Frau mit Kopfhörern und rotem Lippenstift, mit Echo-Effekt (Foto: IMAGO, imago images / Westend61)

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Die besten Jazz-Podcasts für die Corona-Quarantäne

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Empfohlen von der SWR2 Jazzredaktion: Die besten Jazz-Podcasts, um auch in den nächsten Wochen der Corona-Ausgangsbeschränkungen mit Unterhaltung über die Runden zu kommen.

Marian McPartland’s Piano Jazz – für Nostaligiker*innen

Treffen sich zwei im Radiostudio, machen zusammen Musik und reden über Jazz. So einfach das Konzept, so erfolgreich: Von 1978 bis 2010 hatte die immer gut gelaunte und kluge Pianistin Marian McPartland jede Woche Kolleg*innen zu Gast – unter anderen dabei: Mary Lou Williams, Bill Evans, Dizzy Gillespie, Keith Jarrett, Pat Metheny oder Norah Jones. Hier gibt es ein Wiederhören mit der legendären Sendereihe beim amerikanischen Hörfunknetzwerk NPR.

A l’improviste mit Anne Montaron – für Happy New Ears

Surprise! Unerhörte Klänge sind das Konzept der Studiokonzerte und Festivalmitschnitte bei dieser Reihe von France Musique. Präsentiert wird sie von einer der großartigsten Musikjournalistinnen Frankreichs, Anne Montaron – ihr hört man sogar gerne zu, wenn man Französisch nicht so gut versteht. Und der aufregenden Musik sowieso.

The 5049 Podcast mit Jeremiah Cymerman – für Jazztalk-Fans

Er ist der coolste Jazztalker Amerikas: Seit vielen Jahren schon betreibt der Klarinettist Jeremiah Cymerman von der Lower East Side New York aus seinen eigenen Podcast – in dem er manchmal sogar auch seine Gäste zu Wort kommen lässt („to talk music, life, art philosophy and shit“), allesamt so experimentierfreudige Improvisatoren wie er: Nate Wooley, Ava Mendoza, Dave Burrell, Anna Webber waren schon da – momentan lädt Cymerman immer Montags zum „Coronacast“ ein.

Pablo Held Investigates – für Wissbegierige

In ruhigerer Atmosphäre laufen die zumeist als Ferngespräche geführten Interviews ab, die der Kölner Pianist Pablo Held mit internationalen Kolleg*innen führt. Hier geht es oft ein bisschen nerdig um musikalische Fachfragen und den Berufs-Alltag von Jazzmusiker*innen. Dabei waren schon Wayne Shorter, Norma Winston und auch Helge Schneider.

Live-Konzertstreams Into The Shed

Jam Sessions als Online-Meetings – der Berliner Gitarrist Ronny Graupe organisiert schon seit Mitte März regelmäßig Konzerte im Netz mit wechselnden Duo-Besetzungen und Gästen aus der Berliner Szene: Julia Hülsmann war da, Ayse Tanrikulu, Gerhard Gschlößl oder Gebhard Ullmann. Das Tolle für uns – fast jeden Abend können wir auch da sein – in einer der spannendsten Jazz-Städte der Welt. Aber bitte vorher auch ein virtuelles Ticket lösen – so viel Fairness sollte sein!

Into the Shed Mission Statement

Ella & Louis (ab 17.4. aus Mannheim)

Auch aus Mannheim, der offiziell geadelten „Unesco City of Music“ gibt es jetzt regelmäßige Live-Streams – aus dem Jazzclub „Ella & Louis“ immer freitags und montags von 20.00-21.00 Uhr mit Musiker*innen aus Baden-Württemberg.

arte concert – Konzertarchiv

Außerdem gibt es bei arte concert natürlich ein Jazz-Konzert- und Festival Riesenarchiv, durch das man sich jetzt endlich mal in Ruhe klicken kann. Unsere Favoriten:

  • Das britische Afrobeat- und Jazz-Funk-Ensemble Kokoroko bei Jazz à la Villette
  • Die amerikanische Bass-Legende Ron Carter und der französische Akkordeonist Richard Galliano im polnischen Katowice beim Bielska Zadymka Jazzowa

The Jazz Session von Jason Crane – extrem neugierig und bunt

Der Rekordhalter in Sachen Jazz-Podcasts. Seit 2007 ist Jason Crane mit seinen Podcasts für The Jazz Session aktiv. Auf ein Werk von inzwischen 517 Folgen ist seine Interview-Sammlung angewachsen, in der er überwiegend amerikanische Musikerinnen und Musiker befragt. Dazu gehören Stars wie Jack De Johnette und Maria Schneider genauso wie experimentierende Musiker wie Nate Wooley oder Kris Davis. Ein tolles Markenzeichen von The Jazz Session: der Kanal arbeitet ohne stilistische Scheuklappen. Und damit ist The Jazz Session nicht nur die vielleicht älteste Podcast-Quelle der US-Szene, sondern auch die jüngste.

Aktuelle Musik als riesiges Delta – die Monheim Triennale mit breitem stilistischen Spektrum

Im Juli sollte eigentlich erstmals die Monheim Triennale vom Stapel laufen. Ein hochdotiertes ehrgeiziges Festival mit kreativen Musiker*innen/Kurator*innen aus aller Welt. Daraus wurde nichts, der Event wurde ins Jahr 2021 verschoben. Aber - Good News nach Bad News – die Monheimer haben eine Live-Stream-Reihe mit einem virtuellen Konzertraum geschaltet: Jeden Dienstag um 19 Uhr, der Mix aus Konzerten und Gesprächen/Interviews lässt sich auch im Archiv nachhören. Bisher dabei waren der amerikanische Folksänger Sam Amidon, das Künstler-Duo Dálava, die New Yorker Saxofonistin Lakecia Benjamin und der Soundartist Marcus Schmickler.

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SWR