Das Projekt versucht, das verlorene kulturelle Gedächtnis Südafrikas von europäischer Seite zu beleben. Über Jahrzehnte haben südafrikanische Exilmusiker in Europa und Deutschland – neben Johnny Dyani, Louis Moholo und Chris McGregor – ihre tiefen Spuren im europäischen improvisierten Jazz hinterlassen – dies immer in Verbindung mit dem Kampf gegen das Apartheidregime. In Ihrem Heimatland sind diese Lebenswerke bisher hingegen kaum gewürdigt worden.
Das Jahr 2024 soll vor dem Hintergrund der Feiern „30 Jahre Demokratie in Südafrika“ zu einem Höhepunkt des Heimkehr-Projekts „Jazz gegen Apartheid“ werden. Sechs Konzerte werden in Frankfurt und Darmstadt stattfinden.
Die Musik des vor 38 Jahren verstorbenen Komponisten, Bandleaders, Bassisten Johnny Dyani ist grandiose Kunst, zugleich Zeugnis des leidenschaftlichen Kampfes gegen Apartheid, Biographie eines Lebens im Exil und lückenlose Dokumentation aus 25 Jahren Exilgeschichte. Nach dem frühen Tod Dyanis wurde die Arbeit – auch nach der Wende am Kap – in ca. 100 Konzerten und Workshops fortgesetzt.
Im Ensemble vereinigen sich Musiker aus Europa, Kanada und Südafrika – Christopher Dell (D), Christian Lillinger (D), Tobias Delius (D), Daniel Guggenheim (CH), Allen Jacobsson (CAN), Bülent Ates (TUR), Jonas Westergaard (DK) und der Südafrikaner Claude Deppa.