(aus dem Jazzinstitut Darmstadt)
24. November bis 7. Dezember 2022 | Ausgabe 21/2022 (deutsch)

Wir lesen die Morgenzeitung für Sie!

Liebe Jazzfreunde,

Die Jazz News des Jazzinstituts versorgen Sie regelmäßig (zurzeit ca. alle zwei Wochen) mit Nachrichten, die wir aus der Online-Tagespresse für Sie zusammenfassen. Diese Rubrik wird auf unserer Website (www.jazzinstitut.de) täglich aktuell gehalten.

Wenn Sie an Literaturlisten zu den hier genannten Musiker:innen interessiert sind, so finden Sie etliche auf unserer Jazz-Index-Website. Der Jazz-Index ist eine bibliographische Datenbank, die kostenlos im Jazzinstitut abrufbar ist. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie ähnliche Auszüge zu noch nicht gelisteten Musiker:innen wünschen.

Viel Vergnügen bei Ihrer Lektüre zum Jazz in der/n vergangenen Woche/n.

... in aller Kürze ...

Nou Dadoun erzählt die Geschichte eines Streichquartetts, das Charles Mingus für den Dichter, Schriftsteller und Kunstkritiker Frank O'Hara schrieb und das bei einem Konzert in der New Yorker Philharmonie auf gemischte Reaktionen stieß (Vancouver Jazz). --- Marc Myers würdigt die Kunst des Gitarristen Freddie Green (der übrigens Namensgeber für einen der Bürohunde im Jazzinstitut ist) (JazzWax).

Mauretta Heinzelmann erzählt die Geschichte der vor 70 Jahren gegründeten Jazzabteilung des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Zum Jubiläum hat der Sender eine Reihe von Sendungen zusammengestellt, die besondere Konzerte, Projekte und Menschen vorstellen, die mit dem Jazz im NDR verbunden sind (NDR). --- Phil Freeman spricht mit dem Trompeter Jeremy Pelt über den Unterschied zwischen der Arbeit für/mit einem Label und dem Produzieren eigener Alben, über das Produzieren der Musik anderer Leute, über die derzeitige Post-Covid-Konzertsituation, vor allem in Europa, sowie über seine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem Bassisten Ron Carter (Stereogum).

Lewis Porter setzt seine Betrachtungen über John Coltranes "Impressions" fort und konzentriert sich dabei auf die Bridge der Komposition (Playback with Lewis Porter), findet außerdem weitere mögliche Inspirationen für Coltranes Interpretation bei Erroll Garner (Playback with Lewis Porter). Daneben befasst sich Porter auch weiterhin mit den Improvisationskünsten von Billie Holiday (Playback with Lewis Porter). Und er verspricht, jeden Filmclip zu besprechen, in dem Charlie Parker vorkommt, angefangen mit ein paar Sekunden aus der Metronome Award Show vom Februar 1949 (Playback with Lewis Porter). --- Ulrich Stock reist mit dem Sun Ra Arkestra von Berlin nach Hamburg, als plötzlich die Wolken aufreißen und das entstandene Loch den Umriss eines Raumschiffs zeigt ("Ich habe es fotografiert, sonst glaubt das ja keiner"). Er erinnert sich an den Mann selbst, Sun Ra, beschäftigt sich mit seinem Einfluss auf den Afrofuturismus, stellt fest, dass die Fans der Band immer jünger werden, während Marshall Allen, der aktuelle Bandleader, mit 98 Jahren immer noch die Band leitet (obwohl er es aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Deutschland geschafft hat). Er ist fasziniert vom sofort präsenten Groove des Arkestra und erinnert sich an seinen Besuch im Sun-Ra-Archiv von Hartmut Geerken im Jazzinstitut Darmstadt Anfang des Jahres (Die Zeit).

Vinnie Sperrazza hört Aufnahmen des Schlagzeugers Phillip Wilson, der, wie er sagt, "Straight-Ahead-Jazz, AACM, Motown, Stax, Woodstock und mehr verbindet" (Chronicles). Sperrazza hört sich außerdem ein Solo des Schlagzeugers Pete LaRoca mit Jackie McLean aus dem Jahr 1959 an (Chronicles). --- Der tschechische Saxophonist und Flötist Jiří Stivín wird 80 Jahre alt und feiert dies mit einem Konzert zu Ehren der Heiligen Cäcilie, der Schutzpatronin der Musiker (Radio Prague).

