... in aller Kürze ...
Ethan Iverson hört sich den Titelsong von Sonny Clarks Album "Cool Struttin'" aus dem Jahr 1958 an, transkribiert die Soli von Clark, Art Farmer und Jackie McLean und fragt, warum sie hier und anderswo, vor allem in Blues-Stücken, ihre Melodien leicht hinter den Beat setzen (Transitional Technology). --- Ted Panken spricht mit dem Pianisten Jason Moran über seine Recherchen zu James Reese Europe und seine Bedeutung für die schwarze Musik im frühen 20. Jahrhundert, über seine persönlichen Gründe, so stark in der Vergangenheit zu graben, über seine Studien bei Muhal Richard Abrams, über seinen interdisziplinären Ansatz sowie darüber, wie wertvoll Dokumente der Musikgeschichte für die Gegenwart sein können (The Honest Broker).
Lewis Porter hört eine Aufnahme von James P. Johnson über "If Dreams Come True" (Playback with Lewis Porter). Porter veröffentlicht außerdem den zweiten Teil eines Gesprächs, das der Journalist Ira Gitler 1963 mit den Schlagzeugern Tony Williams, Art Blakey, Cozy Cole und Mel Lewis führte (Playback with Lewis Porter). Und Porter kommentiert ein Audio-Interview mit Eric Dolphy, das der schwedische Journalist Claes Dahlgren 1963 aufnahm (Playback with Lewis Porter). --- Schlagzeuger Devin Gray spricht über seinen Weg zur Musik, über seinen musikalischen Approach sowie über sein aktuelles Album "Most Definitely" (15 Questions).
Ethan Iverson veröffentlicht einen Auszug aus der bald erscheinenden Autobiographie des Schlagzeugers Billy Hart (Transitional Technology). --- Ian Bell spricht mit der Sängerin Eugenie Jones (Vashon Beachcomber). --- Christina Fuoco-Karasinski spricht mit dem Komponisten und Perkussionisten Luis Muñoz (Tucson Weekly).
Allison Stewart spricht mit dem Saxophonisten Henry Threadgill (Audio, WNYC). --- Jeff Caltabiano spricht mit dem brasilianischen Saxophonisten Thiago França (Aquarium Drunkard; ein früherer Essay Caltabianos über den brasilianischen Perkussionisten Maurício Takara findet sich hier: Aquarium Drunkard). --- David McElhinney spricht mit dem irischen Fotografen Philip Arneill über seine Dokumentation der Jazzbars von Tokio (Belfast Telegraph).
Vinnie Sperrazza liest Aidan Levys neue Biografie des Saxophonisten Sonny Rollins und schreibt über Aufnahmen, die Rollins zusammen mit dem Schlagzeuger Max Roach gemacht hat (Chronicles). --- Ted Gioia schätzt Doris Day diesmal nicht als Schauspielerin, sondern als Sängerin, und er erklärt, dass die Ehrlichkeit, die man spürt, wenn man sie singen hört, vielleicht auch das Geheimnis ihrer erfolgreichen Filmkarriere ist (The Honest Broker).
Marc Myers spricht mit dem italienischen Pianisten Luciano Troja über seine Faszination für die Musik des Komponisten Earl Zindars (JazzWax). --- Luis Raphael blickt auf den Zustand der Jazzszene in San Francisco (Music in SF). --- Der Trompeter Claus Reichstaller wird 60 und Roland Spiegel gratuliert (BR-Klassik). --- Lee Mergner spricht mit dem Produzenten Don Was über WasFest, ein neues Festival, das für Ende Juni in Boston geplant ist (WBGO).
Phil Freeman spricht mit dem südafrikanischen Pianisten Bokani Dyer über seinen Vater, den Saxophonisten Steve Dyer, über sein jüngstes Projekt "Radio Sechaba", über das Thema Identität, "das viele südafrikanische Musiker beschäftigt", sowie über die Wahrnehmung der Südafrikaner:innen im Ausland (Stereogum). --- Die deutsche Musiker:innen-Initiative Queer Cheer hat gerade den Sonderpreis des Deutschen Jazzpreises gewonnen. Friede Merz und Erik Leuthäuser sprechen über die Idee hinter der Initiative und ihre Pläne für ein zukünftiges Festival sowie über ihre eigene Musik und wie diese ihre queere Identität reflektiert (Audio, SWR 2).
Pat Prescott spricht mit dem Gitarristen George Benson über seine Kindheitserinnerungen, über seine Faszination für Charlie Christian und Charlie Parker, über einige seiner Einflüsse, über sein Spiel mit den Organisten Jack McDuff und Jimmy Smith sowie über seine aktuellen Aktivitäten und die Kollegen, mit denen er zurzeit arbeitet (WBGO). --- Josephine Johnson spricht mit dem Sänger Kurt Elling über Musik als spirituelle Forschung, über seine Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Charlie Hunter sowie über sein aktuelles Album "SuperBlue": Iridescent Spree" (Savannah Morning News).
Andrew Gilbert spricht mit dem Schlagzeuger Akira Tana über sein Projekt "Music Makers: Bands Behind Barbed Wires", das vom Vermächtnis George Yoshidas inspiriert ist, der 1942 als Teenager wie seine Familie und viele andere japanische Amerikaner interniert wurde, nachdem die Roosevelt-Regierung so genannte "Umsiedlungslager für Japan-Amerikaner" genehmigt hatte (The Mercury News). --- Der Pianist Karl Berger starb im April und seine Freunde haben eine Go-Fund-Me-Kampagne zur Unterstützung seiner Familie ins Leben gerufen (Go Fund Me).
Xenia Reinfels spricht mit dem Schlagzeuger, Komponisten und Pädagogen Sascha Wild, der als Musikreferent der Stadt Frankfurt am Main das musikalische Geschehen in allen Genres im Blick hat, immer mit der Frage, was fehlt und wie die Stadt dazu beitragen kann, notwendige Räume zu schaffen (Frankfurter Allgemeine Zeitung). --- Anlässlich des 30. Todestages von Sun Ra erinnert Ted Gioia an den Pionier des Afrofuturismus und beleuchtet insbesondere die Singles, die Sun Ra im Laufe der Jahre veröffentlicht hat. Es handelt sich dabei um Stücke, die er für 45-RPM-Platten wählte, die aber, wie Gioia erklärt, "keinerlei Potenzial für Radio-Airplay hatten", aufgenommen zwischen den frühen 1950er und den 1980er Jahren. Gioia fasst zusammen: "Im Gegensatz zu vielen anderen, die diesen Namen tragen - Poser, die trotz all ihrer Pose nur wenig echte Risiken eingehen - führte Sun Ra tatsächlich Echtzeit-Experimente im Aufnahmestudio durch. Wenn sein Labor in die Luft flog, war das ganz in Ordnung. Er würde mit etwas anderem weitermachen, egal was passiert" (The Honest Broker). Auch Ssirus W. Pakzad erinnert an Sun Ra (BR-Klassik). [Mehr Informationen zu Sun Ra finden sich übrigens in der umfangreichen Recherche-Sammlung des "Sun Ra Arkive" von Hartmut Geerken im Jazzinstitut Darmstadt.] |