(aus dem Jazzinstitut Darmstadt)
13. Oktober bis 9. November 2022 | Ausgabe 19/2022 (deutsch)

Wir lesen die Morgenzeitung für Sie!

Liebe Jazzfreunde,

Die Jazz News des Jazzinstituts versorgen Sie regelmäßig (zurzeit ca. alle zwei Wochen) mit Nachrichten, die wir aus der Online-Tagespresse für Sie zusammenfassen. Diese Rubrik wird auf unserer Website (www.jazzinstitut.de) täglich aktuell gehalten.

Wenn Sie an Literaturlisten zu den hier genannten Musiker:innen interessiert sind, so finden Sie etliche auf unserer Jazz-Index-Website. Der Jazz-Index ist eine bibliographische Datenbank, die kostenlos im Jazzinstitut abrufbar ist. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie ähnliche Auszüge zu noch nicht gelisteten Musiker:innen wünschen.

Viel Vergnügen bei Ihrer Lektüre zum Jazz in der/n vergangenen Woche/n.

... in aller Kürze ...

[Dies ist urlaubsbedingt eine etwas knappere Ausgabe der JazzNews. In der nächsten Ausgabe werden die Zusammenfassungen der Artikel wieder in der üblichen Länge erscheinen.]

Ethan Iverson befasst sich mit dem 1961 erschienenen Studioalbum "Evidence" des Saxophonisten Steve Lacy und des Trompeters Don Cherry (Do the Math), sowie mit drei Alben von 1968, nämlich von Max Roach ("Members, Don't Get Weary"), Gary Bartz ("Another Earth") und Charles Tolliver ("Paper Man") (Do the Math). --- Ron Haller spricht mit dem niederländischen Pianisten Jasper Van't Hof (KulturNews).

Der Jazzclub Blues Alley in Georgetown, Washington/DC, wurde durch ein Feuer erheblich in Mitleidenschaft gezogen (Celebrity Access). --- Aus Anlass des Erscheinens von Stevie Wonders Album "Talking Book" vor genau 50 Jahren erinnern sich Musiker:innen, die selbst an der Produktion beteiligt waren, und Künstler:innen, die das Album stark beeinflusste (New York Times).

Maxi Broecking spricht mit dem Schlagzeuger Sven-Åke Johansson (die tageszeitung). --- Marcus J. Moore fragt Musiker:innen, Autor:innen und Kritiker:innen wie Nubya Garcia, James Brandon Lewis, Piotr Orlov, Idris Ackamoor, Shannon J. Effinger, David Hajdu, Kamasi Washington, Mark Richardson, Stephen Thomas Erlewine, Shabaka Hutchings, Hank Shteamer, Phil Freeman sowie Camae Ayewa über ihre Verbindung zur Kunst von Ornette Coleman (New York Times).

Steve Krakow erinnert an den Saxophonisten Clifford Jordan (Chicago Reader). --- Wesley Morris hört sich die neu restaurierten Aufnahmen eines Auftritts der jungen Barbra Streisand im kleinen West Village-Club Bon Soir von 1963 an (New York Times).

Lewis Porter erklärt die traditionellen Verweise in John Coltranes Aufnahme "Spiritual" aus dem Album "Live at the Village Vanguard" von 1961 (Playback with Lewis Porter). --- Alan Scherstuhl sieht sich einen neuen Dokumentarfilm an, der unter anderem auf Privataufnahmen Louis Armstrong zurückgreift und dabei eine weitere Seite des Trompeters und Sängers zeigt (New York Times).

Andrew Amelinck erzählt die Geschichte der Saint John Will I Am Coltrane African Orthodox Church in San Francisco (Grunge). --- Roland Spiegel (BR Klassik) und Oliver Hochkeppel (Süddeutsche Zeitung) feiern den Trompeter Johannes Faber aus Anlass seines 70sten Geburtstags.

Vinie Sperrazza diskutiert die Jahre 1963-1965 in der Karriere des Schlagzeugers Paul Motian (Chronicles). --- Wolfgang Sandner liest eine kürzlich veröffentlichte Dokumentation des Free-Jazz-Plattenlabels Free Music Production / FMP (Frankfurter Allgemeine Zeitung).

Noah Schaffer spricht mit der US-amerikanischen indigenen Jazz-Bassistin Mali Obomsawin über ihre Recherchen zu indigenen Jazzmusiker:innen in den USA, die in ihrem Album "Sweet Tooth" resultierten, das alte Wabanaki-Lieder mit Free Jazz verbindet (WBUR). --- Hannah Edgar spricht mit dem Pianisten Fred Hersch über seine eigene Krankheitsgeschichte, das Leben mit HIV seit Anfang der 1990er Jahre, darüber, was Meditation und Musik gemein haben, über sein neues Trio, über die ersten Auftritte nach der Pandemie sowie über den Titel seines neuen jüngsten Albums "Breath by Breath" (Chicago Tribune).

Roland Spiegel besucht das Jazzfest Berlin (BR Klassik), genauso wie Hans Ackermann (RBB), Gregor Dotzauer (Tagesspiegel) und Ken Münster (Tagesspiegel). --- Gregor Dotzauer spricht mit der französischen Schlagzeugerin Camille Émaille über Klang, Moment und Energie in der freien Improvisation sowie über ... Frauen am Schlagzeug (Tagesspiegel).

