... in aller Kürze ...
David Mouriquand berichtet über eine Ausstellung im niederländischen Rijksmuseum van Oudheden, die den Einfluss des alten Ägyptens auf die schwarze Musik - von Miles Davis und Sun Ra bis hin zu Beyoncé und Rihanna - zeigen soll. Die Ausstellung hat die ägyptischen Behörden erzürnt, die dem Museum vorwerfen, mit seinem "afrozentrischen" Ansatz "Geschichte zu verfälschen" und sich die ägyptische Kultur anzueignen (Euro News). --- Die Vokalistin Friede Merz schreibt über eigene Erfahrungen mit Machtmissbrauch an der Jazzabteilung des Jazzinstituts Berlin (Friede Merz Music), ein Appell, der seither sowohl in den Online-Medien wie auch insbesondere in den sozialen Medien diskutiert wird (Bleistiftrocker, JazzCity). Odilo Clausnitzer spricht mit der Schlagzeugerin und Hochschullehrerin Eva Klesse über das Thema (Deutschlandfunk). Am Rande dieser Diskussion sei auch die Reaktion von Merz auf die Entscheidung des Clubs Donau115 erwähnt, für mindestens einen Monat zu schließen (Donau115), als Reaktion auf Programmentscheidungen, die die Veranstalter getroffen haben und die von einigen Beteiligten in Frage gestellt wurden (Friede Merz-Statement).
John Edward Hasse feiert den hundertsten Geburtstag des Produzenten Ahmed Ertegun (Wall Street Journal). --- Giovanni Russonello hört sich das neueste Album "Bark Out Thunder Roar Out Lightning" des Trompeters Chief Xian aTunde Adjuah an, auch bekannt als Christian Scott (New York Times).
Der Saxophonist und Pädagoge Lovett Hines aus Philadelphia feiert seinen 80. Geburtstag. WRTI ehrt ihn mit einem Feature und spricht mit J. Michael Harrison, Christian McBride, Sumi Tonooka, Jeleel Shaw, Orrin Evans, Jamaaladeen Tacuma und Hines' Frau Carla Washington (WRTI). --- Steve Baltin spricht mit dem Pianisten Robert Glasper über seine Rolle als Kurator des Blue Note Napa Jazz Fest, die es ihm ermöglicht, Künstler einzuladen, mit denen er gerne in Kontakt treten oder spielen würde. Außerdem spricht er mit der Bassistin/Sängerin Meshell Ndegeocello über das Gemeinschaftsgefühl des Festivals, über die Idee des Jazz als State of Mind und als Black American Music, über ihre Faszination mit der Musik George Clintons sowie über fünf Künstler, die sie zum Festival einladen würde, wenn sie die Kuratorin wäre (Forbes).
Lewis Porter veröffentlicht den letzten Teil eines Gesprächs aus dem Jahr 1964 zwischen dem Kritiker Ira Gitler und den Schlagzeugern Tony Williams, Art Blakey, Cozy Cole und Mel Lewis (Playback with Lewis Porter). --- Vinnie Sperrazza erinnert an den Schlagzeuger Clifford Jarvis und hört dafür einige seiner Aufnahmen mit Barry Harris und Sun Ra aus den frühen 1960er Jahren (Chronicles).
Robert Fröwein spricht mit dem Sänger Thomas Quasthoff über den Unterschied zwischen einem Auftritt in einem Jazzclub oder auf einer klassischen Bühne, über seine eigene Herangehensweise an das Singen von Jazzstandards, über die Gabe seiner Stimme, über einen Karriereknick nach zwei Todesfällen in der Familie, über die Freiheit des Jazz, sowie darüber, dass es bereits ein politisches Statement sei, als Behinderter einfach nur auf der Bühne zu stehen (Kronen Zeitung). --- Nicky Schrire setzt ihre Serie über Mütter im Jazz mit Interviews mit der Sängerin Sarah King (London Jazz News) sowie mit der Sängerin und Songwriterin Joanna Wallfisch fort (London Jazz News).
