... in aller Kürze ...
Lewis Porter erklärt, dass John Coltranes Komposition "Big Nick" auf Francis Poulencs "Impromptu No. 3" basiert, und er hat auch eine Idee, warum Coltrane gerade dieses Stück seinem Saxophonistenkollegen Big Nick Nicholas widmete und warum er gerade die Nr. 3 von Poulencs Impromptus auswählte (Playback with Lewis Porter). --- Lewis Porter erklärt außerdem den Ursprung von John Coltranes "Impressions", das auf einem Thema aus Morton Goulds "Pavane" aus seiner "American Symphonette No. 2" basiert, einem Satz, der zuvor bereits in Aufnahmen von Jimmie Lunceford und Glenn Miller verwendet wurde, wenn auch Ahmad Jamals Trio-Veröffentlichung aus den 1950er Jahren wohl die direkte Inspiration für Coltrane gewesen sein mag (Playback with Lewis Porter).
Maxi Broecking spricht mit der brasilianischen Schlagzeugerin Mariá Portugal über den Besuch eines Sommerkurses bei Karlheinz Stockhausen kurz vor dessen Tod, über ihre Band Quartabê, über die politische Situation in ihrem Heimatland, über ihre vielfältigen musikalischen Einflüsse sowie darüber, wie die Pandemie gravierende Mängel der patriarchalischen Gesellschaftsstrukturen in Brasilien offenbarte (die tageszeitung). --- Ted Gioia erfährt von einem Wandgemälde in Hamlet, North Carolina, das John Coltrane zeigt, und er spricht mit dem Künstler Scott Nurkin, der außerdem großflächige Wandbilder von Thelonious Monk, Nina Simone, Roberta Flack und Earl Scruggs in ihren jeweiligen Heimatstädten in North Carolina geschaffen hat. Nurkin plant weitere Wandgemälde von Max Roach und dem Rock'n'Roll-Gitarristen Link Wray (The Honest Broker).
Ralf Dombrowski spricht mit dem Pianisten Michael Wollny über seine Faszination für Gespenster und darüber, wie Jacques Derridas "Hauntology" sein Denken beeinflusst hat, darüber, was beim Improvisieren wirklich im Gehirn passiert, über Erinnerung, Angst, Horror und wie sich all das auf die Musik bezieht, zum Beispiel auf die Entwicklung von harmonischen Passagen (Münchner Feuilleton). Thomas Lindemann hört sich Michael Wollnys Album "Ghosts" an (Frankfurter Allgemeine Zeitung). --- Narendra Kusnur berichtet über "die Zukunft des Jazz in Indien", hört sich einige der jungen Musiker:innen des Landes an und spricht mit älteren Kollegen wie dem Keyboarder Louis Banks (The Hindu).
Doug MacCash berichtet über das ehemalige Haus der Jazzlegende Buddy Bolden in New Orleans, das von der Stadtverwaltung beschlagnahmt wurde und möglicherweise öffentlich versteigert wird, nachdem die Renovierungspläne nicht zu offensichtlichen Verbesserungen an dem verfallenden Gebäude geführt hatten (New Orleans Times-Picayune). Ted Gioia nimmt diese Nachricht zum Anlass für einen Artikel über das Schicksal auch anderer Jazz-Wahrzeichen in New Orleans (The Honest Broker). --- Der kubanische Trompeter Arturo Sandoval spricht über seine Anfänge in der Musik, über seine erste Begegnung mit Dizzy Gillespie, über seine Offenheit anderen Genres gegenüber sowie über das neue Biopic "For Love or Country", das auf Sandovals Leben basiert (Wabe).
Adrian Peel spricht mit dem britischen Saxophonisten Courtney Pine über sein neues Album "Spirituality" und die Zusammenarbeit mit der Pianistin Zoe Rahman (Cambridge Independent). --- Jon W. Poses sieht sich einen neuen Dokumentarfilm über Louis Armstrong an (Columbia Daily Tribune). Christian Zilko spricht mit Sacha Jenkins, dem Regisseur dieses Dokumentarfilms, "Louis Armstrong's Black & Blues", über die Parallelen zwischen Armstrong zu seiner Zeit und Hip-Hop-Künstlern von heute (Indie Wire).
Reinhard Köchl spricht mit Eva Svensson über ihren vor 14 Jahren verstorbenen Mann, den schwedischen Pianisten Esbjörn Svensson, über seinen musikalischen Ansatz sowie über die Bänder einer Soloaufnahme, die jetzt posthum veröffentlicht werden (Die Zeit). Ted Gioia erinnert sich an seine erste Begeisterung für ein Album von E.S.T., dem Esbjörn Svensson Trio, und hört dann ebenfalls Svenssons posthumes Soloalbum (The Honest Broker). --- Chris Searle spricht mit dem venezolanischen Pianisten Luis Perdomo über seinen Weg zum Jazz und über sein jüngstes Album, das die "Musica de Los Americas", die Wurzeln der lateinamerikanischen und karibischen Musik, feiert (Morning Star).
