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Vernissage “Jazz-Life” und Künstlergespräch mit Manfred Magin

Foto: Manfred Hörr 1985 © Manfred Rinderspacher

Wir freuen uns das Jahr 2024 mit einer Ausstellung einläuten zu dürfen, deren Thematik eine Region nahe Darmstadt sehr prägte. Die Konzertreihe JAZZ-LIFE, ins Leben gerufen vom Hemsbacher Elektro-meister Manfred “Herres” Hörr, hatte kein geringeres Ziel, als die größten Musikerinnen und Musiker des Jazz auf die Bergstraße zu holen. Mal auf der Wachenburg in Weinheim, in Kellerclubs oder der örtlichen Sporthalle, immer zeichneten sich die Veranstaltungen durch eine persönliche Atmosphäre aus und das machte sie einzigartig. Manfred Hörr stellte als Impresario diese Intimität her, indem er Freundschaften zu den Musiker*innen aufbaute, für sie kochte und sie in die Region einband.

Neben Hörr prägte der Grafik-Designer Manfred Magin JAZZ-LIFE mit seinen Plakatentwürfen in rot und schwarz auf weiß. Mit seinen Plakaten rückt er die Musiker*innen schemenhaft in den Vorder-grund. Die rote Typografie springt einem sofort ins Auge. Eines sollte klar sein: Hier handelt es sich um ein “Herres-Konzert” und das verspricht feinste Jazzqualität.

Manfred Magin schenkte dem Jazzinstitut Darmstadt im Jahr 2022 die JAZZ-LIFE-Plakate. Sie bilden den Mittelpunkt der Ausstellung und werden mit Berichten von Zeitzeug*innen, Fotografien und Pressematerial rund um die Konzerte wiederbelebt. Manfred Magin wird bei der Vernissage für ein Künstlergespräch anwesend sein.

Laufzeit der Ausstellung: 12.01.2024-03.03.2024

Dozentinnen und Dozenten 2023

Matthew Bookert …

Rocco Dürlich©

… wird gerne als erstaunlich vielseitiger Musiker beschrieben, was umso außergewöhnlicher ist, als er ein Instrument bevorzugt, dem man in der Regel wenig klangliche Varianz zuspricht – das Sousaphon. Das große, um den Bauch geschlungene Instrument ersetzt bis heute in den klassischen Marching Bands des New Orleans-Jazz den weniger mobilen Kontrabass.

Was der inzwischen in Berlin lebende Texaner allerdings mit seinem wuchtigen Instrument musikalisch macht, ist in der Tat … VIELSEITIG! Bookert ist dabei nicht nur in verschiedensten Stilen von Klassik bis Worldmusik zu Hause, sondern spielt das riesige Blasinstrument mit erstaunlicher Leichtfüßigkeit. Kein Wunder, denn Matthew Bookert studierte Tuba an der Indiana University bei Daniel Perantoni sowie an der University of Michigan bei Fritz Kaenzig. 2007 kam er nach Deutschland, wo er an der Musikhochschule Stuttgart beim Tubisten der Staatsoper Stefan Heimann ebenso Kurse belegte wie im Jazzdepartment der Hochschule.

Trotz weiterhin enger Kontakte nach Südwestdeutschland (als Mitglied der Stuttgarter Band Volxtanz oder des Mannheimer/Frankenthaler/Mainzer Blechensembles Blassportgruppe Südwest) lebt Bookert inzwischen in Berlin und spielte dort in der Vergangenheit sowohl in Hannes Zerbes Jazz Orchestra, dem zeitgenössischen Trickster Orchestra von Cymin Samawatie und Ketan Bhatty wie im akustischen Live-Ensemble der populären Elektronik-Formation Brandt Bauer Frick. Bookert arbeitet zudem auch als Komponist und MC.

Über seinen Workshop sagt Matthew Bookert folgendes:

“Groove und Riff basiertes improvisieren zum Kopfnicken und Tanzen.  Jazz als Begriff hat immer weniger mit Arsch wackeln zu tun.  Nicht hier! Funk und Balkan inspirierte tanzbare “U”-Musik für jede die gerne Musik mit groove hört.”

Daniel Guggenheim

Foto: Anja Jahn

… hat als Schweizer nicht nur musikalisch einen weiten Weg zurückgelegt. Nach der Ausbildung an der Swiss Jazz School in Bern waren Paris, Südamerika und New York weitere Stationen, bevor er schließlich Ende der 1990er-Jahre in Frankfurt am Main landete.

Von sich selbst sagt er, dass starke musikalische Persönlichkeiten ihn immer inspiriert haben, ganz gleich, ob das Jimi Hendrix oder Sonny Rollins waren. Unverkennbar aber begleitet den Tenorsaxophonisten sein größtes Vorbild John Coltrane bis heute. Schon parallel zum Studium an der Swiss Jazz School leitete er sein eigenes Quartett und interpretierte John Coltrane nach seiner Version.

1983 trifft er in Brasilien auf Hermeto Pascoal, ein wahrer Glücksfall für ihn. Durch Musikanarchist Pascoal lernt Guggenheim seine Musik zu leben und Grenzen stets neu auszuloten. Daniel Guggenheims Musik lässt immer wieder neue Bilder entstehen, die für alle Beteiligten zu einem umfassenden Erlebnis werden.

In New York schließlich spielte er mit Leuten wie Elvin Jones, Cecil McBee, Richie Beirach, Billy Hart oder dem jungen Roy Hargrove. In Frankfurt  folgten Kooperationen mit bekannten Musikern wie Bob Degen, Vitold Rek, Keith Copeland, Janusz Stefanski, David Liebman, Peter Madsen, Jeff Williams, Jürgen Wuchner, John Tchicai und Harry Beckett. In seinem aktuellen QUARTET spielen Sebastian Sternal, Dietmar Fuhr und Silvio Morger.

Guggenheim verfügt über eine unglaubliche Bühnen- und Spielerfahrung, die durch Auftritte mit Pop-Größen wie Nena und Udo Lindenberg auch musikalisch erweitert wurde.

Über seine Ideen für den diesjährigen Kurs sagt er folgendes:

“Es werden eigene Kompositionen erarbeitet. Im Vordergrund wird dabei das Zusammenspiel der Gruppe stehen. Die Wahrnehmung der Mitmusiker, das gemeinsame Timing, der „Gruppensound“ und die Interaktion werden anhand von gezielten Übungen spielerisch verbessert.”

Johannes Lauer

Benedikt Lauer©

… denkt groß. Eine seiner herausragenden und international besetzten Formationen nannte sich nicht umsonst “Lauer Large” und verschob dabei alle Grenzen musikalischer Genre nach außen. Sicher bewegt sich Johannes Lauer mit seinen Kompositionen zwischen folkloristischen Motiven, dem Sound der Großstadt und Jazz und erschafft damit neue klangliche Welten.

Auch in kleineren Ensembles fühlt sich der Posaunist, Pianist und Komponist zu Hause. Zu seinen aktuellen Projekten gehören das Trio Lauer Westergaard Smith, Duos mit der afroperuanischen Musikerin Laura Robles und dem Pianisten Marc Schmolling sowie Kooperationen mit Moussa Coulibaly, Ahmed Soura und Ofrin.