Nachrufe

Wir erfuhren vom Ableben des Bassisten Chuck Deardorf im Alter von 68 Jahren (KNKX), des Saxophonisten Gunter Stotz im Alter von 87 Jahren (Schwäbische), des italienischen Kritikers Franco Fayenz im Alter von 92 Jahren (Il Sole), der Sängerin Janet Thurlow im Alter von 96 Jahren (The Hollywood Reporter), des Saxophonisten Anthony Ortega im Alter von 94 Jahren (Los Angeles Times), des Saxophonisten Gerd Dudek im Alter von 84 Jahren (Jazz Pages, SWR 2, Jazzcity), des Gitarristen Tony Carpio aus Hong Kong im Alter von 82 Jahren (South China Morning Post) sowie des italienischen Fotografen Giuseppe Pino im Alter von 82 Jahren (La Repubblica).

Letzte Woche im Jazzinstitut

Die Welt zu Gast im Jazzinstitut
Ende Oktober empfingen wir eine Besuchergruppe des Auswärtigen Amtes im Jazzinstitut. Die Teilnehmer:innen der Themenreise kamen aus Brasilien, Montenegro, Kenia, Mexiko, Vietnam und den USA, und sie besuchten Veranstaltungen in Berlin, Frankfurt und in Darmstadt, wo wir ihnen die Aktivitäten des Jazzinstituts vorstellten und mit ihnen über die deutsche Jazzszene sprachen. Der Vibraphonist Christopher Dell spielte in unserem Konzertraum ein kurzes Soloset aus seinem Programm Monodosis und ermunterte die Teilnehmer:innen danach zu einer lebhaften Diskussion über sein eigenes musikalisches Denken und ihre Erfahrungen beim Vergleich von improvisatorischen Ansätzen in Deutschland und ihren eigenen Ländern (Besucherprogramm des Auswärtigen Amts; Themenreise Jazz from Germany).

Wissenschaftsstadt (Jazz inklusive)
Ende Oktober erhielt das Jazzinstitut eine Plakette zur Feier des 25-jährigen Bestehens des offiziellen Titels "Wissenschaftsstadt". Darmstadt beherbergt mehr als 30 wissenschaftliche Einrichtungen, darunter vier Hochschulen, die European Space Agency, Eumetsat, das Teilchenbeschleunigerzentrum GSI / FAIR, aber auch kulturelle Einrichtungen wie das Deutsche Polen-Institut, das Institut Mathildenhöhe und eben das Jazzinstitut Darmstadt (25 Jahre Wissenschaftsstadt).

heimat@jazzinstitut: "Bebop Mädchen" goes Darmstadt
Mandy Neukirchner ist eine Gitarristin aus Leipzig, die 2020 unter dem Titel "Bebop Mädchen" einen Podcast ins Leben rief, in dem sie aktuelle Themen behandelt, die Karriereplanung und Alltagssituationen von Musiker:innen gleichermaßen betreffen – das Ganze aus einer bewusst feministischen Perspektive (Bebop Mädchen). Die Inhalte, die sie auf frische und unverbaute Art mit ihren Gesprächspartner:innen angeht, reichen von der Bewältigung weiblicher Selbstzweifel beim Musikmachen bis zur allgemeinen Mysogynie im Musikbusiness oder auf Musikerinnen bezogene Hatespeech im Netz.

Wir haben Mandy Neukirchner zur fünften Kurzresidenz unter dem Titel heimat@jazzinstitut eingeladen und freuen uns, dass sie nächste Woche vier Tage in Darmstadt verbringen wird. Ihre Kurzresidenz in Darmstadt will Neukirchner zu einer ausgiebigen Evaluation von inzwischen mehr als zwei Jahren Podcasting nutzen, sowie dafür, neue Themen zu erschließen. Dazu trifft sie sich (real bzw. virtuell) mit der SWR-Journalistin Julia Neupert, der Kulturmanagerin Lisa Tuyala und der Podcasterin Imke Machura von der Raketerei und recherchiert mehrere Tage im Archiv des Jazzinstituts (heimat@jazzinstitut).

Destination Unknown: Die Zukunft des Jazz
Sie werden es noch ein paarmal lesen: Wir bereiten zurzeit intensiv das nächste Darmstädter Jazzforum vor, das vom 28. bis 30. September 2023 stattfinden wird und, angelehnt an eine Sun-Ra-Komposition, überschrieben ist mit: "Destination Unknown. Die Zukunft des Jazz".

Der Call for Papers findet sich auf unserer Website (Destination Unknown), außerdem führen wir dort einen Blog, in dem wir eigene Gedanken und Diskussionen über das Thema festhalten. Die aktuellen Einträge des Blogs sind überschrieben mit: (1) The devil you (don't) know; (2) Spökenkiekerei; (3) Wer Visionen hat...; (4) ... unendliche Weiten ...; (5) es geht voran... (women in jazz).

Wenn Sie aktiv oder passiv an der Konferenz teilnehmen möchten, lassen Sie es uns wissen. Wenn Sie Ideen für einen Vortrag oder ein Panel haben, schreiben Sie uns. Wenn Sie wissen wollen, was im Laufe der Jahre auf der Jazzforum-Konferenz passiert ist, besuchen Sie die Website unseres Verlags (Wolke Verlag, Jazz).

Aktuelle Öffnungszeiten des Jazzinstituts
Das Archiv des Jazzinstituts ist für Besucher und Nutzer nach Anmeldung geöffnet. Daneben können Sie uns weiterhin per Telefon, E-Mail oder Video-Call erreichen. Sollten Sie einen Video-Call wünschen, bitten wir Sie, dafür per e-mail einen Termin abzumachen und uns dabei bereits mitzuteilen, worum es in dem Gespräch gehen soll. Wir werden Ihnen dann einen Link für eine Webex Videosession für unser Treffen zusenden.

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