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Itay Dvori: Der Ausflug

Comics? Sind doch für Kinder! Natürlich gibt es Graphic Novels auch für Erwachsene. Aber Grafische Literatur, die allen Spaß macht? Mit dem Comic-Konzert erschuf der in Berlin  lebende israelische Komponist und Pianist Itay Dvori ein neues, generationenübergreifendes Format: er vertont grafische Werke renommierter Künstler:innen aus aller Welt . Mit „Der Ausflug“ (nach dem gleichnamigen Comic von  Bachwald – einem Comic-Duo bestehend aus Julian Fiebach und Benjamin Gottwald) präsentiert der Musiker eine bunte und abwechslungsreiche Mischung von Comic-Werken  für Jung und Alt. Unterhaltsam, zugleich zum Nachdenken anregend, bewegt sich der  Abend zwischen Bildwelten voller Humor, Abenteuer, Fantasie und Poesie.

Eine Veranstaltung der Centralstation Darmstadt im Rahmen von dazz – Jazz Winter Darmstadt 2023

Quartertone

Das Quartett bildete sich 2020 aus Mitgliedern des Landesjugendjazzorchester Hessens: Darius Blair (Saxophon), Finn Heine (Gitarre), Luis Schell (Bass) und Jan Iser (Drums). Neben dem 1. Preis in der Kategorie „Combo“ beim Landeswettbewerb Jugend Jazzt Hessen 2020 und der Weiterleitung zum Bundeswettbewerb ist Saxophonist Darius Blair Gewinner des Frankfurter Jazzstipendiums. Griffig, kompakt, modern, kernig, dynamisch.  Jazz! Die Band spielt vorrangig frische und markante Eigenkompositionen, hat aber auch zeitgenössische Songs des amerikanischen Funk- und Fusion-Jazz im Gepäck.

Eine Veranstaltung im Rahmen von dazz – Jazz Winter Darmstadt 2023

Christof Sänger Trio feat. Peter Weniger

„Diese Musik fängt einem mit dem ersten Ton ein und lässt nicht mehr los“ so Ulrich Olshausen in der FAZ über Christof Sängers Album „Willow weep for me“. In diesem Sinne spielt auch das Trio um den Pianisten mit dem Bassisten Rudi Engel und dem Schlagzeuger Tobias Schirmer. Swing, Tempo und Virtuosität prägen die Interpretationen von Christof Sängers Kompositionen, der für sein musikalisches Wirken 2021 den hessischen Jazzpreis  erhielt. Ergänzt wird das Trio an diesem Abend durch den renommierten Saxophonisten Peter Weniger, u.a. Professor an der Universität der Künste Berlin.

Eine Veranstaltung der Bessunger Knabenschule im Rahmen von dazz – jazz Winter Darmstadt 2023

En Haufe Leit

1975 fanden sich 16 Dixielandfans zusammen und gründeten En Haufe Leit – Nomen est omen – eine Band, die Kultstatus erlangte. Begriffe wie Urgestein oder Darmstädter Jazzlegende beschreiben einen Werdegang, der von einer Spaßband zu einem höchst professionellen Ensemble führte. Vom Dixieland über Blues, Swing und karibischen Rhythmen reicht das Repertoire bis zum Rock ‘n’ Roll. Nicht zuletzt die Sängerin Maike  Heisel mit ihrer Bühnenerfahrung und ihrer umwerfenden Stimme übte einen starken Einfluss auf den Stil der Band aus, die mittlerweile aus acht Köpfen besteht.

Eine Veranstaltung des Jazzclub Darmstadt e.V. im Rahmen von dazz – Jazz Winter Darmstadt 2023

ACT Night mit The Jakob Manz Project & Johanna Summer

Die ACT Night im Rahmen des dazz – Jazz Winter Darmstadt gliedert sich in drei Teile: der Abend beginnt mit einem Soloauftritt der Pianistin Johanna Summer. „Musik voller Fantasie und ohne jede Kategorie“ schwärmt Altmeister Joachim Kühn. Im weiteren Verlauf stößt der Saxofonist Jakob Manz für einen musikalischen Dialog der beiden meistbeachteten Entdeckungen des neuen Jazz hinzu. Zum Abschluss begeistert der junge Musiker mit seinem Jakob Manz Project und zeitgenössischem Jazz-Rock das Publikum.