Johannes Lauers stilistisches Wirken erstreckt sich über New Orleans Jazz bis Avantgarde, von zeitgenössischer Klassik bis experimenteller Pop-Musik oder traditioneller Musik aus Peru, Westafrika, Kolumbien, Brasilien und dem Alpenland.

Seine Fähigkeit des kompositorischen Weltenbummelns hat seine Wurzeln sicherlich in Lauers Biographie. Er wuchs in Ravensburg und Florenz auf, studierte bei Dieter Ammann und Nils Wogram Jazz-Posaune und Jazz-Komposition erst in Berlin und später in Luzern. Lauer war Mitglied des im Bundesjazzorchester (BuJazzo) und reiste schon in jungen Jahren mit Ensembles um die Welt. Unter anderem arbeitete er mit Künstlern wie Tyshawn Sorey, Peter Evans, Chris Speed, Henning Sieverts, Drew Gress, Michael Wollny, Steffen Schorn, dem RIAS Kammerchor, den Big Bands von SWR, NDR und WDR und Christoph Schlingensief. Seinen Lebensmittelpunkt hat Johannes Lauer seit 2008 in Berlin.

Über seine Ideen für den diesjährigen Kurs sagt er folgendes:

“Was den Inhalt des Kurses angeht – ich kann mir da ganz unterschiedliche Themen vorstellen (Ellington, Monk, Shorter, Carla Bley, Jimmy Giuffre, Brasil, Hermeto Pascoal, Tom Harrell, American Songbook). Oder eben die Idee, dass in einem gemeinsamen Prozess neue Kompositionen entstehen. Oder man nimmt sich ein inhaltliches Thema (z.B. so etwas altmodisches wie “Friede”) und daraus ergibt sich dann das Repertoire. Jedenfalls hab ich das Gefühl, es wäre gut, ohne Noten auszukommen.”

Uli Partheil

… ist seit 2021 künstlerischer Leiter der Darmstädter Jazz Conceptions und damit Nachfolger seines langjährigen musikalischen Mentors und Freundes Jürgen Wuchner. Partheil ist einer der aktivsten Protagonisten der Darmstädter Szene, beeinflusst von der Musik Duke Ellingtons, Thelonious Monks, kubanischen Rhythmen und dem Blues. Er ist nicht nur ein versierter Pianist in sämtlichen Stilistiken des Jazz, sondern auch als Komponist tätig. In seinen Werken geht er äußerst kreativ mit den verschiedenen Einflüssen um, die ihn als Musiker prägen.

Uli Partheil studierte an der Mannheimer Musikhochschule unter anderem bei Professor Jörg Reiter Jazzpiano, außerdem Komposition und Arrangement. Seit Beginn der 1990er Jahre arbeitete er mit Jürgen Wuchner, Matthias Schubert, Janusz Stefanski, Ack van Rooyen, Rudi Mahall, Emil Mangelsdorff, Hanns Höhn, Peter Back, dem Wiener Kronenbräu Orchester und vielen anderen zusammen. Als Begleiter ist er auch immer wieder am Staatstheater Darmstadt zu hören. Bis zum Beginn der Pandemie leitete er das von ihm selbst ins Leben gerufene Darmstädter Jugendweltmusikorchester.

Mit seinem Working Trio “Playtime” ist er in den letzten Jahren mit verschiedenen Literatur- & Jazz-Projekten erfolgreich. Zuletzt veröffentlichte er gemeinsam mit Ulli Jünemann, Ralf Cetto und Angela Frontera den Longplayer “Reflections2020”. Partheil unterrichtet an der Jazz & Pop School Darmstadt. Für seine musikalischen Verdienste und sein Wirken für die Förderung des jazzmusikalischen Nachwuchses erhielt er 2008 den Darmstädter Musikpreis.

Über seine Vorstellungen zum diesjährigen Workshop schreibt er folgendes:

Ich möchte wieder versuchen mindestens ein Stück auswendig und ganzheitlich zu erarbeiten, d.h. die Musiker:innen sollen nicht nur ihren Part, sondern das ganze Werk lernen und verstehen. Dazu werde ich eigene Kompositionen und andere ausgewählte Stücke mitbringen.”

Laura Robles…

Peter Tümmers©

… lebt den Beat. Geboren in Swasiland und aufgewachsen in Peru, fand Robles bereits mit vier Jahren den Zugang zur afro-peruanischen Musik. Seitdem möchte sie die Menschen mit ihren Rhythmen zum Tanzen bringen. Sie spielt Cajón, Batás, Congas und E-Bass und ist eine der wenigen Frauen, die mit ihrem Spiel derartig in der Öffentlichkeit stehen.

Ihre Rolle als Vorbild für junge Instrumentalistinnen ist Laura Robles wichtig. Sie selbst nahm mit 13 ihr Studium am Susana Bacas „Instituto Negro Continuo“ auf und studierte intensiv kubanische Folklore, Popularmusik und die komplexe Musik der Yoruba-Kultur.

Robles gründete die erfolgreichen Bands „Astrocombo“, „Stretch it to The Limit“ und die sozialpädagogische Initiative „Parió Paula“. Sie spielte mit Theater- und Tanz-Kompanien und einigen der renommiertesten Folklore-, Jazz- und Rock-Musikern Perus in Peru und auf internationalen Festivals.

Seit 2012 ist Berlin Laura Robles Wahlheimat. Hier knüpfte sie an ihre Arbeit an und gründete 2012 die Berliner Version ihrer „Astrocombo“. Robles ist eine gefragte Instrumental-Pädagogin und kooperiert in verschiedenen Projekten vom Kindergarten bis in die Hochschule. Sie musizierte gemeinsam mit Johannes Lauer, Joscha Oetz, Almut Kühne, Ahmed Soura, Uli Kempendorff, Greg Cohen, Simon Nabatov, Niels Klein, Pablo Held Trio, Wanja Slavin, Christian Weidner, Bodek Janke, MORF, DUS-TI, Berlin Art Orchestra und Lauer Large. Dabei vergisst sie nie ihre “roots” und ihre Eigenständigkeit als Musikerin.

Taiko Saito…

Foto: Natalie Savey

… liebt das Experiment. Dabei verliert die musikalische Gestaltenwanderlin Taiko Saito nie ihre Sensibilität für die Wirkung ihrer Instrumente, die durchweg mit Mallets bespielt werden. An Marimba oder Vibraphon regt sie die Zuhörenden  sofort an, innezuhalten. Sie bewegt sich gekonnt zwischen europäischer Kunstmusik und Jazz, zwischen der musikalischen Begleitung von Schauspielstücken der Schaubühne Berlin und der Arbeit in ihren Band- und Soloprojekten.

Taiko Saito wuchs in Japan auf und begann bereits mit sieben Jahren Marimba zu spielen. Sie studierte klassische Marimba und Percussion an der Toho School of Music. Ihr Drang nach freier Komposition und Improvisation zog sie 1997 an die Universität der Künste in Berlin. Dort lernte sie bei Prof. David Friedman Vibraphon und Komposition. Saito gewann zahlreiche Preise, wie den Atelierpreis des Berliner Senats im Jahr 2010.

