(aus dem Jazzinstitut Darmstadt) 10. bis 23. Februar 2022 | Ausgabe 04/2022 (deutsch)
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Wir lesen die Morgenzeitung für Sie!
Liebe Jazzfreunde,
Die Jazz News des Jazzinstituts versorgen Sie regelmäßig (zurzeit ca. alle zwei Wochen) mit Nachrichten, die wir aus der Online-Tagespresse für Sie zusammenfassen. Diese Rubrik wird auf unserer Website (www.jazzinstitut.de) täglich aktuell gehalten.
Wenn Sie an Literaturlisten zu den hier genannten Musiker:innen interessiert sind, so finden Sie etliche auf unserer Jazz-Index-Website. Der Jazz-Index ist eine bibliographische Datenbank, die kostenlos im Jazzinstitut abrufbar ist. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie ähnliche Auszüge zu noch nicht gelisteten Musiker:innen wünschen.
Viel Vergnügen bei Ihrer Lektüre zum Jazz in der/n vergangenen Woche/n. |
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... in aller Kürze ...
Will Lavin spricht mit dem Bassisten und Produzenten Stephen Lee Bruner alias Thundercat darüber, dass er ein Anime-Nerd ist, über seine Zusammenarbeit mit Kendrick Lamar, darüber, dass er in einer musikalischen Familie aufwuchs und im Alter von 4 Jahren mit der Bassgitarre anfing, über seinen Kindheitsfreund, den Saxophonisten Kamasi Washington, über die Zusammenarbeit mit dem Rapper Mac Miller, darüber, dass er vor drei Jahren das Trinken aufgegeben hat, sowie über einige seiner jüngsten Projekte (The Red Bulletin). --- Beth Feickert berichtet über die Umbenennung eines Teils der Jordan Avenue in Bloomington, Indiana, in David Baker Avenue zu Ehren des verstorbenen Musikers und Pädagogen (Bloomingtonian).
Dan Gross spricht mit dem Pianisten Vijay Iyer über seine Jugend in Rochester, NY, über "Musikalität" im Gegensatz zu "was Musik ist", darüber, "wie Zuhören klingt" und wie man sich um seine Zuhörer kümmert, darüber, dass seine Musik immer politisch war, darüber, dass er einen Kontakt zu den Instrumenten, die er spielt, herstellen muss, über die Lernerfahrungen, die er musikalisch gemacht hat, über einige aktuelle Projekte wie ein Stück für Streichquartett, Musik mit seinem Trio sowie die Zusammenarbeit mit klassischen Musikern (Rochester First). Cormac Larkin spricht ebenfalls mit Vijay Iyer (The Irish Times). --- Hans-Jürgen Linke unterhält sich mit dem Posaunisten Janning Trumann über sein Instrument, seinen kompositorischen Ansatz sowie über sein neuestes Album "Roots & Riots" (Frankfurter Rundschau).
Jeremy Steinberger sieht sich den Kurzdokumentarfilm "IT IS A SOUL. A Portrait of Hailu Mergia" (Vimeo) an und reflektiert dann über den äthiopischen Pianisten Hailu Mergia und die Jazzgeschichte seines Landes (Document Journal). --- Tobias Ignée spricht mit dem Pianisten Patrick Bebelaar über das Projekt "Ensemble fragile" mit dem Saxophonisten Christoph Beck, in dem die beiden Musiker Themen aufgreifen wollen, die sowohl historisch relevant als auch heute noch wichtig sind: Ausgrenzung, Flucht, der Verlust von Freiheit oder das Verschmelzen der Kulturen. Für ihr Projekt gehen sie an Orte, die mit den Geschichten verbunden sind und hoffen, dabei "dem Jazz seine politische Aussage und Kraft als Klagelied zurückzugeben" (SWR).
Kiki Volkert unterhält sich mit dem Trompeter Fareed Simpson-Hankins über eine von ihm produzierte Videoreihe, die kulturelle Parallelen zwischen New Orleans und Philadelphia mit dem Fokus auf Jazz aufzeigt, und darüber, wie er selbst von dem Community Music Scholars Program profitiert habe, das er jetzt durch seine Arbeit fördert (Temple Now). --- Bruce Phares spricht mit der Sängerin Diane Schuur über ihre jüngsten Aktivitäten und über ihre Begegnungen mit Menschen wie Doc Severinsen, Frank Sinatra und B.B. King (Vashon Beachcomber).