Noah Washington spricht mit dem Saxophonisten Joe Jennings über seine langjährige Erfahrung als Musiker und Pädagoge in der Metropolregion Atlanta, über das Hören von Charlie Parker im Radio und den Einfluss des Klarinettisten und Pädagogen Alvin Ba[p]tiste aus New Orleans sowie über die Notwendigkeit des Übens, um in der Musik etwas zu erreichen (The Atlanta Voice). --- Jakob Guttenbacher antwortet auf die "Kinderfrage", warum eine Jam Session "Jam" Session genannt wird (die tageszeitung).

Dan DeLuca besucht Solar Myth, einen neuen Jazzclub im ehemaligen Indie-Rock-Lokal Boots & Saddle in Philadelphia (Philadelphia Inquirer). --- John Shand spricht mit dem Saxophonisten Kamasi Washington über die Notwendigkeit, wahrhaftig und ehrlich zu sein, um die Menschen zu erreichen, über das Hören und Lernen "in Schichten", das ihn dazu bringt, Farben in seiner Musik zu mischen, über den Einfluss der Musikszene von Los Angeles auf seine künstlerische Entwicklung sowie über die Geduld, die es braucht, um zu akzeptieren, dass man nicht kontrollieren kann, wann die Kreativität einen überfällt (Sydney Morning Herald).

Ted Gioia schreibt über den Sammler und privaten Bluesforscher Mack McCormick, der zu Lebzeiten nichts von seinen Recherchen veröffentlichte, darüber, wie er ihn 2005 kennenlernte, über McCormicks Geheimniskrämerei mit Informationen - für jede Information, die er preisgab, schien er zehn weitere Fragen aufzuwerfen -, über damals unveröffentlichte Bücher zu Robert Johnson und den Texas-Blues, über seine, also Gioias Versuche, McCormicks Archiv für die Nachwelt zu sichern, sowie über seine Sorge, dass, obwohl McCormicks Archiv jetzt an das Smithsonian geht, die bloße Rettung des Papiers ohne McCormicks Fachwissen nicht ausreichen könnte (The Honest Broker). --- Steve Provizer hört die neue Veröffentlichung von Ahmad Jamal, "Emerald City Nights: Live at the Penthouse, 1963-64 and 1965-66" (Arts Fuse). Richard Brody hört das Album ebenfalls (The New Yorker).

John Edward Hasse zelebriert Cole Porters "Night and Day", das vor 90 Jahren in der Broadway-Show "Gay Divorce" uraufgeführt wurde (Wall Street Journal). --- Nicky Schrire spricht mit der australischen Saxophonistin und Komponistin Jenna Cave (London Jazz News) sowie mit der südafrikanischen Sängerin Nomfundo Xaluva (London Jazz News) über die Vereinbarkeit von Mutterschaft und ihren jeweiligen Jazzkarrieren in der 18. und 19. Folge ihrer Serie über "Mütter im Jazz" (frühere Folgen der Serie finden sich auf London Jazz News).

Wibke Bergemann spricht mit dem Pianisten Andrej Hermlin über seine Liebe zur Swingmusik und deren Bezug zur Gegenwart, über den Versuch, authentisch zu klingen und dafür zu sorgen, dass Benny Goodman nicht in Vergessenheit gerät, über die Kälte eines moderneren Bigband-Sounds, über Online-Konzerte, die er während der Pandemie direkt aus seinem Haus gab, das früher seinem Vater gehört hatte, dem Schriftsteller Stephan Hermlin, über Familienerinnerungen an die 1930er Jahre, als seine Eltern und Großeltern aus Nazi-Deutschland fliehen mussten, über förmliche Anzüge, die er auf und abseits der Bühne trägt, sowie darüber, dass er nicht so sehr Nostalgie empfindet als vielmehr Authentizität, wenn er so ist, lebt und spielt, wie er es mag (Prinzip Apfelbaum). --- Der Posaunist Günter Christmann wird 80. Wolfgang Sandner feiert ihn als wichtige Stimme des deutschen Free Jazz und als Bindeglied zwischen Musik und Tanz (Frankfurter Allgemeine Zeitung).