Ihr reicher musikalischer Fundus erlaubt es der Vibraphonistin in verschiedenen Formationen zu arbeiten. 2003 gründete sie das Duo KoKo mit dem Pianisten Niko Meinhold. Mit ihm spielt sie unter anderem im Trickster Orchester, das 2022 den Deutschen Jazzpreis als bestes großes Ensemble gewann. Auch in diesem Jahr ist sie als Mitglied von Silke Eberhards Potsa Lotsa XL-Ensemble wieder für den Deutschen Jazzpreis nominiert.

Taiko Saito arbeitete außerdem mit Keiko Abe, Satoko Fujii, Yuko Oshima, David Friedman, Tom van der Geld, Eric Sammut, Michael Schiefel, Celine Rudolph, Daniel Matter, Yelena Kuljic, Cymin Samawatie, Kazuhisa Uchihashi, Oli Potratz, Ketan Batti. Sie experimentierte an musikalischen Stücken mit dem Hip-Hop-Künstler und Produzenten Shing02 und der zeitgenössischen Komponistin Sofia Gubaidulina.

Zu ihren Vorstellungen für die Arbeit mit ihrem Ensemble sagt sie folgendes:

“In meinem Workshop geht es um das Öffnen der Ohren, um miteinander zuzuhören und darauf zu reagieren und zu agieren, ohne zu sprechen. Wir werden verschiedene Techniken und Methoden der aktiven Interaktion erkunden, von freier Improvisation bis hin zur minimalen Musik.”

Kathrin-Preis – Kathrin Lemke Scholarship for Young Jazz improvisers

Seit 2019 wird in Darmstadt der Kathrin-Preis – Kathrin Lemke Scholarship for Young Jazz improvisers verliehen. Der Preis ist nach der 2016 im Alter von nur 44 Jahren verstorbenen Berliner Jazz-Saxofonistin Kathrin Lemke benannt, die am 27. September 1971 in Heidelberg geboren wurde.

Gemeinsam mit Kathrin Lemkes Mutter Irene Lemke-Stein, der Mannheimer DESTAG-Stiftung, dem Internetportal jazzpages.de und der Zeitschrift JAZZTHETIK stiftet das Jazzinstitut Darmstadt die Auszeichnung, die alle zwei Jahre in Form einer vollfinanzierten, einwöchigen Werkstattphase in Darmstadt gewährt wird.

2019 erhielt der Perkussionist Joss Turnbull die Auszeichnung. 2021 die Saxofonistin Luise Volkmann. Die Residenz-Woche des Kathrin-Preisträgers 2023, Robert Lucaciu, fand vom 15. bis 21. Mai 2023 statt. Den Abschluss bildete die offizielle Verleihung des Kathrin-Preises während des Preisträgerkonzerts am 20. Mai 2023 im Wolf Werk Darmstadt.

Destination Unknown: Die Zukunft des Jazz

Mittwoch, 27. bis Samstag, 30. September 2023

Der Jazz blickt auf eine über hundertjährige Geschichte zurück, in der er immer wieder totgesagt wurde, um gleich darauf mit neuen Sounds wiederzuerstehen. Er hat das Bild US-Amerikas im 20. Jahrhundert geprägt, er hat die populäre Musik beeinflusst, er hat Musiker:innen überall auf der Welt inspiriert eigene Wege zu gehen. Damit wurde der westlich geprägten Kunstmusik ein alternatives Konzept gegenübergestellt, das individuelle Kreativität nicht nur bei einzelnen Komponist:innen, sondern bei allen Musiker:innen des Ensembles verortet. Ein Grund dafür, warum der Jazz so produktiv und lebendig blieb, ist die Tatsache, dass diese Musik weniger ein Genre als vielmehr eine musikalische Praxis ist, die von jeder Generation, von Künstler:innen unterschiedlichster Herkunft und kultureller Traditionen jeweils neu interpretiert werden kann.

Programmheft fürs 18. Darmstädter Jazzforum (PDF)

Wie also ist es um die Zukunft des Jazz bestellt?

Das 18. Darmstädter Jazzforum wagt den Blick nach vorn, fragt danach, was diese musikalische Praxis alles möglich macht und wo ihre Grenzen sind.

Wir diskutieren über die Balance zwischen Respekt vor den Ursprüngen des Jazz als einer afro-amerikanischen Kunstform und den Aufgaben einer aktuellen Avantgarde sowie über die Rolle, die Jazz innerhalb der Diskurse der Zeit und der Region spielt, in der er rezipiert wird.

Wir fragen nach der Zukunft der Tonträger- und Streamingindustrie, nach der Aufgabe von Radio, Internet und Podcasts, nach einer Ausbildung, die nicht nur künftige Jazzmusiker:innen im Blick hat, sondern kreative Musik als Ganzes. Wir sprechen über Nachhaltigkeit in allen diese Musik betreffenden Bereichen.

Wir fragen nach dem Bewusstsein der Jazzszene für Themen wie etwa Klimaneutralität, Geschlechtergerechtigkeit, Diversität. Und wir diskutieren, welche Aufgaben dem “Jazz” als einer Idee und musikalischen Praxis in einer Welt zukommen, in der sich Genregrenzen zusehends verwischen.

Wir haben das 18. Darmstädter Jazzforum mit einem Titel Sun Ras überschrieben, “Destination Unknown”. Sun Ras Musik ist ein Paradebeispiel dafür, wie Musik Zukunft  (Stichwort “Afrofuturism”) denken kann, ohne die Tradition zu vergessen. Wie es weitergeht mit dem Jazz wissen wir nicht. Darüber sprechen, was wir uns wünschen würden, wollen und werden wir bei diesem Jazzforum mit Beteiligten, mit professionellen Beobachter:innen und mit Interessierten.

Das Darmstädter Jazzforum versteht sich als aktiver Mittler zwischen musikalischer Praxis und Diskursen. Wir laden Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen ein, Journalist:innen, Veranstalter:innen, Pädagog:innen, vor allem aber auch Musiker:innen aus der aktiven Szene.

Das Jazzforum will sowohl Denkanstöße geben als auch musikalische Räume öffnen und damit zu einem Austausch anregen, bei dem die Beiträge von Jazz und improvisierter Musik für den kulturellen Diskurs der Gegenwart im Vordergrund stehen.

— siehe auch: Abstracts und Bios der Referent:innen und Panelist:innen —
— siehe auch: Zufällige Gedanken (Blog zum 18. Darmstädter Jazzforum) —

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MITTWOCH, 27.9.2023, 18 Uhr

AUSSTELLUNG
Vernissage: The all of everything@Jazzinstitut
mit Yaeko Asano und NEDE, Paulina Stulin und Johanna Krimmel, Fabian Rücker und MOLUSK, Bianca Dührssen und Jan Niklas Diwisch, Kerstin (Kiki) Rau und dink
Eintritt frei

MITTWOCH, 27.9.2023, 20 Uhr

KONZERT
Pre-Opening: young experimental music@Jazzinstitut

Karja /Renard/Wandinger Trio mit Kirke Karja, Etienne Renard, Ludwig Wandinger
Eintritt: 18 € / erm. 12 €
Kartenreservierungen an jazz@jazzinstitut.de. Tickets werden an der AK hinterlegt.