Mélanie Honegger berichtet über den Club Bird's Eye in Basel, der wegen Nichteinhaltung der Covid-Bestimmungen geschlossen werden musste und nun wiedereröffnet werden soll, allerdings einen Teil der öffentlichen Gelder, die er für Konzerte erhalten hatte, zurückzahlen muss (Basler Zeitung). --- Der britische Saxophonist Art Themen hat ein Saxophon gekauft, das einst dem verstorbenen Ronnie Scott gehörte, der selbst Tenorsaxophonist und Gründer des nach ihm benannten Londoner Clubs war (Henley Standard).
Laura Zornosa berichtet über Musiker um den Pianisten Albert Marquès, die versuchen, die Aufmerksamkeit auf den Fall eines Gefängnisinsassen zu lenken, der wegen des Todes von fünf anderen Häftlingen verurteilt wurde und ihrer Meinung nach einen neuen Prozess verdient (New York Times). --- Earl Hopkins spricht mit dem Trompeter Miles Smith darüber, wie er durch seine Eltern, die beide Berufsmusiker sind und ihn nach Miles Davis benannt haben, zur Musik kam und wie er als Lehrer arbeitet, um "die jungen schwarzen Kinder zu inspirieren, ihren inneren Musiker zu entdecken" (The Columbus Dispatch).
John Thomason spricht mit dem Gitarristen Pat Metheny über seine Rolle als Bandleader, über den grundlegenden politischen Charakter improvisierter Musik, über das Problem von Genrekategorisierungen in der Musik sowie über die Auswirkungen der Technologie auf seine Kompositionen (Boca). --- Andrew Gilbert spricht mit dem Saxophonisten Immanuel Wilkins über sein jüngstes Album "The 7th Hand", über den Einfluss von John Coltranes "A Love Supreme" sowie über seinen musikalischen Ansatz, mit Zellen und Motiven zu arbeiten (The Mercury News).
Patrick Varine spricht mit dem Bassisten Moppa Elliott über das jüngste Album der Band Mostly Other People Do the Killing, das den Titel "Disasters, Vol. 1" trägt. Jeder Song darauf sei "nach einer Stadt in Pennsylvania mit einer bewegten Vergangenheit benannt - man denke an Three Mile Island, Johnstown, Centralia usw.", erklärt er und fügt hinzu: "Wir haben es nicht ohne Grund Vol. 1 genannt" (Pittsburgh Tribune-Review). --- Nate Chinen berichtet, wie der Grabstein für den Trompeter Lee Morgan auf mysteriöse Weise im Boden verschwand und letztes Jahr von einem Fan wiederentdeckt wurde (NPR).
Seleva Vazquez berichtet über eine Initiative in Atlantic City, die versucht, die Jazzgeschichte der Stadt zu bewahren (The Press of Atlantic City). --- Peter Padrutt erinnert anlässlich seines hundertsten Geburtstags an den Schweizer Bandleader Hazy Osterwald (Blick). Peter Klucken erinnert ebenfalls an Hazy Osterwald, und zwar im Gespräch mit dem Veranstalter Bernd Albani (Rheinische Post). --- Alan Scherstuhl hört sich die Neuveröffentlichung eines historischen Konzerts von Cecil Taylor aus dem Jahr 1973 an und spricht mit dem Schlagzeuger Andrew Cyrille, der zu Taylors Band gehörte, und der Pianistin Kris Davis (New York Times). Marc Myers berichtet ebenfalls (JazzWax).--- Joel Ballard berichtet über die Coastal Jazz & Blues Society in Vancouver, Kanada, deren Musiker nach einer chaotischen Generalversammlung den Rücktritt der Vorstandsmitglieder forderten (CBC). --- Jiawen Chen spricht mit Schlagzeuger/Pianist Brandon Guerra und Sänger/Produzent Nick Mery über ihr Album "Deathbloom", das von einem beispiellosen Schneesturm in Texas im vergangenen Jahr inspiriert wurde, bei dem Hunderte von Pflanzen starben (Texas Public Radio). --- Graeme Strachan erinnert an ein Konzert, das Duke Ellington 1967 im schottischen Dundee gab (The Courier). --- Yoshi Kato spricht mit dem Saxophonisten Joshua Redman über einen Gastauftritt in der Kinderfernsehserie "Arthur", die 1999 auf PBS ausgestrahlt wurde (San Francisco