Krefeld: Nachruf Trauer um Mr. Big-Band-Swing Laszlo Dömötör

Krefeld · Er brannte für die Musik, vor allem für Klarinette und Saxofon. Fast vier Jahrzehnte lang hat er die Musikschule Krefeld geprägt – menschlich und musikalisch.

 Sein leidenschaftliches Dirigat war berühmt: Laszlo Dömötor beim Konzert seiner Musikschüler.

Sein leidenschaftliches Dirigat war berühmt: Laszlo Dömötor beim Konzert seiner Musikschüler.

Foto: Stadt Krefeld

(ped) Seine Schüler nannten ihn liebevoll „Dömi“. Das geht so viel leichter über die Lippen als das ungarische Dömötör. Aber wer den Mann mit der stattlichen Figur und dem markanten Vollbart einmal in Aktion erlebt hat, dem blieb das Feuer und die Leidenschaft im Gedächtnis. Laszlo Dömötör brannte für die Musik, wenn er mit der Big Band der Musikschule loslegte, dann spürte auch der Introvertierteste im Publikum den Swing im Rhythmusbein zucken. Jetzt ist Laszlo Dömötör im Alter von 71 Jahren gestorben.

Generationen von Musikschülern werden um ihn trauern. Laszlo Dömötör war über Jahrzehnte eine der prägenden Persönlichkeiten an der Musikschule der Stadt. Von 1980 bis 2016 „prägte er die Arbeit und den Ruf der Musikschule als Instrumentalist, Dirigent und Pädagoge in außerordentlicher Weise“, sagte Musikschulleiter Ralph Schürmanns bei der offiziellen Verabschiedung. Die Musikschule verliere „einen besonders liebenswerten ehemaligen Kollegen, der über Jahrzehnte eine prägende Persönlichkeit unserer Schule war und das Musikleben unserer Stadt enorm bereichert hat“, betont er.

Neben der Klarinette galt Dömötörs besondere Liebe und Leidenschaft dem Saxofon – und dabei deckte er das gesamte Spektrum von der Klassik bis zum Jazz ab. Dass man heute in internationalen (Saxofon-) Fachkreisen von der „Krefelder Schule“ spricht, sei dem Engagement und den Erfolgen Dömötörs zu verdanken, meint Schürmanns. In den Fächern Klarinette, Saxofon, Big Band, Kammermusik und Orchesterleitung hat er auf überregional anerkanntem Niveau für die Musikschule gearbeitet. Und für viele Schüler den Weg in den Musikerberuf geebnet. Zahlreiche seiner Schützlinge spielen heute bei namhaften Orchestern wie den Berliner Philharmonikern oder im WDR-Sinfonieorchester), andere sind Hochschul- oder Musilehrer geworden oder Konzertmusiker. Bei den Wttbewerben „Jugend musiziert“ erreichten seine Schüler regelmäßig die Bundesebene.

Dömötör verstand es, Menschen für die Musik zu begeistern, ihnen Klassik und Jazz verständlich zu machen und nebenbei harmonische Ensembles und Orchester zusammenzuführen. Er leitete das große Blasorchester der Musikschule und mehrere Blasorchester in der Region. Die Big Band der Musikschule, die „Jazz Swing College Band“ war sein Kind.

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