Es ist wohl wieder so weit, und Giovanni Russonello wählt seine besten Jazz-Alben des Jahres 2022 aus. Seine Auswahl umfasst Titel von Cécile McLorin Salvant, Immanuel Wilkins, Fred Moten/Brandon López/Gerald Cleaver, Anteloper, David Virelles, Samara Joy, Moor Mother, Angelica Sanchez, Makaya McCraven und Samora Pinderhughes (New York Times). --- Thomas Wolff spricht mit dem Vibraphonisten Christopher Dell darüber, dass es eine der Hauptaufgaben von Musikern ist, "sich von den Verhältnissen nicht verdummen zu lassen", darüber, wie der kritische Diskurs seiner Heimatstadt Darmstadt (er lebt heute in Berlin) seine musikalische Ästhetik geprägt hat, über sein anderes Fachgebiet, die Stadtplanung, und was sie vom Jazz lernen kann ("nichts"), darüber, wie jeder zu jeder Zeit den Raum produziert, in dem wir leben, und wie Musiker an der Produktion von Raum ("musikalischem Raum") ebenfalls beteiligt sind, sowie darüber, was einen guten Improvisationskünstler ausmacht: "Dass man in der Lage ist zu fragen: Was ist eigentlich los?" (Darmstädter Echo). Christopher Dell wird übrigens an diesem Samstag mit dem Hessischen Jazz Preis ausgezeichnet. George E. Lewis hält die Laudatio (Hessisches Jazzpodium).

Harrison Jacobs berichtet über eine posthume Installation von Werken des verstorbenen Milford Graves auf der Art Basel Miami Beach, die von der Enkelin des Schlagzeugers kuratiert wurde (Art News). --- Robin Lloyd spricht mit der Sängerin Jacqueline Tabor aus Seattle darüber, dass sie sich damit abfinden musste, dass sie am liebsten Blues singt, über eine kürzliche Koko-Taylor-Hommage sowie über den Wunsch, mehr zu reisen und sich am Theater zu engagieren (KNKX).

Chris Searle spricht mit dem britischen Trompeter Henry Lowther über seinen musikalischen Hintergrund, über seine Einflüsse im Laufe der Jahre sowie über sein aktuelles Album "Never Never Land" (Morning Star Online). --- Larry Blumenfeld liest eine neue Biographie des Saxophonisten Sonny Rollins von Aidan Levy (Wall Street Journal).

Angela Barbuti spricht mit der Saxophonistin Jane Ira Bloom über die Zeit, als sie beschloss, Berufsmusikerin zu werden, darüber, wie sie die Pandemie der letzten Jahre bewältigte, die zu einem "Remote Duet"-Projekt führte, das sie zusammen mit der Tontechnikerin und Produzentin Ulrike Schwarz entwickelte, sowie über einen Auftrag des NASA Arts Program und einen nach ihr benannten Asteroiden (Our Town). --- Lee Rood spricht mit dem 95-jährigen Saxophonisten Julius Brooks, der in seiner langen Karriere bereits mit Louis Jordan, Ray Charles, James Brown und vielen anderen auftrat (Des Moines Register).

Nachrufe

Wir erfuhren vom Ableben des Pianisten David Ornette Cherry im Alter von 64 Jahren (Oregon Arts Watch), des kubanischen Sängers Pablo Milanés im Alter von 79 Jahren (El Pais), der Sängerin Louise Tobin im Alter von 104 Jahren (Washington Post, New York Times), des Saxophonisten Joel Press im Alter von 92 Jahren (Jazz Lives), des New Orleans Grand Marshal Darreil Johnson im Alter von 81 Jahren (New Orleans Times-Picayune), des Bibliothekars und Kritikers Gerhard Hopfe im Alter von 89 Jahren, des Schlagzeugers Peter Turre im Alter von 65 Jahren (New Orleans Times-Picayune), des Saxophonisten Andrew Speight im Alter von 58 Jahren (The Mercury News, San Francisco Chronicle), des Arrangeurs Paris Rutherford im Alter von 88 Jahren (Dallas Morning News), sowie des Veranstalters Heinz Huber im Alter von 79 Jahren (Passauer Neue Presse).