Chronicle). --- Gary Estwick spricht mit dem Gitarristen Roland Gresham, der einst Jimi Hendrix unterrichtete (Daily News Journal). --- Jasmin Darznik erinnert an die Schauspielerin und Sängerin Fredi Wasdington (Messy Nessy Chic). --- Wir hörten ein Interview mit dem französischen Kontrabassisten Henri Texier (France Info). --- Martin Schmidt spricht mit dem Gitarristen Julian Lage (Gitarre & Bass). --- Bo Emerson spricht mit Dokumentarfilmer Brett Primack, mit Produzent Michael Cuscuna und Trompeter Terence Blanchard über Art Blakey's Jazz Messengers (Atlanta Journal-Constitution). --- Martin Chilton erinnert an die brasilianische Sängerin Astrud Gilberto (The Independent). --- Brian Charette analysiert den Klavierstil Robert Glaspers (Music Radar). |
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Nachrufe
Wir erfuhren vom Ableben der Sängerin (und Ex-Frau Miles Davis') Betty (Mabry) Davis im Alter von 77 Jahren (Rolling Stone, New York Times, Neue Zürcher Zeitung), des Banjospielers Mike Currao im Alter von 82 Jahren (Naples News), des britischen Komponisten Joseph Horovitz im Alter von 95 Jahren (BR Klassik), des Gitarristen Kenneth Tucker im Alter von 87 Jahren (The Eastern New Mexico News), des Bassisten Reggie Dennis im Alter von 52 Jahren (The Charlotte Observer), des Schlagzeugers Howard Grimes im Alter von 80 Jahren (NPR), des Pianisten Robert Merlin Davis (Buffalo Rising), des Pianisten Alan Swain im Alter von 94 Jahren (The Record North Shore), des Bassisten Mickey Bass im Alter von 78 Jahren (New York Amsterdam News), des österreichischen Geigers Toni Stricker im Alter von 91 Jahren (RAI News), des Pianisten Neal Chandek im Alter von 66 Jahren (Shepherd Express), des südafrikanischen Sängers Joseph Zolile Tshiyembe im Alter von 80 Jahren (Dispatch Live), des Malteser Schlagzeugers Charles Gatt im Alter von 77 Jahren (Times of Malta), des Paukers, Dirigenten und Komponisten William Kraft im Alter von 98 Jahren (Los Angeles Times), des kamerunischen Saxophonisten Ben's Belinga im Alter von 67 Jahren (Facebook), des Veranstalters Sidney Miller II im Alter von 89 Jahren (New York Times), sowie des irischen Flötisten Brian Dunning im Alter von 70 Jahren (The Irish Times, Independent). |
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Aus der Welt der Jazzforschung
FMP = Free Music Production / Anthony Braxton (und mehr) Wir sind eng mit dem Wolke Verlag verbunden, der hauptsächlich Bücher über zeitgenössische Musik verschiedener Genres herausbringt. Unsere eigene Buchreihe, die "Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung", erscheint seit 1990 bei Wolke. Wolke mag ein kleiner Verlag sein, aber mit seinen Publikationen erreicht Verleger Peter Mischung eine Leserschaft, die den intellektuellen Input genauso wie die gut recherchierten Dokumentationen über wichtige Persönlichkeiten oder aktuelle Debatten von und in der Musikszene schätzt. Nach Timo Hoyers umfassender Studie über das Leben und die Musik des Saxophonisten/Komponisten Anthony Braxton, die vor wenigen Monaten erschien (Hoyer: Braxton) hat der Wolke Verlag nun Markus Müllers großformatige Dokumentation über die Aktivitäten des legendären FMP-Labels (Free Music Production) veröffentlicht, die auf einer Ausstellung im Haus der Kunst in München im Jahr 2017 basiert, seltene Plakate, Fotos und andere Dokumente zeigt und die Geschichte des Plattenlabels erzählt, das die europäische Free Jazz-Szene der 1970er und 1980er Jahre dokumentierte und es schaffte, zugleich die Zusammenarbeit zwischen Künstler:innen aus Ost und West anzuregen (Müller: FMP). Inzwischen ist auch der nächste Band der Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung in Arbeit, ein Buch, in dem das Darmstädter Jazzforum vom vergangenen Jahr dokumentiert wird, das sich mit dem Thema der Offenheit im Jazz befasste. Das Buch soll im Frühsommer erscheinen. |
