(aus dem Jazzinstitut Darmstadt)
16. Februar bis 1. März 2023 | Ausgabe 04/2023 (deutsch)

Wir lesen die Morgenzeitung für Sie!

Liebe Jazzfreunde,

Die Jazz News des Jazzinstituts versorgen Sie regelmäßig (zurzeit ca. alle zwei Wochen) mit Nachrichten, die wir aus der Online-Tagespresse für Sie zusammenfassen. Diese Rubrik wird auf unserer Website (www.jazzinstitut.de) täglich aktuell gehalten.

Wenn Sie an Literaturlisten zu den hier genannten Musiker:innen interessiert sind, so finden Sie etliche auf unserer Jazz-Index-Website. Der Jazz-Index ist eine bibliographische Datenbank, die kostenlos im Jazzinstitut abrufbar ist. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie ähnliche Auszüge zu noch nicht gelisteten Musiker:innen wünschen.

Viel Vergnügen bei Ihrer Lektüre zum Jazz in der/n vergangenen Woche/n.

... in aller Kürze ...

Lewis Porter erzählt von den Aktivitäten des Pianisten Cecil Taylor in seiner Kindheit, z.B. von einer Tanzaufführung im Alter von 6 Jahren, von einem Klavierkonzert im Alter von 14 Jahren sowie von der Erwähnung seines kurz darauf erfolgten Schulabschlusses (Playback with Lewis Porter). Porter hört sich außerdem eine private Aufnahme von, wie der Pianist James P. Johnson es selbst ausdrückt, "just a rag" an (Playback with Lewis Porter). Er erinnert an eine juristische Fehde zwischen den Verwandten von Charlie Parker um dessen Nachlass (Playback with Lewis Porter). Und er hört sich weitere Aufnahmen an, die King Oliver's Creole Jazz Band mit Louis Armstrong vor 100 Jahren machte (Playback with Lewis Porter).

John Edward Hasse erinnert an die Bluessängerin Bessie Smith anlässlich des hundertsten Jahrestages ihrer ersten Aufnahmen (Wall Street Journal). --- Roland Spiegel erinnert an den Klarinettisten Buddy DeFranco zu dessen hundertstem Geburtstag (BR Klassik). --- Jazz Times, eines der führenden US-Jazzmagazine, wurde von der kunstorientierten Organisation "BeBop" übernommen (Access Wire).

Vinnie Sperrazza hört sich das 1956 aufgenommene "Un Poco Loco" des Schlagzeugers Shelly Manne an und fragt nach seinen Verbindungen zu freieren Formen der Improvisation (Chronicles). Sperrazza hört sich außerdem Aufnahmen des Schlagzeugers Jim Black aus den 1990er Jahren an (Chronicles). --- Hank Shteamer spricht mit dem Bassisten Christian McBride über seine lange und abwechslungsreiche Karriere, über Auftritte mit Billie Eilish und ein Konzert mit Sonny Rollins und Ornette Coleman sowie über seinen Wunsch, mit Gladys Knight, Dolly Parton und Mary J. Blige zu spielen. Shteamer spricht auch mit dem Gitarristen Pat Metheny und den Schlagzeugern Savannah Harris und Brian Blade über McBride (New York Times).

Steve Krakow spricht mit dem Saxophonisten Roscoe Mitchell über eine aktuelle Ausstellung seiner Bilder, über seine Freundschaft mit dem verstorbenen Muhal Richard Abrams sowie über sein aktuelles Trio mit dem Schlagzeuger Vincent Davis und dem Bassisten Junius Paul (Chicago Reader). --- Frank Bodani spricht mit dem 93-jährigen Pianisten Herb Sell (York Daily Record).

Rebekka Dieckmann berichtet über den Pastor Simon Birr, der sich entschloss, seinen Beruf zu wechseln und in einer nordhessischen Kleinstadt eine Jazzbar zu eröffnen (Hessenschau). --- Die American Academy of Arts and Letters hat den Trompeter und Komponisten Wadada Leo Smith und die Komponistin Maria Schneider zu neuen Mitgliedern gewählt (American Academy of Arts and Letters).

Wolfgang Sandner spricht mit dem Pianisten Uli Partheil über die Flexibilität, die man braucht, um als Jazzmusiker zu überleben, über seine Verankerung in der Darmstädter Szene, wo er mehrere Projekte ins Leben gerufen hat und künstlerischer Leiter des vom Jazzinstitut Darmstadt mitorganisierten Workshops Jazz Conceptions ist, und er hört sich Partheils Interpretationen von Monk, Fats Waller und lateinamerikanischen Songs an (Frankfurter Allgemeine Zeitung). --- Sean Saifa Wall erinnert an den Sänger Little Jimmy Scott, der mit dem Kallman-Syndrom lebte (Them).