Aus der Welt der Jazzforschung

Destination Unknown: The Future of Jazz

Das nächste Darmstädter Jazzforums nimmt Gestalt an. Termin: 28. bis 30. September 2023. Der Titel ist inspiriert durch Hartmut Geerkens Sun-Ra-Archiv, das sich im Jazzinstitut befindet: "Destination Unknown. Die Zukunft des Jazz".

Der Call for Papers findet sich auf unserer Website (Destination Unknown), außerdem führen wir dort einen Blog, in dem wir eigene Gedanken und Diskussionen über das Thema festhalten. Die aktuellen Einträge des Blogs sind überschrieben mit: (1) The devil you (don't) know; (2) Spökenkiekerei; (3) Wer Visionen hat...; (4) ... unendliche Weiten ...; (5) es geht voran... (women in jazz).

Vorträge sind sowohl auf Deutsch wie auf Englisch möglich. Wenn Sie aktiv oder passiv an der Konferenz teilnehmen möchten, lassen Sie es uns wissen. Wenn Sie Ideen für einen Vortrag oder ein Panel haben, schreiben Sie uns. Wenn Sie wissen wollen, was im Laufe der Jahre auf der Jazzforum-Konferenz passiert ist, besuchen Sie die Website unseres Verlags (Wolke Verlag, Jazz).

International Network for Artistic Research in Jazz, Third Conference

Das International Network for Artistic Research in Jazz (INARJ) veranstaltet seine dritte Konferenz vom 23. bis 25. Februar 2023 an der JAM MUSIC LAB Privatuniversität für Jazz und Popularmusik in Wien. Ein Call for Papers fokussiert die folgenden Bereiche: 'research of' vs 'research with'; demonstrating ‘rigor’ in improvised music; knowledge exchange via improvised music practice; value/application of knowledge to the wider research community. More informationen: Artistic Jazz Research

Populäre Musik und ihre Geschichte

Das Lippmann+Rau-Musikarchiv in Eisenach veranstaltet eine Konferenz zum Thema "Populäre Musik und ihre Geschichte", die sich insbesondere mit dem Einfluss von öffentlichen und privaten Sammlungen und Forschern auf das Wissen über populäre Musik aller Art im 20. Jahrhundert beschäftigen wird. Die Konferenz (27.-28. Januar 2023) wird in deutscher Sprache abgehalten und bietet Vorträge und Diskussionsrunden zu verschiedenen Themen. Das vollständige Programm, das auch zwei Konzerte umfasst, ist online verfügbar (Lippmann+Rau-Musikarchiv).

The Art of Counterpoint

Die Zürcher Gallery in New York zeigt derzeit eine Ausstellung mit "8 musicians making art", nämlich: Marion Brown, Bill Dixon, Douglas R. Ewart, Ted Joans, Oliver Lake, Matana Roberts, Cecile McLorin Salvant, und Wadada Leo Smith. Die digitale Kopie des Katalogs steht auf der Website der Galerie zum Download bereit (Zürcher Gallery).

Robert Levin on Cecil Taylor

Wir wurden auf die Website des Autors Robert Levin aufmerksam, die Beispiele aus seiner langjährigen Arbeit als Jazz- und Kulturkritiker enthält, wobei wir unter anderem seine Erinnerungen an Cecil Taylor im Laufe der Jahre mit Faszination gelesen haben (Robert Levin).

Letzte Woche im Jazzinstitut

Neue Bücher, die wir gelesen haben

Zu den Büchern, die wir in den vergangenen Wochen lasen, gehört "Carolina Shout! The Carolina Jazz Connection", von Larry Reni Thomas (siehe die Rubrik "Neue Bücher" auf der Website des Jazzinstituts).