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DONNERSTAG, 28.9.2023, 14-18 Uhr

KONFERENZ
Destination Unknown@HoffART-Theater
Eintritt frei, Registrierung über QR-Code (oder anklicken)

PAST AND FUTURE
Am ersten Tag lassen wir das Pendel unseres Zukunftsmessgeräts gleich am weitesten ausschlagen. André Doehring überlegt, ob der Jazz nicht immer schon die Frage nach der Zukunft in sich getragen hat. Harald Kisiedu nimmt Theo Crokers Aussage “JAZZ IS DEAD” zum Anlass zu fragen, wie oft der Jazz schon totgesagt wurde und wie sich dieser Diskurs in einem größeren historischen Kontext lesen lässt. In unserem ersten Roundtable diskutieren wir unter der Überschrift “Jazz – aber für wen eigentlich?” ob der Jazz tatsächlich unsere gegenwärtige Gesellschaft abbildet bzw. was zu tun ist, um ihn noch stärker als eine Musik der Offenheit und des Aufeinanderhörens zu positionieren. Wir haben dafür den Bassisten James Banner eingeladen, über seine Auseinandersetzung mit Klassismus in seinem Class-Work-Projekt zu berichten; die Vibraphonistin Evi Filippou, die ihre Erfahrungen mit Schüler:innen thematisiert; sowie die Pianistin Julia Kadel, die sich im Projekt QueerCheer für sie Sichtbarkeit queerer Menschen auch in Jazz und improvisierter Musik einsetzt (Moderation: Sophie Emilie Beha).

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FREITAG, 29.9.2023, 9:30-12:30 Uhr

KONFERENZ
Destination Unknown@HoffART-Theater
Eintritt frei, Registrierung über QR-Code (oder anklicken)

ANCIENT TO THE FUTURE
Der zweite Tag beginnt zwei Vorträgen, die sich dem Futurismus Afro-Amerikas widmen. Richard Herzog erklärt, wie wichtig die Idee der Traditionsverbundenheit in der Musik junger afro-amerikanischer Musiker:innen wie Matana Roberts und Moor Mother ist. Magdalena Fürnkranz wirft einen Blick auf den Afrofuturismus als historisches Konstrukt und Antriebsfeder für aktuelle Musik und stellt dabei eine Verbindung zwischen Sun Ra und Janelle Monáe her. Bettina Bohle wird genereller und fragt, inwieweit sich “Jazz” nicht oft selbst im Wege steht. Sie holt die Diskussion damit auch von Afro-Amerika nach Deutschland und diskutiert, was mit diesem Begriff hierzulande in ganz unterschiedlichen Kontexten eigentlich gemeint ist.

FREITAG, 29.9.2023, 14-18 Uhr

KONFERENZ
Destination Unknown@HoffART-Theater
Eintritt frei, Registrierung über QR-Code (oder anklicken)

WAS WÄRE WENN?
Der Freitagnachmittag wird konkreter. Das BuJazzO hatte 2022 einen Kompositionswettbewerb unter der Überschrift “Zukunftsmusik” ausgerichtet, damit allerdings vor allem auf das Alter der teilnehmenden Komponist:innen angespielt. Der Saxophonist Niels Klein, der den Wettbewerb leitete, und die Flötistin Jorik Bergman, die zu den Preisträger:innen gehörte, machen sich dennoch gemeinsam Gedanken darüber, was Zukunft für sie und für ihre jeweilige Musik bedeuten mag, ganz konkret, künstlerisch oder für ihre jeweilige Lebensplanung. Der Saxophonist Frank Gratkowski fragt aus eigener Perspektive, was Jazz ist, was er sein und was aus ihm werden könnte. Im zweiten Panel des Jazzforums fragen wir unter der Überschrift “Macht Platz!” danach, wo sich die Zukunft der Musik gestalten lässt. Kreativität benötigt schließlich Räume, im wörtlichen Sinn genauso wie metaphorisch. Eingeladen haben wir dafür Esther Weickel, die als Projektleiterin des NICA artist development am Europäischen Zentrum für Jazz und aktuelle Musik des Stadtgarten Köln arbeitet, das sie vorstellt; Camille Buscot, Co-Geschäftsführerin der IG Jazz Berlin, die Einblick in regionale genauso wie nationale Strukturdiskurse hat; sowie Jonas Pirzer, Referent im Kunstminsterium Baden-Württemberg, der erklären kann, was es von öffentlicher Seite braucht, um Räume zur Verfügung zu stellen (Moderation: Sophie Emilie Beha).

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Freitag, 29.9.2023, 20 Uhr

DOPPELKONZERT
femenine music@Centralstation
Mother mit Athina Kontou, Lucas Leidinger, Dominik Mahnig, Luise Volkmann
Jorik Bergman’s Julius Eastman Project mit Jorik Bergman, Maripepa Contreras, Inga Rothammel, Minhye Ko, Carla Köllner, Chae Yeon Lee, Luise Volkmann, Mareike Wiening (Mitschnitt hr2 Kultur)
Eintritt: 22 € / Ermäßigungen möglich
Vorverkauf über Centralstation Darmstadt (Link zu ztix)

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SAMSTAG, 30.9.2023, 9:30-12:30 Uhr

KONFERENZ
Destination Unknown@HoffART-Theater
Eintritt frei, Registrierung über QR-Code (oder anklicken)

AM WANDEL MITWIRKEN
Teresa Becker fragt, welche Rolle Musiker:innen bei dem Zukunftsthema überhaupt spielen können: der nachhaltigen Entwicklung. Monika Herzig berichtet von der kürzlich erschienenen Sammlung “New Standards”, die Kompositionen speziell von Musikerinnen enthält, und fragt, wie der Weg zu einer Geschlechtergerechtigkeit im Jazz aussehen könnte. Der Basler Bassist Kaspar von Grünigen stellt die “Volksinitiative für mehr Musikvielfalt” als eine Aktion aus der Schweizer Basis heraus vor, bei der eine öffentliche Musikförderung skizziert wird, die nicht in erster Linie durch Interessenspolitik und ästhetische Diskussionen gefärbt ist, sondern soziokulturelle Aspekte ins Zentrum stellt.

SAMSTAG, 30.9.2023, 14-18 Uhr

KONFERENZ
Destination Unknown@HoffART-Theater
Eintritt frei, Registrierung über QR-Code (oder anklicken)

ES GEHT UMS GANZE!
Am Samstagnachmittag fassen wir zusammen. Dafür ist ein Blick von außen vielleicht nicht ganz falsch. Thomas Meinecke beschäftigt sich als Autor, DJ und Musiker mit Fragen der Ästhetik, der Geschlechtertheorie, mit Authentizität und künstlerischer Utopie. Im Gespräch mit Peter Kemper wird er über die Zukunft und die Grenzen des Jazz als Genre nachdenken und uns vielleicht das Bild eines Jazz vor Augen führen, den wir uns noch gar nicht vorstellen können. Saxophonist Uli Kempendorff denkt über Fehlstellen im Diskurs an Hochschulen nach, gibt einen Streikbericht, schaut auf interessante Lösungswege aus unseren Nachbarländern und fragt, was man heute von einer künstlerischen Ausbildung erwarten können sollte. Und beim Abschlusspanel unter der Überschrift “Es geht ums Ganze!” diskutieren wir Jazz als Teil eines aktuellen gesellschaftlichen Diskurses, fragen, welche Aspekte der Praxis improvisierter Musik dazu beitragen können, uns für Gegenwart und Zukunft zu engagieren? Saxophonist Jan Klare erläutert die inneren Strukturen und die Arbeitsweise seiner Band Das Dorf, reflektiert Rollenverständnisse im Ensemble und erklärt, wie sich politische Überzeugung und Musikmachen miteinander vereinen lassen. Die Geigerin Akiko Ahrendt berichtet über die Überschneidungen von Musik und politischem Aktivismus; und die ukrainische Kulturmanagerin Mariana Bondarenko reflektiert, welche Rolle Jazz, Musik, Kultur in Zeiten des Kriegs spielt, spricht aber auch über die ganz direkten Auswirkungen des Kriegs, in dem ja zahlreiche Musiker als Soldaten aktiv sind (Moderation: Sophie Emilie Beha).