Eine Veranstaltung der Centralstation Darmstadt im Rahmen des dazz – Jazz Winter Darmstadt 2023

Iro Rantala

Ob Solo, im Trio oder mit Orchester, als Opernkomponist, Jazzimprovisator oder tiefsinniger Interpret bekannter Popmelodien, der Finne Iiro Rantala ist ein Hansdampf in allen Gassen – und allem voran „ein genialer Pianist“, wie das Hamburger Abendblatt feststellt. „Er schafft es, Unterhaltung und Bedeutung, Eigenheit und Esprit in seine Musik zu packen“ (Ralf Dombrowski) und lässt die Grenzen verschwimmen. Spielerisch bewegt sich Rantala zwischen den Genres, und macht, was er am besten kann: Sein ganz eigenes Ding.

Es ist dieser musikalische Horizont, der Rantala so heraushebt. Jazz beginnt für ihn nicht bei Armstrong oder Coltrane, sondern bei Bach, und er endet nicht bei üblichen Genregrenzen, sondern bezieht spielerisch leicht Klassik, Pop oder Rock mit ein. Mit stupender Technik, überbordender Fantasie und dem für ihn typischen Humor. Mit einem Best-Of-Konzert ist Iro Rantala im Rahmen des dazz – Jazz Winter Darmstadt 2023 zu Gast in der Centralstation.

JazzTalk 142: The Clarinet Trio

Eine lange Weile ist es her, dass der letzte JazzTalk im Jazzinstitut Darmstadt stattfand. So lange, dass wir erst noch einmal die korrekte Nummerierung recherchieren mussten. Es ist tatsächlich die 142. Ausgabe des beliebten Mischformats aus Musikkonzert und intensiv-ausführlichem Musikergespräch zwischen den beiden Konzertteilen. Der Berliner Saxophonist und Bassklarinettist Gebhard Ullmann war in den letzten Jahren bereits dreimal in der JazzTalk-Reihe vertreten.

Aber was heißt das schon bei einer der herausragendsten und originellsten Jazzmusikerpersönlichkeiten Deutschlands. 65 Jahre alt ist Ullmann im vergangenen Jahr geworden, weit über 60 Produktionen hat er unter eigenem Namen oder als Co-Leader in seiner langen Karriere veröffentlicht. Allein sechs davon in den vergangenen 25 Jahren mit dem kongenialen The Clarinet Trio mit Jürgen Kupke und Michael Thieke. Ihre neueste CD “Transformations and Further Passages” erschien erst am 28. Oktober 2022 beim Londoner Label LEO-Records und ist eine Reise durch die Geschichte des deutschen Jazz der 1950er und 1960er Jahre, wie es sie in dieser Form noch nicht gegeben hat.

Neben vier Eigenkompositionen der Bandmitglieder erklingen Neuinterpretationen einiger Stücke von Joki Freund, Albert Mangelsdorff, Rolf und Joachim Kühn, Manfred Schoof, Karl Berger und Ernst Ludwig Petrowsky. Das Trio verneigt sich vor diesen Großen des deutschen Jazz, ohne aber im Respekt zu erstarren.

Ullmann hatte das Glück, mit vielen der Genannten persönlich zusammengespielt zu haben. Manche von ihnen sprach er direkt an und erhielt die originalen Partituren der Stücke. „Es war uns wichtig“, rekapituliert Ullmann, „diese Originale nicht nur zu spielen, sondern unsere eigenen, von uns entwickelten Techniken einzusetzen, um die Musik in einem neuen Kontext zu spielen.“

Gebhard Ullmann selbst sieht sich eindeutig als Nachfahre jener Generation von Musikern und nicht als letzter Teil von ihr. Es gelte anzuerkennen, betont er, dass diese Musiker in den 1950er Jahren in Deutschland völlig andere Kämpfe auszutragen hatten als jene, die wie er in den 1980er Jahren hinzukamen. Damals sei der Jazz auch noch viel dichter an der gesellschaftlich politischen Entwicklung dran gewesen als heute, so Ullmann. Er sei privilegiert gewesen, weil er schon eine fertige Kunstform vorgefunden habe.

Der Titel „Transformations & Further Passages“ trägt dem Umstand Rechnung, dass die genannten Musiker damals einerseits geografische Wege zurück gelegt haben, die weit beschwerlicher waren, als das heute der Fall ist, und andererseits auch musikalisch völlig neue Wege beschritten.

Eine Veranstaltung des Jazzinstitut Darmstadt im Rahmen des dazz – Jazz Winter Darmstadt 2023