Veränderungen im Jazzinstitut

Doris Schröder war seit 1995 im Jazzinstitut tätig. Als Kunsthistorikerin lag einer ihrer Schwerpunkte in der Pflege und Erhaltung unserer visuellen Sammlung, Fotos, Plakate, Videos und dergleichen. Anfang der 2000er Jahre begann sie, Wanderausstellungen zu kuratieren, von denen "Jazz Changes", eine Geschichte des Jazz durch 100 Jahre, insbesondere bei deutschen Festivals und Veranstaltungsorten nachgefragt war, und "German Jazz / Deutscher Jazz", die sie fürs Goethe-Institut kuratierte, am meisten herumkam, nämlich praktisch durch alle fünf Kontinente reiste.

Anfang der 2000er Jahre gründete Doris außerdem die Jazzgalerie im Dachgeschoss des historischen Kavaliershauses, in dem wir uns befinden, bespielte darüber hinaus das barocke Treppenhaus und Gitterwände im Gewölbekeller unterm Jazzinstitut mit Ausstellungen lokaler und internationaler Künstler. Alle der mehr als 50 von ihr kuratierten Ausstellungen hatten einen Bezug zum Jazz, zeigten die Inspiration, die die Musik Malern, Bildhauern und anderen bildenden Künstlern gegeben hatte, oder den dokumentarischen Wert von Fotografien. Ihre Arbeit führte zu einer Reihe von veröffentlichten Katalogen; außerdem leistete sie regelmäßig Beiträge zu unserer Jazzforum-Konferenz - zuletzt mit einer Niklaus Troxler-Ausstellung für unser Jazzforum 2021 ("Roots | Heimat. Diversity in Jazz"). All dies tat sie neben ihrer Arbeit als Ansprechpartnerin für unsere internationalen Besucher:innen oder digitalen Nutzer:innen. Am 30. November 2022 verabschiedete sich Doris in den Ruhestand, wir danken ihr, unserer herzlichen und offenen Kollegin, für ihre zahlreichen Projektideen und ihre tatkräftige Unterstützung in den vergangenen 27 Jahren.

Gleichzeitig freuen wir uns, dass mit Marie Härtling bereits seit 1. Dezember 2022 Doris' Nachfolgerin begonnen hat. Marie hat Musikwissenschaft, Ethnologie und Musikpädagogik studiert und kennt das Jazzinstitut unter anderem durch ein Praktikum 2016 und durch ihre Mitarbeit beim Jazzforum "Jazz@100" im Jahr 2017. Sie tritt in große Fußstapfen, will sich neben der visuellen Sammlung auch um Projekte im Bereich Audience Development und Community Care konzentrieren. Willkommen im Team, Marie! (Darmstädter Echo)

Jazzstudie 2022

Das Jazzinstitut war erneut Kooperationspartner der "Jazzstudie 2022", einer Erhebung zu Lebens- und Arbeitsbedingungen deutscher Musiker:innen und dabei der Folgestudie zur "Jazzstudie 2016". Im Fokus der neuen Studie standen insbesondere Aspekte wie Einkommen und soziale Absicherung, die Auswirkungen der Pandemie sowie die Notwendigkeit einer wirksamen Altersvorsorge für Musiker:innen. Während viele Ergebnisse der Studie nicht nur für den Jazz gelten, weisen andere, Diskriminierungserfahrungen etwa oder intersektionale Benachteiligungen, auf möglichen politischen Handlungsbedarf hin, den insbesondere die Deutsche Jazzunion, die Auftraggeberin der neuen Studie, in naher Zukunft verfolgen wird.

Die vollständige Studie steht zum Download bereit (Jazzstudie). Unten auf der verlinkten Website finden Sie einen Link zur Vorgängerstudie von 2016. Die Jazzstudie 2022 wurde letzten Donnerstag in einer Online-Pressekonferenz vorgestellt (JazzThing).

Manfred Magin posters at the Jazzinstitut

Ende November besuchte der Mannheimer Grafiker Manfred Magin das Jazzinstitut, um Originalplakate einer legendären Konzertreihe in Hemsbach zu überreichen, einer Kleinstadt an der Bergstraße zwischen Darmstadt und Heidelberg, wo Manfred "Herres" Hörr, ein ortsansässiger Elektriker, sich mit US-amerikanischen Jazzstars angefreundet hatte und Konzerte mit diesen veranstaltete, bei denen dann beispielsweise Art Farmer, Elvin Jones, Archie Shepp, Benny Golson, Nat Adderley, Leo Wright oder Chet Baker auftraten. Magins Plakate dokumentieren diese Konzertreihe aus den Jahren 1980 bis 1992. Sie wurden in kleiner Auflage gedruckt und zeichnen sich durch eine unverwechselbare Bildsprache aus, die die Künstler stets in den Vordergrund stellt und trotz der Verwendung von nur einer zusätzlichen Farbe maximale Sichtbarkeit schafft. Doris Schröder nahm die großzügige Schenkung von 23 Plakaten für die Sammlung des Jazzinstituts in Empfang.