Ethan Iverson hört sich die ersten drei Alben von George Russell an, "The Jazz Workshop" von 1956, "New York, N.Y." von 1959 sowie "Jazz in the Space Age" von 1960 (Do the Math). --- Ammar Kalia befasst sich mit dem Einfluss des Trompeters Don Cherry und spricht mit dem Schlagzeuger Kahil El'Zabar, der Cherry 1975 in Paris kennengelernt hatte, mit dem Pianisten David Ornette Cherry, Dons Sohn, sowie mit der Pianistin Ana Ruiz, die 1977 in Mexiko Workshops mit Cherry gab (The Guardian).
Alex Greene spricht mit Delfeayo Marsalis über die Posaune als eines der Markenzeichen des New Orleans Jazz, über seinen eigenen musikalische Weg, über das, was er "riff-basierten Jazz" nennt, sowie über seine aktuellen musikalischen Aktivitäten (Memphis Flyer). --- Tobias Lehmkuhl hört sich "Autumn Leaves" in der französischen Originalversion sowie in verschiedenen Interpretationen zwischen Jazz und Pop an, stellt bei einigen Aufnahmen eine Tendenz zur Ausarbeitung von Klischees fest und fragt, warum keiner der Musiker der aktuellen Jazz-Avantgarde den Song je aufgenommen hat (unsere Erklärung wäre: weil sie auch nicht allzu viele andere Standards aufnehmen) (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Sunil Sampat spricht mit dem Pianisten Monty Alexander über den Wandel in der Musikszene, über Einflüsse wie Duke Ellington, Oscar Peterson, Ahmad Jamal und andere, darüber, wie er als Junge nach einem Konzert in Jamaika Louis Armstrong begegnete und daraufhin beschloss, Jazzmusiker zu werden, sowie darüber, wie er eines Abends Frank Sinatra begleitete, als der Sänger zufällig in einen Club kam, in dem er spielte (Rolling Stone India). --- Ammar Kalia spricht mit sechs jungen Musiker:innen, die für das stehen, was er eine "britische Jazz-Renaissance" nennt: Schlagzeuger Myele Manzanza, Saxophonistin Camilla George, Sängerin Georgia Cécile, Saxophonistin Jasmine Myra, Saxophonist Xhosa Cole und Harfenistin Davina Adeosun-Bright alias Muva of Earth (The Guardian).
Paton D. Roberts und Eric Yan berichten über die Entscheidung der Bassistin, Sängerin und Komponistin Esperanza Spalding, die Musikabteilung der Harvard University zu verlassen, weil es Meinungsverschiedenheiten über einen Lehrplan für "dekoloniale Bildung" gab, den sie als Kurs oder Initiative einführen wollte, der aber "nicht mit den Prioritäten von Harvard übereinstimmt". (The Harvard Crimson). --- Lauren Williams spricht mit der Sängerin Alicia Hall Moran und dem Pianisten Jason Moran über ihre neue Musical-Produktion "Family Ball", darüber, wie sie sich vor mehr als 20 Jahren kennenlernten, als beide an der Manhattan School of Music studierten, und über die Ratschläge, die Alicias Mutter ihr für eine erfolgreiche Beziehung gab (WBUR).
Bruce Hardy spricht mit dem libanesisch-französischen Trompeter Ibrahim Maalouf über seinen Vater, der ihn ermutigte, Trompeter zu werden, aber nicht unbedingt mit dem musikalischen Weg einverstanden war, den er schließlich einschlug, und über die Kraft der Musik, die darin besteht, dass Menschen, selbst mit unterschiedlichen Überzeugungen, etwas miteinander teilen, wenn sie von der Musik bewegt werden (The New Yorker).
Lewis Porter beschreibt die Bassarbeit von Walter Page in seinen Aufnahmen mit Count Basie und anderen (Playback with Lewis Porter). --- Vinnie Sperrazza betrachtet die Arbeit des Schlagzeugers Paul Motian mit Carla Bley und Mose Allison (Chronicles) sowie Tony Williams' Album "Play or Die" von 1980 (Chronicles). --- Savannah Taylor spricht mit dem Bassisten Ron Carter über eine aktuelle PBS-Dokumentation über sein Leben (Ebony). --- Katha Kollmann hört sich das Album "Reflections" der ukrainischen Harfenistin Alina Bzhezhinska an (die tageszeitung). --- Gabriele Immenkeppel spricht mit dem Trompeter Rainer Goetzendorf (Bonner General-Anzeiger). |