Rick Beato interviewt den Pianisten Keith Jarrett, der offen über seine Musik, seine Karriere und seine Einflüsse spricht, aber auch ein paar Takte Musik spielt, trotz zweier Schlaganfälle, die ihn auf den Gebrauch der rechten Hand beschränken (YouTube). --- Roland Spiegel erinnert an den Saxophonisten Dexter Gordon zu dessen 100. Geburtstag (BR Klassik). Das tun auch Nate Chinen (The Gig) und Ethan Iverson, letzterer zusätzlich mit einer Transkription von Gordons und Gene Ammons' "Blowing the Blues Away" (Transitional Technology).

Manasi Gopalakrishnan stellt den Vibraphonisten und Stadttheoretiker Christopher Dell zusammen mit einer Live-Konzertdokumentation des Trios Dell / Westergaard / Lillinger und dem Pianisten Bob Degen vor (Deutsche Welle). Dell, der in Berlin lebt, aber in Darmstadt geboren wurde, wird bei unserem 18. Darmstädter Jazzforum Ende September als Panellist auf dem Podium sitzen (siehe unten). --- Shaun Brady stellt den Schlagzeuger Nazir Ebo vor, den er als "das nächste bahnbrechende Talent der Jazzszene von Philadelphia" bezeichnet (WRTI).

Nachrufe

Wir erfuhren vom Ableben des Schlagzeugers Sebastian Nay im Alter von 56 Jahren (MainJazz), des Bassisten und Dichters Larry Roland im Alter von 72 Jahren, sowie des Saxophonisten Jerry Dodgion im Alter von 90 Jahren (WRTI).

Letzte Woche im Jazzinstitut

Schenkungen

Wir erhielten eine Schenkung von mehreren V-Discs aus der Sammlung des verstorbenen Walter von Bebenburg (1927-1980), eines deutschen Chemikers, Schriftstellers und Jazzsammlers, der 1961 "Die Jazz-Diskothek" veröffentlicht hatte. Die Platten enthalten Aufnahmen von The Mills Brothers / Ginny Simms; Charlie Barnet and his Orchestra / Jimmy Dorsey; Benny Goodman / Eddie Heywood; Muggsy Spanier; Martha Tilton; Coleman Hawkins / Johnny Bothwell; Jimmie Lunceford / Billie Holiday; Bob Crosby / Duke Ellington; Stan Kenton / Raymond Scott; Louis Armstrong / Kay Starr; Art Tatum; Buddy Rich.

Darmstädter Musikpreis

Der Darmstädter Musikpreis geht in diesem Jahr an den Bassisten Norbert Dömling. Thomas Wolff weiß mehr (Darmstädter Echo). Die Preisverleihung findet am 24. April statt. Die Laudatio hält Wolfram Knauer.

Deutscher Jazzpreis

Die Nominierten für den diesjährigen Deutschen Jazzpreis stehen fest (Deutscher Jazzpreis). Die Verbindung zum Jazzinstitut: Wir haben den Deutschen Jazzpreis von Anfang an unterstützt; Arndt Weidler sitzt im Beirat des Preises.

JAZZpects

Ursprünglich hatten wir JAZZpects als eine Online-Zeitschrift begonnen, in der wir längere Beiträge zu Materialien im Archiv des Jazzinstituts sammeln wollten. Nach der ersten Nummer, die 2017 erschien, fanden wir jedoch nicht die Zeit für eine zweite Ausgabe und haben nun beschlossen, dieses Projekt in Form von kurzen Einblicken, besonderen Leckerbissen aus der Sammlung des Jazzinstituts, fortzusetzen (JAZZpects).

Neu ist beispielsweise ein Dokument aus den Jahren 1949-1951, das über die Aktivitäten der Jazzszene in Würzburg berichtet, über Gespräche und Streits mit städtischen Beamten, Vertretern des örtlichen Amerika-Hauses und Professoren der Musikhochschule (JAZZpects).

Einen weiteren JAZZspect liefert der Trompeter Doc Cheatham in Briefen an den deutschen Forscher Gerhard Conrad, in denen Cheatham über seine Bewunderung für Rex Stewart spricht, aber auch darüber, dass er sich "abrackern" musste, um in der Jazzszene Mitte der 1960er Jahre seinen Lebensunterhalt zu verdienen (JAZZpects).

Destination Unknown: Die Zukunft des Jazz

Haben Sie noch etwas Geduld: In den nächsten Wochen werden wir Sie genauer über das Programm der diesjährigen Konferenz des Darmstädter Jazzforums informieren können. Das Thema lautet "Die Zukunft des Jazz". Hier noch einmal der Termin: 28. bis 30. September 2023. Mehr Information auf unserer Website (Destination Unknown), zusammen mit einem korrespondierenden Blog, in dem wir einige unserer eigenen Gedanken zu diesem Thema darlegen.

Aktuelle Öffnungszeiten des Jazzinstituts

Das Archiv des Jazzinstituts ist für Besucher und Nutzer nach Anmeldung geöffnet. Daneben können Sie uns weiterhin per Telefon, E-Mail oder Video-Call erreichen. Sollten Sie einen Video-Call wünschen, bitten wir Sie, dafür per e-mail einen Termin abzumachen und uns dabei bereits mitzuteilen, worum es in dem Gespräch gehen soll. Wir werden Ihnen dann einen Link für eine Webex Videosession für unser Treffen zusenden.

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