Jazzverband Hessen

Das Jazzinstitut engagiert sich seit Jahren in einem losen Netzwerk der hessischen Jazzszene. Nun haben sich einige der Teilnehmer dieses Netzwerks entschlossen, daraus den Jazzverband Hessen zu gründen, dessen Aufgabe es wäre zu vernetzen, Informationen auszutauschen und Visionen für eine noch lebendigere Jazzszene zwischen Kassel und Heppenheim, zwischen Fulda und Limburg zu entwickeln. Die Gründungsversammlung des neuen Jazzverbands wird am Samstag, den 10. Dezember 2022, um 15 Uhr, in der Musikhochschule Frankfurt stattfinden. Sollten Sie in der Region leben, können Sie sich hier anmelden (Jazzverband Registrierung), oder Sie kommen einfach vorbei (Gründungssitzung Jazzverband Hessen). Das Jazzinstitut wird auf jeden Fall mit dabei sein, außerdem Musiker:innen, Initiativen und andere Aktive aus dem Bereich des Jazz, und viele werden hoffentlich bis zum Abend bleiben, wenn der Vibraphonist/Komponist/Urban Design-Theoretiker Christopher Dell den Hessischen Jazzpreis erhält (Hessisches Jazzpodium).

The New Jazz Listener

Die Sängerin und Radiomoderatorin Changamiré war kürzlich zu Gast im Jazzinstitut. Nun erwidern wir ihren Besuch zumindest virtuell, nämlich in ihrer Sendung "The New Jazz Listener", die wöchentlich online auf Clubhouse (New Jazz Listener) ausgestrahlt wird. Am 11. Dezember 2022, 22:00-23:30 Uhr (MEZ), begrüßen die Moderator:innen Changamiré, Marvin Anani und Drewsean Williams die Sängerin Lily Dahab, den Pianisten Bene Apperdannier, die beide in Berlin leben, und Wolfram Knauer vom Jazzinstitut Darmstadt für anderthalb Stunden Musik und Gespräch. Jeder Gast wird zwei Aufnahmen mitbringen und darüber sprechen, warum sie oder er von diesen fasziniert ist. Ziel der Sendung ist es, neue Jazz-Hörer:innen zu gewinnen oder bereits dem Jazz zugewandte Hörer:innen neugierig auf Richtungen zu machen, die sie bislang nicht kannten. Schalten Sie ein, wenn Sie mögen!

Website trouble

In den letzten JazzNews berichteten wir über Probleme mit unserer Website, die uns dazu veranlassten, alle Unterseiten unserer Website zu überarbeiten. Inzwischen ist fast alles wieder funktionsfähig. Nur der Wegweiser Jazz, unsere Online-Datenbank mit Clubs, Veranstaltungsorten, Festivals, Labels, Musiker:innen und vielem mehr, ist noch nicht wieder vollständig zugänglich. Unsere Techniker:innen arbeiten an dem Problem und wir sind zuversichtlich, dass bis Mitte Dezember alles gelöst sein wird. Wir halten Sie auf dem Laufenden!

Aktuelle Öffnungszeiten des Jazzinstituts

Das Archiv des Jazzinstituts ist für Besucher und Nutzer nach Anmeldung geöffnet. Daneben können Sie uns weiterhin per Telefon, E-Mail oder Video-Call erreichen. Sollten Sie einen Video-Call wünschen, bitten wir Sie, dafür per e-mail einen Termin abzumachen und uns dabei bereits mitzuteilen, worum es in dem Gespräch gehen soll. Wir werden Ihnen dann einen Link für eine Webex Videosession für unser Treffen zusenden.

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