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Letzte Woche im Jazzinstitut
Planning ahead... Während weder Konzerttätigkeit noch die konkreten Besucherzahlen im Jazzinstitut an die Zahlen vor der Pandemie heranreichen, haben wir unsere digitalen Angebote ausgebaut, nicht zuletzt aufgrund der Nachfrage unserer internationalen Nutzer. Wir digitalisieren weiterhin große Teile der Sammlung, wie das Sun-Ra-Archiv von Hartmut Geerken, den Nachlass Werner Wunderlichs oder die Akten Hans Blüthners. Die digitale Sammlung unseres Zeitschriftenarchivs wird laufend durch neue Scans ergänzt. Entsprechend wächst der Jazz Index, unsere bibliographische Suchhilfe, die uns und unseren Nutzern hilft, spezifische Informationen zu unseren oder ihren Forschungsthemen zu finden. Zwar sind keine dieser digitalen Dateien online zu finden, aber schicken Sie uns einfach eine Mail um zu erfahren, ob oder wie Sie auf das Material zugreifen oder wie Sie Scans bestellen können. Gerne können Sie dabei gleich eine Jazz-Index-Bibliographie zu einem Thema Ihrer Wahl anfordern - wir erhalten täglich Anfragen aus aller Welt zum Jazz Index und beantworten diese in der Regel zügig und kostenlos.
Neben der Archivarbeit bereiten wir unsere nächste Ausstellung Duo:log vor, die das Duo-Projekt von Nicole Schneider mit dem Gitarristen Ronny Graupe im Januar dokumentiert. Für dieses Projekt wird unsere kleine Kunstgalerie unter dem Dach des Jazzinstituts zu einem informellen Sound- und Videoscape, der die Ergebnisse von Nicoles Arbeit zeigt und den kreativen Prozess erklärt, der dahin geführt hat. Doris Schröder vom Jazzinstitut koordiniert derzeit gemeinsam mit der Künstlerin die Ausstellung. Termin: 11. März - 11. Juni 2022.
Nicole Schneiders Duo:log war das erste Projekt unserer neuen Residenzreihe heimat@jazzinstitut. Das nächste Projekt ist eine junge Band aus der Region, Quartertone, die sich auf die Teilnahme an der Bundesbegegnung Jazz vorbereitet, dafür ein Bandcoaching durch einen bekannten deutschen Musiker erhalten und am 8. April ein Konzert im Konzertsaal des Jazzinstituts geben wird. Arndt Weidler hat sich mit den Bandmitgliedern und dem Coach für die Residenz abgestimmt, tatsächlich arbeitet er bereits an der nächsten Residency, bei der im Mai die Saxophonistin Angelika Niescier und ihr Projekt Hidden Tune mit ihrem Trio sowie dem achtköpfige Orang Orang Dance Theatre aus Malaysia zu Gast in Darmstadt sein wird.
Aktuelle Öffnungszeiten des Jazzinstituts Das Archiv des Jazzinstituts ist für Besucher und Nutzer nach Anmeldung geöffnet. Dafür werden wir Recherche-Slots mit genauen zeitlichen Vorgaben für jeweils immer nur eine/n Besucher/in zur Zeit vergeben. Bitte beachten Sie, dass wir für Ihren Besuch einen Nachweis über Ihren Impf- oder Genesenen-Status bzw. einen aktuellen offiziellen Test benötigen (3G-Regel). Daneben können Sie uns weiterhin per Telefon, E-Mail oder Video-Call erreichen. Sollten Sie einen Video-Call wünschen, bitten wir Sie, dafür per e-mail einen Termin abzumachen und uns dabei bereits mitzuteilen, worum es in dem Gespräch gehen soll. Wir werden Ihnen dann einen Link für eine Webex Videosession für unser Treffen zusenden. |
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Jazzinstitut Darmstadt
Bessunger Strasse 88d | 64285 Darmstadt | Germany
The Jazzinstitut is an institution of the City of Sciences Darmstadt | Das Jazzinstitut ist eine Einrichtung der Wissenschaftsstadt Darmstadt
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