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SAMSTAG, 30.9.2023, 20 Uhr

DOPPELKONZERT
out of the box music@Knabenschule
Les Marquises mit Emilie Škrijelj, Tom Malmendier plus Christine Abdelnour
Gratkowskis 5 mit Frank Gratkowski, Philip Zoubek, Robert Landfermann, Dominik Mahnig feat. Ingrid Laubrock
Eintritt: 22 € / erm. 18 €
Vorverkauf über Bessunger Knabenschule (Link zu ztix)

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Das Darmstädter Jazzforum verbindet seit 1989  den Diskurs um Jazz und Improvisierte Musik mit dem praktischen Musikerlebnis in einer einzigartigen Verbindung aus internationaler Konferenz, Konzerten, Workshops und Ausstellungen. Alle Jazzforen sind in unserer Buchreihe “Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung” dokumentiert (Wolke Verlag).

heimat@jazzinstitut 2022

Kreatives Auftanken in der Pandemie

Unsere Kurzresidenz-Reihe für 2022 im Jazzinstitut

Unsere Gesellschaft tritt im dritten Jahr der Pandemie in eine Phase der Erschöpfung. Das gilt besonders für Kulturschaffende und für Kreative. Umso mehr werden Rückzugsorte und Räume der Inspiration gebraucht, die ein kreatives Auftanken ermöglichen.

2022 stellt das Jazzinstitut Darmstadt während fünf Terminen seine Räumlichkeiten und fachlichen Ressourcen Jazzmusikerinnen und -musikern für Kurzresidenzen zur Verfügung. Für einige Tage erhalten sie die Gelegenheit, das Darmstadt zur HEIMAT ihrer aktuellen künstlerischen Ambitionen und Projekte zu machen. HEIMAT meint hier einen Ursprungspunkt für Kreativität und neue künstlerische Impulse. HEIMAT liefert den Humus für kreatives Wachstum.

Die Auswahl für heimat@jazzinstitut 2022 berücksichtigt Projekte, die personell und konzeptionell Aspekte der Gender Equity, der Diversität und der Überwindung sozialer Ungleichheit in den Mittelpunkt stellen. Zudem sollen Ideen für eine Genre- oder Kunstform übergreifenden Umsetzung besonders unterstützt werden. Ziel ist es dabei, spannenden Musiker:innen ein temporäres Labor für ihre persönliche künstlerische Profilierung zu bieten. Das Jazzinstitut ist dabei vorübergehende HEIMAT, Ort der Reflexion und zugleich Plattform für die Weiterentwicklung ihrer künstlerischen Karrieren.

heimat@jazzinstitut 2022 wir gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Wissenschaftsstadt Darmstadt

heimat@jazzinstitut – die Idee

Beginnend mit dem Jahr 2022 stellt das Jazzinstitut Darmstadt während vier, respektive fünf über das Jahr verteilten Terminen seine Räumlichkeiten und fachlichen Ressourcen Musikerinnen und Musiker aus dem Bereich des zeitgenössischen Jazz und der aktuellen improvisierten Musik für Kurzresidenzen zur Verfügung. Für einige Tage erhalten sie die Gelegenheit, Darmstadt und das Jazzinstitut zur HEIMAT ihrer aktuellen künstlerischen Ambitionen und Projekte zu machen. Hintergrund und Ausgangspunkt stellen dabei die Diskussionen dar, die während des 17. Darmstädter Jazzforum “Roots_Heimat: Wie offen ist der Jazz?” im Jahr 2021 geführt wurden.

Der Begriff der (künstlerischen) HEIMAT trägt der Tatsache Rechnung, dass gerade der Jazz eine kulturelle und ästhetische Selbstverortung verlangt. HEIMAT bezeichnet folglich einen Ursprungspunkt für Kreativität und neue künstlerische Impulse. Jazz ist dabei mehr als Musik; eine kreative Praxis, die global benutzt wird, dabei auf ihre afro-amerikanische Herkunft verweist, zugleich aber auch etwas, mit dem man aufgewachsen ist, mit dessen Hilfe sich die eigene Betroffenheit als Person, der individuelle Standpunkt am besten ausdrücken lässt. HEIMAT liefert somit den Humus für kreatives Wachstum.

Die Auswahl der Künstler:innen für heimat@Jazzinstitut findet unabhängig von Alter, Renommee oder künstlerischer Vita der Eingeladenen ab. Ein besonderer Blick soll vielmehr auf Musiker:innen und Projekte gelegt werden, die persönlich und konzeptionell Aspekte der Gender Equity, der kulturellen Diversität und die Überwindung sozialer Divergenz berücksichtigen. Auch Ideen einer Genre oder Kunstform übergreifenden Umsetzung sollen besonders unterstützt werden. Ziel ist es, spannenden Musiker:innen ein temporäres Labor für ihre persönliche künstlerische Profilierung zu bieten. Das Jazzinstitut ist dabei vorübergehende HEIMAT, Ort der Reflexion und zugleich Plattform für die weitere Entwicklung der künstlerischen Karrieren

heimat@jazzinstitut – die Nachhaltigkeit und die Regionalität

Als Veranstalter beschäftigt sich auch das Jazzinstitut zunehmend mit Aspekten der Nachhaltigkeit kultureller Projekte, des Schutzes unserer natürlichen Umwelt und Wegen zur Klimaneutralität von Veranstaltungen. Die längere Verweildauer an einem Ort erspart Künstler:innen nicht nur ressourcenraubendes Reisen von Konzert zu Konzert, sondern ermöglicht auch den intensiveren Austausch zwischen den Kreativen und den Veranstaltenden. Bei Reisen, Unterbringung, Verpflegung und Produktion achten wir auf Klimaneutralität und Schonung der natürlichen Ressourcen. Gleichzeitig ist es unser Ziel als Veranstalter, den Beteiligten langfristig Ansprechpartner bei ihrer weiteren künstlerischen Entwicklung zu bleiben. Wir möchten die Bindung der Musiker:innen zu ihrer heimat@jazzinstitut nachhaltig weiterpflegen und insbesondere junge Musiker:innen im weiteren Verlauf ihrer Karrieren langfristig unterstützen. Dies gilt besonders für junge Bands mit regionalem Bezug zu Südhessen und Rhein-Main, die an dem Projekt beteiligt sein werden.

