künftige Pläne (Süddeutsche Zeitung).

Hua Hsu erzählt die Geschichte von Herman Blount, der irgendwann in den 1930er Jahren zum Saturn gebeamt wurde, wo Aliens ihm Wissen vermittelten, Gleichungen, die er auf der Erde verbreiten möge, um die Realität der Menschen zu transzendieren. Blount wurde 1952 erst zu Le Sony'r Ra, dann zu Sun Ra, verteilte bald Flugblätter mit Titeln wie "The Bible Was Not Written for Negroes!!!!!!!", um dann eine Band zu gründen, mit der er "eine Art 'Astro-Black mythology' imaginierte, in der alte ägyptische Geschichte neben einer Zukunft steht, in der die Menschen 'weit über die Sterne hinaus' auswandern" (The New Yorker). Nou Dadoun erinnert sich daran, wie er das Arkestra 1978 live erlebte (Coastal Jazz).

Dave Sumner betrachtet die Jazzszene von St. Petersburg, Russland (Daily Bandcamp). --- Ulrich Steinmetzger spricht mit dem Saxophonisten Johannes Enders und hört sich dessen jüngstes Duoalbum mit dem Pianisten Rainer Böhm an, "Kokoro" (Leipziger Volkszeitung). --- Kate Hutchinson entdeckt die britische Trompeterin Emma-Jean Thackray (The Guardian). --- Sharon Edwards erinnert an den Geiger, Gitarristen und Sänger Clarence 'Gatemouth' Brown (New Orleans Times-Picayune). --- Philippe Reichen spricht mit Mathieu Jaton, dem künstlerischen Leiter des Montreux Jazz Festival (Der Bund). --- Rob Thomas spricht mit dem Pianisten Johannes Wallmann (The Capital Times).

Nachrufe

Wir erfuhren vom Ableben des ungarischen Sängers Gábor Winand im Alter von 57 Jahren (Index), des Trompeters Jon Hassell im Alter von 84 Jahren (The Guardian, New York Times, BR Klassik), des Pianisten Burton Greene im Alter von 84 Jahren (WBGO), des Schlagzeugers Jack Warner im Alter von 78 Jahren (Newport Daily News), des namibischen Sängers Raymond Pande (The Namibian), des irischen Bassisten Rick Laird im Alter von 80 Jahren (Music Fest News, Guitar), des niederländischen Komponisten Louis Andriessen im Alter von 82 Jahren (Deutschlandfunk, NPR, New York Times, Washington Post, Süddeutsche Zeitung), des Pianisten und Komponisten Frederic Rzewski im Alter von 83 Jahren (Gramophone, New York Times, Süddeutsche Zeitung), des Sängers Bill Ramsey im Alter von 90 Jahren (Der Standard, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung), sowie der kanadischen Saxophonistin und Sängerin Sheila Cooper im Alter von 60 Jahren (Information aus ihrer Familie).

Letzte Woche im Jazzinstitut

Louis Armstrong
Wolfram Knauers neue Biographie Louis Armstrongs hat es rechtzeitig zum Doppeljubiläum in die Geschäfte geschafft – am 6. Juli vor 50 Jahren starb Satchmo, am 4. August vor 120 Jahren wurde er geboren (Reclam). Eine Playlist von Aufnahmen, die in dem Buch diskutiert werden, kann auf der Website des Verlags heruntergeladen werden oder direkt über diesen Link. Bislang wurde das Buch bereits von Bert Noglik (Deutschlandfunk), Ulrich Stock (Die Zeit), Roland Spiegel (BR Klassik) und Jörg Heyd (WDR5) besprochen. Reinhard Köchl sprach mit dem Autor (Augsburger Allgemeine).

Aktuelle Öffnungszeiten des Jazzinstituts
Das Archiv des Jazzinstituts ist für Besucher und Nutzer nur auf Anmeldung geöffnet. Dafür werden wir Recherche-Slots mit genauen zeitlichen Vorgaben für jeweils immer nur eine/n Besucher/in zur Zeit vergeben. Daneben können Sie uns weiterhin per Telefon, E-Mail oder Video-Call erreichen. Sollten Sie einen Video-Call wünschen, bitten wir Sie, dafür per e-mail einen Termin abzumachen und uns dabei bereits mitzuteilen, worum es in dem Gespräch gehen soll. Wir werden Ihnen dann einen Link für eine Webex Videosession für unser Treffen zusenden.

Modify your subscription    |    View online
Jazzinstitut Darmstadt
Bessunger Strasse 88d | 64285 Darmstadt | Germany
The Jazzinstitut is an institution of the City of Sciences Darmstadt | Das Jazzinstitut ist eine Einrichtung der Wissenschaftsstadt Darmstadt