05.03.2020, Donnerstag, 19:00 Uhr
Buchvorstellung von Dr. Wolfram Knauer, Direktor des Jazzinstituts Darmstadt

Eintritt frei

Knauers deutsche Jazzgeschichte

„Play yourself!“ (Spiel‘ dich selbst!) – So lautete die Standardantwort schwarzer Musiker auf die Frage, wie man ein guter Jazzer werden könne. In der Improvisation Persönlichkeit ausbilden und zeigen – das könnte auch das Motto für die Entwicklung des Jazz in Deutschland sein. Denn es gelang der deutschen Szene, die afro-amerikanische Musiktradition aufzunehmen und eine eigene Spielart zu finden.

Wolfram Knauer zeichnet diesen Weg von den Anfängen nach dem Ersten Weltkrieg bis heute nach. Er taucht ein in das Berlin der 1920er-Jahre, zeigt die Zurückdrängung von Swing und Jazz durch den Nationalsozialismus ebenso wie den Aufbruch im Nachkriegs-Frankfurt oder im Düsseldorf der 50er- und 60er-Jahre, wo beim Deutschen Amateur-Jazz-Festival Klaus Doldinger entdeckt wurde. Knauer beleuchtet die Szene in der DDR und illustriert die Umtriebigkeit der heutigen Jazz-Community. Das Buch basiert auf jahrzehntelanger Recherche und Leidenschaft – und es ist eine zum Standardwerk taugende Bestandsaufnahme des wohl vielfältigsten aller musikalischen Genres.

Über Wolfram Knauer

Der promovierte Musikwissenschaftler wurde 1990 Gründungsdirektor des Jazzinstituts Darmstadt, das er – ausgehend von der Sammlung Joachim Ernst Berendts – zu einem international renommierten Zentrum der Jazzforschung ausbaute. Knauer lehrte an mehreren Universitäten und war als erster Nichtamerikaner „Louis Armstrong Professor of Jazz Studies“ an der Columbia University. Er ist Herausgeber der „Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung“ und Mitherausgeber der internationalen Fachzeitschrift „Jazz Perspectives“.


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