heimat@jazzinstitut – die HEIMAT

Das Jazzinstitut Darmstadt ist Europas größtes öffentliches Forschungsarchiv zum Jazz und ein Kulturinstitut der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Über vier Etagen beherbergt es in einem vollständig modernisierten, barocken Jagdschloss eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen zur Geschichte und Gegenwart afro-amerikanisch geprägter Improvisationsmusik. Seit dem Jahr 1998 veranstaltet das Jazzinstitut regelmäßig Konzerte in seinem als Veranstaltungsraum ausgestatteten, akustisch exzellenten, historischen Tonnengewölbe aus dem frühen 18. Jahrhundert. Zugleich ist das Jazzinstitut internationale Anlaufstelle und Netzwerker bei der Dokumentation aktueller Entwicklungen und Tendenzen im zeitgenössischen Jazz von internationalem Ruf.

heimat@jazzinstitut – das Programm 2022

19. bis 22. Januar 2022: Ronny Graupe & Nicole Schneider – DUO-LOG

Im Zentrum dieser Session stand die gleichzeitige Improvisation von Zeichnung und Jazz. Der Berliner Gitarrist Ronny Graupe und die Darmstädter Illustratorin Nicole Schneider begaben sich in einen audio-visuellen Dialog und gingen dabei der Frage nach, welche Formen der künstlerischen Interaktionen möglich sind – Call-and-Response mit Stift und Instrument. Mittels digitaler Zeichentechnik und elektrischem Sound loteten Musiker und Künstlerin die Möglichkeiten audiovisueller Ausdrucksformen in einer gemeinsamen Live-Performance aus.

Ronny Graupe, 2021 ausgezeichnet mit dem Deutschen Jazzpreis als Gitarrist des Jahres, und die für ihre gleichermaßen einfühlsamen wie humorvollen Porträtserien Darmstädter Persönlichkeiten bekannte Künstlerin Nicole Schneider, bei Jazzkonzerten in Darmstadt allgegenwärtige zeichnerische Chronistin von Livemusik entwarfen ein doppelbödiges Kunsterlebnis.

5. bis 8. April 2022: Quartertone – be:prepared

Das junge, hochveranlagte Jazzquartett aus Frankfurt und Darmstadt um den Empfänger des letztjährigen Jazzstipendiums der Stadt Frankfurt/Main, Darius Blair, wurde ausgewählt das Land Hessen 2022 bei der Bundesbegegnung “Jugend jazzt” zu vertreten. Darius Blair (Saxophon), Jan Iser (Schlagzeug), Luis Schell (Bass) und Finn Heine (Gitarre) bereiteten diesen wichtigen Auftritt im Jazzinstitut gemeinsam in Darmstadt vor und erarbeiteten ihr Programm, bevor sie sich in die deutschen Jazzhochburgen zum Studium zerstreuen. Das große Finale bildete ein Konzert im ehrwürdigen Gewölbekeller des Jazzinstituts inklusive Videoproduktion und Band-Coaching mit dem Kölner Hochschuldozenten und Komponisten Florian Ross. (Foto: Wilfried Heckmann)

25. bis 28. Mai 2022: Angelika Niescier Quartett & OODT – The Hidden Tune

Über drei Jahre arbeitete die Kölner Saxofonistin an ihrem Wunschprojekt, das schon im Mai 2020 und im Mai 2021 nach Darmstadt kommen sollte und jedes Mal wegen der Corona-Pandemie verschoben werden musste.

Seit ihrer zweiten Begegnung mit dem Orang Orang Drum Theatre (OODT) in Malaysia im März 2019 bereitete Niescier die intensive musikalische Begegnung mit ihrem Trio (Angelika Niescier, Altsaxofon, John-Dennis Renken, Trompete und Matthias Akeo Nowak, Bass) und dem sechsköpfigen Perkussion-Ensemble vor, dass sich seit den Anfängen seiner Gründung im Jahr 2014 auf die Erkundung und Erforschung verschiedener traditioneller malaysischer und südostasiatischer Musikinstrumente und Spielstile mit einem zeitgenössischen Ansatz konzentriert, indem es die Grenzen zwischen Musik, Tanz und Theater aufhebt, die Perkussion-Tradition mit theatralischem Ausdruck bereichert und letztendlich die Wahrnehmung von Kunst im Allgemeinen erweitert.

Ihre sechstägige Residency in Darmstadt war das erste Zusammentreffen der neun Musiker:innen auf europäischem Boden. Eine intensive Probenphase mit anschließender Weltpremiere bei einem Konzert in der Bessunger Knabenschule bereitete den Auftritt beim moers music-Festival an Pfingsten 2022 vor.

18. bis 21. August 2022: Appaloosa – Sustainability Tour

Ihre viertägige heimat@jazzinstitut-Residenz in Darmstadt vom 18. bis 22. August 2022 nutzten die fünf Musiker:innen der Nürnberger Band Appaloosa unter anderem für eine intensive Probenphase mit abschließendem Konzert im Rahmen der Open Air-Konzertreihe auf dem Bessunger Jagdhof am 21. August. Außerdem fanden einige professionelle Mitschnitte des Darmstädter Tonstudios Sound & More im Gewölbekeller unter dem Jazzinstitut sowie eine Online-Q&A zum Thema Klimaneutralität im Musikalltag mit dem Hamburger Pianisten Benjamin Schaefer statt.

Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und Klimaneutralität

Für Veranstaltende stellen sich ganz praktische Fragen bei der Durchführung einer Veranstaltung unter dem Aspekt der Ressourcenschonung. Auch das Jazzinstitut beschäftigt sich zunehmend mit Aspekten der Nachhaltigkeit kultureller Projekte, des Schutzes unserer natürlichen Umwelt und Wegen zur Klimaneutralität von Veranstaltungen.

Eine längere Verweildauer an einem Ort erspart Künstler:innen nicht nur zeit- und ressourcenraubendes Reisen von Konzert zu Konzert, sondern ermöglicht auch den intensiveren Austausch zwischen den Kreativen und den Veranstaltenden. Bei Reisen, Unterbringung, Verpflegung und Produktion wollen wir verstärkt auf Klimaneutralität und Schonung der natürlichen Ressourcen achten. Wir möchten die Bindung der Musiker:innen zu ihrer heimat@jazzinstitut nachhaltig weiterpflegen und insbesondere junge Musiker:innen im weiteren Verlauf ihrer Karrieren langfristig unterstützen.

CO2-Einsparung bei Mobilität und Transport

Da ist zunächst der Bereich der Mobilität, der laut Green-Touring-Guide, den die Mannheimer Popakademie vor einigen Jahren veröffentlicht hat, den größten Anteil bei den klimaschädlichen Emissionen verursacht. Bei Musikveranstaltungen sind das etwa 10% auf Seiten der Bands und 33% auf Seiten des Publikums, das selbstverständlich aufgefordert ist zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum gut angeschlossenen Bessunger Jagdhof anzureisen.

Auch die Musiker:innen legten ihre Weg von Nürnberg mit der Bahn und öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Möglich ist das für eine Band nur, wenn der Veranstaltungsort sperrige Instrumente wie Klavier, Schlagzeug, Verstärker oder wie im Fall der Band Appaloosa sogar ein Vibraphon bereitstellt. Der lokale Transport des Vibraphons, das sich das Jazzinstitut von der nahe gelegenen Akademie für Tonkunst ausgeliehen hatte, erfolgte zum Beispiel per Lastenfahrrad. Die Sonderanfertigung des Darmstädter Tüftlers Eike Günther macht den Transport auch sperriger Güter möglich.

