... in aller Kürze ...
Noah Schaffer erinnert an den Trompeter Milt Ward, der in den 1970er Jahren in der Bostoner Jazzszene aktiv war, und an sein Album aus dieser Zeit, "Milt Ward and Virgo Spectrum", dessen Musik Schaffer mit den Worten "Kool & The Gang meets Sun Ra" beschreibt (WBUR). --- Ethan Iverson erinnert an den Pianisten Jaki Byard und hört sich seine Alben "Hi-Fly" (1962) und "The Jaki Byard Experience" (1968) genauer an, sieht außerdem den Mittschnitt eines Byard-Konzerts aus Berlin (1965) und liest Byards Notizen für Charles Mingus' Album "Portrait" (1965), in denen sich der Pianist sowohl an Mingus wie auch an Eric Dolphy erinnert. Er hört sich Aufnahmen an, auf denen Byard als Sideman mit Eric Dolphy, Booker Ervin, Don Ellis und Sam Rivers zu hören ist, und er erklärt, dass "Byards Vermächtnis auch in den Werken seiner beiden berühmtesten Schüler sichtbar wird: Jason Moran und Fred Hersch". (Do the Math). Schließlich verweist er auf eine 20-minütige Dokumentation über den Pianisten aus dem Jahr 1980 (YouTube).
Nate Chinen spricht mit dem ukrainischen Pianisten Vadim Neselovskyi über sein jüngstes Album mit dem Titel "Odesa. A Musical Walk Through a Legendary City", das er 2020 aufgenommen hat, darüber, wie sich die Bedeutung von "aus der Ukraine stammend" während der Orangenen Revolution 2005 zu verändern begann, darüber, wie er den andauernden Krieg aus der Ferne miterlebte, und darüber, dass er manchmal den Drang verspüre, "nach Hause zu gehen, zu den Waffen zu greifen und sich dem Kampf anzuschließen", dann aber feststelle, dass er mehr tun könne, wenn er durch Konzerte Spenden sammelt (NPR). --- Ethan Iverson spricht mit dem Bassisten Anthony Cox über die Wahl seines Instruments und den Umstieg vom E- auf den Kontrabass, nachdem er Charles Mingus in einem Konzert gehört hatte. Cox spricht über seine Lehrer Richard Davis und Dave Holland, seine erste Platte mit Milo Fine, über New York (und insbesondere den Club Bradley's) in den frühen 1980er Jahren, über Auftritte mit Sadik Hakim, über die Band Third Kind of Blue, über seine Verbindung zu Steve Coleman und M-Base, darüber, über einen dreiwöchigen Gig mit Stan Getz, über Kollegen wie Geri Allen, Joe Lovano, Billy Hart, Ed Blackwell, Dewey Redman, James Newton sowie über seine aktuellen Aktivitäten als Musiker und Lehrer (Do the Math).
Nate Chinen spricht mit dem Pianisten Vijay Iyer über Alben und Künstler, die ihn im Laufe der Jahre stark beeinflusst haben, wie John Williams' "Star Wars", Aufnahmen von The Police, Prince, A Tribe Called Quest, Nina Simone, dem Antipop Consortium, Abida Parveen, Wadada Leo Smith, Tyshawn Sorey und Igor Levit (Pitchfork). --- Barry Davis spricht mit der Sängerin Rebecca Zola, die an einem Promotionsprojekt arbeitet, das sich mit Aspekten von Gender und Jazz befasst, und erzählt von ihren eigenen Erfahrungen sowohl in der New Yorker Jazzszene wie auch in Israel, wo sie als Musikerin studierte und arbeitete (The Jerusalem Post).
Larry Blumenfeld spricht mit dem britischen Saxophonisten Shabaka Hutchings darüber, dass er während der Pandemie viel auf der Shakuhachi übte, über den Einfluss seiner Herkunft aus Barbados und der britischen Jazzszene, über die Idee hinter seinen drei Gruppen, Sons of Kemet, the Comet Is Coming, Shabaka and the Ancestors, sowie über sein jüngstes Album "Afrikan Culture", das er als rituelle Musik versteht, in dem Sinne, dass "es ein Ritual gibt, das mit der Entstehung der Musik verbunden ist". Hutchings verrät auch, dass er plant, die Band Sons of Kemet aufzulösen, um sich auf neue Projekte zu konzentrieren (Tidal). --- Hannah Edgar erinnert sich an eine Reihe von Jazzclubs auf Chicagos South Side, in denen zwischen den 1930er und 1960er Jahren Drag-Shows stattfanden und die "Gäste aller Rassen und sexuellen Ausrichtungen anzogen". Sie verweist auf das Cabin Inn, in dem der Klarinettist Jimmie Noone für Drag-Shows auftrat, den Kitty Kat Club, in dem ein junger Ahmad Jamal zu hören war, und das Queen's Mansion, in dem Sun Ra und sein Arkestra Drag-Wettbewerbe begleiteten. Sie erinnert sich an Finnie's Masquerade Ball, eine jährliche Drag-Veranstaltung, die 1935 gegründet wurde. Sie spricht mit dem Schlagzeuger Earl 'Teddy' Thomas, der in den frühen 1960er Jahren die Jewel Box Revue begleitete, bei der die Künstler Sarah Vaughan oder Dinah Washington verkörperten, und mit dem Soziologen William Sites, der erklärt, dass sowohl das Ambiente wie auch die Klientel bei solchen Shows sehr wohl Sun Ras damaliges Repertoire beeinflusst haben mögen, weil er dabei "eine Menge Broadway-Showtunes in aufwendigen - man könnte fast sagen extravaganten - Arrangements spielen musste". (Block Club Chicago).
Robert Bell erinnert an den Pythodd Club in Rochester, New York (Democrat & Chronicle). --- Anlässlich des hundertsten Geburtstags des Geigers Helmut Zacharias zeigt die Staatsbibliothek Hamburg eine kleine Ausstellung über sein Leben und seine Musik (Hamburger Abendblatt). --- Der Saxophonist Matthias Butzlaff hat seinen "Tagesjob" als erfolgreicher Bankmanager aufgegeben, um hauptberuflich Jazz zu spielen (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Im ersten Teil eines dreiteiligen Essays befasst sich Ted Gioia mit der Kunst und Ästhetik Frank Zappas (The Honest Broker). --- John Murph spricht mit dem DJ und Produzenten Louie Vega über den Einfluss seiner Musik auf die LGBTQIA+-Community (Tidal). --- Alan Scherstuhl spricht mit Patricia Nicholson über das diesjährige Vision Festival (The Village Voice).
Wolfgang Kehle spricht mit dem Gitarristen John McLaughlin (Gitarre & Bass). --- Nick Vadala berichtet über den Radiomoderator Bob Perkins, der nach fast 60 Jahren auf Sendung in den Ruhestand geht (The Philadelphia Inquirer). --- Andreas Hartmann spricht mit Klaus Söhnel, einem der ehrenamtlichen Organisatoren von "Jazz im Palmengarten" in Frankfurt, der ältesten Open-Air-Konzertreihe der Welt (Frankfurter Rundschau). |