Reinhold Radloff spricht mit dem Bassisten Rocky Knauer über Musik in der Familie, über seinen Weg zum Jazz, über seine Jugend in den USA und Kanada, über das Spielen mit Max Greger, Hugo Strasser und Chet Baker sowie über den Umgang mit seiner Sehbehinderung, vor allem, wenn er klassische Musik spielt (Augsburger Allgemeine). --- Giovanni Russonello fragt Musiker, Kritiker und Forscher nach je einer Aufnahme aus der elektrischen Periode von Miles Davis, die sie einer Freundin oder einem Freund vorspielen würden, um sie für den Jazz zu begeistern. Er spricht mit dem Dichter Kalamu Ya Salaam ("Mademoiselle Mabry (Miss Mabry)"), der Schlagzeugerin Cindy Blackman Santana ("Miles Runs the Voodoo Down"), dem Elektronikmusiker Flying Lotus ("Lonely Fire"), dem Trompeter Wadada Leo Smith ("Prelude, Pt. 1"), der Saxophonistin Lakecia Benjamin ("Human Nature"), dem Trompeter Terence Blanchard ("Filles de Kilimanjaro"), dem Elektronikmusiker Teebs ("In a Silent Way / It's About That Time"), der Flötistin Elena Pinderhughes ("He Loved Him Madly"), dem Wissenschaftler Tony Bolden ("Yesternow"), dem Kritiker Giovanni Russonello ("Hannibal"), der Dichterin Harmony Holiday ("Two Faced"), dem Trompeter Graham Hayes ("Lonely Fire"), dem Kritiker David Renard ("Rated X"), dem Elektronikmusiker Jlin ("Pharaoh's Dance"), dem Trompeter Ibrahim Maalouf ("Turnaround") sowie dem Kritiker George Grella Jr. ("Sivad") (New York Times).
Melena Ryzik unterhält sich mit dem Pianisten Jason Moran über die Eröffnungsausstellung im neuen Louis Armstrong Center neben dem Louis Armstrong House Museum, die er kuratiert hat, indem er eine Auswahl aus der umfangreichen Sammlung von Armstrong-Erinnerungsstücken, seinen Notizen, Rezepten, Instrumenten, Büchern, Collagen und vielem mehr getroffen hat. Außerdem spricht sie mit der Geschäftsführerin des Museums Regina Bain über das künftige Programm des Zentrums, das auch die direkte Nachbarschaft des Viertels mit einbeziehen will (New York Times). --- Robert Miessner besucht ein Konzert des Posaunisten Conny Bauer, des Bassisten Matthias Bauer und des Schlagzeugers Günter 'Baby' Sommer und erinnert sich an die Bedeutung von Jazz und improvisierter Musik für die DDR vor 1989 (die tageszeitung).
Christoph Wagner hört das Trio des Vibraphonisten Christopher Dell, des Bassisten Jonas Westergaard und des Schlagzeugers Christian Lillinger und spricht mit Dell über die Arbeit, die in der musikalischen Dichte des Trios steckt, über die Notwendigkeit endloser Proben, weil: "Die Musik muss ins Unterbewusstsein, in den Körper und die Motorik übergehen, sonst funktioniert es nicht" (Neue Zürcher Zeitung). --- Lewis Porter kommentiert das Interview des schwedischen Journalisten Claes Dahlgren mit Warne Marsh aus dem Jahr 1959, in dem der Saxophonist über seine Einflüsse, seine Zusammenarbeit mit der Lennie Tristano Band und Lee Konitz sowie über freie Improvisation spricht (Playback with Lewis Porter). --- Lewis Porter beginnt außerdem eine neue Reihe über einige der kontroversen Aspekte des Bebop mit einer Diskussion über dessen scheinbar komplexe Arrangements, wobei er insbesondere Dizzy Gillespie und Charlie Parkers Aufnahme von "Salt Peanuts" unter die Lupe nimmt (Playback with Lewis Porter). |