Sonnenstrom für mobiles Studio und Konzertbeschallung

Die Aufnahmen während der Kurzresidenz und die Beschallung des Konzerts am Sonntag führte das Darmstädter Studio Sound & More durch. Tonmeister Klaus Endel betreibt schon seit vielen Jahren sein Studio ausschließlich mit Sonnenstrom aus der hauseigenen PV-Anlage. Seit neuestem kann er mobil arbeiten, dank zweier Lithium-Eisen-Phosphat Akkus mit ausreichender Leistung und einem Stromverteiler mit Anzeige der aktuellen Spannung und der bezogenen Leistung. Über eine App ist per Bluetooth der Zustand der Akkus jederzeit abfragbar. Bereits ein Akku reicht um mindestens acht Stunden (wahrscheinlich deutlich mehr) Aufnahmen mit dem mobilen Equipment machen zu können. Auch beim Sound und der Beleuchtung des Konzerts auf dem Bessunger Jagdhof am 21.8. kamen die beiden Akkus zum Einsatz.

Kurze Wege und lokale Versorgung

Bei der Unterbringung der fünf Musiker:innen verzichteten wir auf die Nutzung großer Hotels in der Peripherie. Vielmehr verbrachte die Band ihre Tage in Darmstadt in einer gemeinsamen Ferienwohnung, die nur 50 Meter vom Jazzinstitut entfernt ist. Lebensmittel zur Selbstversorgung gibt’s dort in den umliegenden kleinen Bessunger Bäckereien und Lebensmittellädchen, leckeren Kaffee und selbstgebackenen Kuchen im Café Mela am Forstmeisterplatz, ein gemeinsames Abschlussdinner im Restaurant Belleville gegenüber dem Jazzinstitut.

Tipps und Ideen für mehr Klimaneutralität im Musikalltag

Über all diese Dinge diskutierte die Band am Freitagvormittag auch noch einmal bei einer Videokonferenz mit dem Hamburger Jazzpianisten und Komponisten Benjamin Schaefer. Bei dieser Gelegenheit bekamen sie von ihm noch einige Tipps, wie in ihrem persönlichen Musikeralltag – beim Proben, Unterrichten und Konzertieren – Klimaneutralität umgesetzt werden kann. Schaefer setzte das Thema in den vergangenen Jahren als Vorstandsmitglied der Deutschen Jazzunion auf die Agenda. Aus seiner praktischen Erfahrung als Profimusiker, der viel herumreist, hat er ein Konzept entwickelt, seinen professionellen CO2-Fußabdruck in kurzer Zeit maximal zu verringern. Auch dadurch konnten die fünf jungen Appaloosas während ihrer Zeit bei heimat@jazzinstitut sicherlich viel für die künftige eigene Praxis als Jazzmusiker:innen mitnehmen.

16. bis 19. November 2022: Mandy Neukirchner – Bebop Mädchen goes Darmstadt

Mandy Neukirchner ist eine Gitarristin aus Leipzig, die 2020 unter dem Titel “Bebop Mädchen” einen Podcast ins Leben rief, in dem sie aktuelle Themen behandelt, die Karriereplanung und Alltagssituationen von Musiker:innen gleichermaßen betreffen – das Ganze aus einer bewusst feministischen Perspektive (Bebop Mädchen). Die Inhalte, die sie auf frische und unverbaute Art mit ihren Gesprächspartner:innen angeht, reichen von der Bewältigung weiblicher Selbstzweifel beim Musikmachen bis zur allgemeinen Mysogynie im Musikbusiness oder auf Musikerinnen bezogene Hatespeech im Netz.

Wir hatten Mandy Neukirchner zur fünften Kurzresidenz unter dem Titel heimat@jazzinstitut vom 16. bis 19. November nach Darmstadt eingeladen. Die vier Tage in Darmstadt nutzte Neukirchner gemeinsam mit Expertinnen zu einer ausgiebigen Evaluation von inzwischen mehr als zwei Jahren Podcasting.

Dazu traf sie virtuell auf SWR-Journalistin Julia Neupert, von der Neukirchner Tipps und Anleitungen zur weiteren Professionalisierung des Formats erhielt. Dabei ging es um redaktionelle Recherche, den dramaturgischen Aufbau des Podcasts und die Weiterentwicklung der Moderation, inklusive der Gesprächsführung im Interview.

Von der erfahrenen Podcasterin Imke Machura von der Hamburger Agentur “Raketerei” erhielt Neukirchner ein vom Jazzinstitut vermitteltes Online-Coaching in Sachen Monetarisierung und Entwicklung eines Social Media-Profils für ihren eigenen Podcast.

Mit der Stuttgarter Kulturmanagerin Lisa Tuyala tauschte sie sich darüber aus, welche spannenden Fragestellungen und Antworten es im Bereich Frauen in der Musikbranche gibt – wo stehen wir in der Diskussion? Welche Vernetzungen fehlen, welche existieren? Welche Geprächspartner:innen kommen in Frage und worüber müsste man mit ihnen reden? Tuyala ist u.a. Mit-Initiatorin des Netzwerks “Women* of Music” (W*oM).

Zum Auftakt lud Wolfram Knauer Neukirchner am Mittwoch, den 16. November zu einer Diskussionsrunde über “Jazz und die Zukunft des Radio” im Rahmen der Mainzer Jazzgespräche an der Universität Mainz ein. Zudem begleitete sie Arndt Weidler am Freitagmorgen zur Online-Zukunftswerkstatt der Deutschen Jazzunion zum Thema „Jazz und Digitalität – Kunst, Diskurs und Rechteverwertung im digitalen Bereich“. Die restliche Darmstädter Zeit nutzte Neukirchner , um im Archiv des Jazzinstituts nach neuen Themen zu recherchieren.

heimat@jazzinstitut – Unsere Leistungen pro Kurzresidenz
  • Tagegeld pro vollem Tag der Anwesenheit pro Musiker:in
  • Auftrittshonorar pro Musiker:in
  • Übernachtungskosten (Unterbringung Gästehaus)
  • Reisekosten, lokale Transporte (nur ÖPNV, keine PKW oder Flugkosten)
  • Verpflegung/ein gemeinsames Abendessen
  • Aufnahmetechnik, Instrumente, Back-Line bei Bedarf
  • Externe Dienst- und Personalleistungen, z.B. Tontechnik, Grafik, Choreographie, PR-Beratung, Filmproduktion bei Bedarf
  • Interne Dienst- und Personalleistungen, z.B. Proberäume, Unterstützung bei Recherchen, Betreuung, Pressearbeit, Werbung, GEMA, KSK


Nutzung des Archivs

Hotclub-OrdnerWir empfehlen grundsätzlich eine Anmeldung per Mail oder telefonisch vor dem Besuch. Die allermeisten Archivmaterialien können im Original vor Ort eingesehen werden oder sind, soweit sie bereits digitalisiert wurden, an den Bildschirmarbeitsplätzen einsehbar.

