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Gina Schwarz: „Eine Frau verändert alles“

„Mein Album hätte auch ,Dohnal‘ heißen können“, sagt Gina Schwarz.
„Mein Album hätte auch ,Dohnal‘ heißen können“, sagt Gina Schwarz.(c) Michèle Pauty
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Gina Schwarz hat sich in zäher Kleinarbeit zu einer Jazzkontrabassistin von internationalem Format entwickelt. Ihr Album „Pannonica“ ist ein Manifest weiblicher Tugenden im Jazz.

„Eindeutig „der“ Groove, denn das klingt viel lässiger.“ Gina Schwarz, Österreichs Paradejazzbassistin, präferiert im Falle jener Vokabel, welche ihre Tätigkeit grob umreißt, den männlichen Artikel. Da mögen heimische Kollegen noch so sehr auf „die Groove“ insistieren. Darüber hinaus ist die 51-jährige gebürtige Hollabrunnerin aber durchaus Feministin. Ihr aktuelles, recht resches Opus „Pannonica“ ist nach der berühmten Baroness de Koenigswarter benannt. Sie diente in den Fünfziger- und Sechzigerjahren Jazzgranden wie Thelonious Monk und Charlie Parker als Mäzenin und Beraterin.

„Das Thema Frau war mir sehr wichtig bei diesem Album. Inspiriert von einem Ö1-Beitrag habe ich es „Pannonica“ genannt, dem Vornamen dieser Baroness. Eine starke Frau war sie, wie auch Johanna Dohnal. Den faszinierenden Dohnal-Film habe ich erst später gesehen. Mein Album hätte also durchaus auch ,Dohnal‘ heißen können“, lacht sie. Jahrzehntelang haben Frauen im Jazz beinah ausschließlich als Sängerinnen Karriere machen können. Heute sieht die Lage besser aus. „Es gibt immer noch nicht viele Instrumentalistinnen, aber es gibt mehr. Darunter seltsamerweise sehr wenig Gitarristinnen.“ Und so lud Schwarz jüngst mit Camille Meza eine dieser raren Musikerinnen ein.

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