Daneben ist weiterhin die digitale Nutzung des Archivs möglich; außerdem bieten wir unseren Service per Mail an archiv@jazzinstitut.de oder Telefon an. Dieser Service schließt beispielsweise bibliographische Auszüge aus unserem so genannten “Jazz Index” für Recherchen ein (kostenfrei per Mail) oder Scans von Aufsätzen beispielsweise für Forschungsarbeiten oder journalistische Recherchen (gegen Gebühr). Mehr dazu, siehe unten…

Wir freuen uns auf Ihren Besuch im Jazzinstitut Darmstadt im Rahmen Ihrer Studienarbeit oder Ihres Forschungsprojektes. Um diesen so wirkungsvoll wie möglich zu gestalten, möchten wir Ihnen hier schon einmal einige Informationen darüber geben, wie unsere Sammlungsbestände genutzt werden können.

Das Jazzinstitut beherbergt ein Archiv mit Büchern, Zeitschriften, Dokumenten, persönlichen Briefwechseln, Fotografien, Filmen, aller Arten von Tonaufnahmen und vielen Dingen mehr, die die Geschichte des Jazz von den Anfängen bis in die Gegenwart dokumentieren. Obwohl wir all das Material so gut wie möglich für Sie erschlossen haben, macht es natürlich Sinn, sich auf einen Besuch gut vorzubereiten.

Unsere Öffnungszeiten sind Montag, Dienstag und Donnerstag 10 bis 17 Uhr sowie freitags von 10 bis 14 Uhr. Normalerweise sind wir auch mittwochs anwesend, wenngleich das der Tag ist, den wir gelegentlich für externe Termine nutzen. Daher lohnt es sich vorab auf jeden Fall nachzufragen, ob ein Besuch und zu welchen Zeiten möglich ist.

Die beste Vorbereitung für einen Besuch im Jazzinstitut zu Recherchezwecken besteht darin, vorab unseren Jazz Index zum spezifischen Forschungsinteresse abzufragen. Unser Jazzindex ist eine bibliografische Datenbank insbesondere unserer Zeitschriften- und Buchbestände. Schicken Sie uns ruhig eine E-Mail vor Ihrem Besuch, in der Sie uns (Musiker)Namen oder Gegenstand Ihrer Anfrage benennen. Wir senden den entsprechenden Jazz-Index in Form einer E-Mail an Sie zurück. Dieser Service ist kostenlos. Ein Hinweis: Es macht Sinn einen Ausdruck oder eine digitale Version Ihres Jazz-Indexes für Ihre Recherche in unserer Bibliothek mitzubringen.

Mäntel, Jacken, Taschen dürfen nicht in die Archivräume mitgenommen werden. Wir erlauben Stifte und Schreibpapier, aber auch Computer und/oder Digitalkameras. Es gibt einen überwachten Garderobenbereich, in dem persönliche Dinge deponiert werden können.

Nutzer:innen des Archivs (also Vor-Ort-Nutzer) können sich von uns Fotokopien der ausgewählten Literatur anfertigen lassen. Pro Kopie berechnen wir den kommunalen Tarif von 25 €ct. Die meisten Bücher können kurzzeitig ausgeliehen werden, falls längere Passagen kopiert werden müssen. Ganz in der Nähe gibt es einen Copy-Shop, in dem man günstig eigene Kopien anfertigen kann. Bestände aus der Zeitschriftensammlung werden aber grundsätzlich nicht ausgeliehen. Eine Alternative kann hier eine eigene Digitalkamera sein. Für diese „digitalen“ Notizen aus Recherchegründen berechnen wir eine Pauschale von 5 Euro pro Recherchetag. Die Nutzung ist einer Kamera ist zu Beginn des Aufenthaltes anzumelden und die Pauschale zu entrichten. (Bitte beachten Sie, dass wir für eine Fern-Bestellung von Scans oder Kopien einen höheren Tarif berechnen. Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte.)

Viele unserer Materialien sind nur als digitale Bestände verfügbar. Wir weisen die Nutzer:innen des Jazzinstituts gerne in die Nutzung des digitalen Archivs ein, damit man auf diese Weise Einsicht in die Quellen erhalten kann. Das Kopieren dieser Archiv-Dateien auf Datenträger ist nicht erlaubt; ein Abfotografieren des Computer-Screens aber möglich.

Das Jazzinstitut verfügt über eine große Sammlung an Tonträgern. Sie können sich bei einem Besuch gerne alles anhören. Der Zugang erfolgt weitestgehend selbständig. Sowohl von Vinyl als auch von CD sind Überspielungen ins mp3-Format möglich. Unsere Anlage verfügt über einen USB-Port. USB-Sticks müssen selbst mitgebracht werden. Kopien sind nur in „Echtzeit“ möglich. Aus Gründen des Urheberschutzes sind Überspielungen auf CD oder auf den Computer nicht erlaubt.

Unsere Fotosammlung enthält annähernd 50.000 Abzüge. Dieses Material ist weitestgehend urheberrechtlich beschützt. Falls Sie Fotografien aus dem Bestand des Jazzinstituts etwa für eine Veröffentlichung nutzen möchten, helfen wir Ihnen gerne bei der Recherche und Abklärung der Rechte. Für die Bestellung und Verwendung von hochaufgelösten und druckfähigen Bildern aus dem Archiv des Jazzinstituts berechnen wir in jedem Fall eine pauschale Archivgebühr.

Raritäten unserer Sammlung wie ältere Manuskripte, Korrespondenz, Programmhefte und dergleichen werden bislang noch nicht in unserem Jazz-Index aufgeführt. Die meisten der Kisten mit Sammlungsnachlässen wurden von uns aber bereits vorsortiert und erfasst, dadurch können wir Hilfestellung bei der Suche nach bestimmtem Material geben. Diese Sammlungsbestände sind Ihnen in einem eigenen Raum zugänglich. Wir stehen gerne zur Verfügung, wenn es um Fragen der Einordnung dieser Unterlagen geht.

Das gleiche gilt, wenn Sie weitergehenden fachlichen Rat hinsichtlich Ihres Forschungsgegenstandes suchen. Wenn möglich, nehmen wir uns gerne Zeit Ihr Thema mit Ihnen zu besprechen. Manchmal kann ein Blick von „außen“ ja ganz hilfreich bei der Erschließung sein.

Falls Sie während Ihres Besuchs in Darmstadt eine Unterkunft benötigen, empfehlen wir gerne das Hotel Donnersberg oder das Hotel Regina – beide ganz in der Nähe des Jazzinstituts. Natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten in der Stadt – und mit dem ÖPNV sind wir gut zu erreichen.

Und nicht vergessen: Darmstadt hat auch ansonsten kulturell viel zu bieten: Das Staatstheater ist ein Drei-Sparten-Haus, es gibt das Landesmuseum, natürlich die Darmstädter Mathildenhöhe als Zentrum des Jugendstils – und eine durchaus lebendige Musikszene. Wenn Sie über das Wochenende Darmstadt besuchen, ist das eine gute Gelegenheit, ein Konzert im Jazzinstitut Darmstadt mitzuerleben. Ein Überblick über alle aktuellen Veranstaltungen im Jazzbereich gibt Ihnen der Darmstädter Jazzkalender. Ansonsten sind auch die Städte Frankfurt, Mainz, Heidelberg oder Mannheim nicht weit.

Sollten Sie noch Fragen haben, rufen Sie uns gerne an. Wir möchten, dass Ihr Aufenthalt so produktiv und nachhaltig wie möglich ausfällt.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch im Jazzinstitut Darmstadt.

Bettina Bohle, Marie Härtling & Arndt Weidler