(aus dem Jazzinstitut Darmstadt)
22. November bis 6. Dezember 2023 | Ausgabe 21/2023 (deutsch)

Wir lesen die Morgenzeitung für Sie!

Liebe Jazzfreunde,

Die Jazz News des Jazzinstituts versorgen Sie regelmäßig (zurzeit ca. alle zwei Wochen) mit Nachrichten, die wir aus der Online-Tagespresse für Sie zusammenfassen. Diese Rubrik wird auf unserer Website (www.jazzinstitut.de) täglich aktuell gehalten.

Wenn Sie an Literaturlisten zu den hier genannten Musiker:innen interessiert sind, so finden Sie etliche auf unserer Jazz-Index-Website. Der Jazz-Index ist eine bibliographische Datenbank, die kostenlos im Jazzinstitut abrufbar ist. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie ähnliche Auszüge zu noch nicht gelisteten Musiker:innen wünschen.

Viel Vergnügen bei Ihrer Lektüre zum Jazz in der/n vergangenen Woche/n.

... in aller Kürze ...

Nicky Schrire spricht mit der Sängerin Ellie Martin (London Jazz News), der Pianistin Kerry Politzer (London Jazz News) und der brasilianischen Sängerin Claudia Villela (London Jazz News) über die Vereinbarkeit von Mutterschaft und musikalischer Karriere. --- Andrew Gilbert erinnert an den Pianisten Willie 'The Lion' Smith als "einen der ersten jüdischen Stars des Jazz". Er unterhält sich mit Mike Lipskin, einem Schüler von Smith, und recherchiert zu den jiddischen Sprachkenntnissen des Pianisten und sonstigen zu jüdischen Bezüge wie Bar-Mizwa und Kantorentätigkeit (The Jewish News of Northern California).

Karen D'Souza spricht mit dem Pianisten und Grundschullehrer Guillermo Tejeda darüber, wie er Musik im Allgemeinen und die Geschichte der Jazzszene in Los Angeles im Besonderen nutzt, um Geschichte, race und Kultur zu vermitteln (KQED). --- Lewis Porter hört genau zu, was Charles Mingus 1964 auf der Bühne zu Eric Dolphy sagt (Playback with Lewis Porter).

Alexander Sebastian spricht mit dem indischen Sänger und Multiinstrumentalisten Nikhil Mawkin über die Band Bollyjazz, die alte Bollywood-Songs mit eigenen Jazz-Arrangements aufpeppt, und darüber, wie Bollyjazz nach anfänglicher Ablehnung durch Jazz- wie Bollywood-Fans nun sogar als Name für ein eigenes Genre verwendet wird (New Indian Express). --- Jonas Lohse blickt auf die lange Geschichte des Jazz in Frankfurt (Teil 1: Journal Frankfurt; Teil 2: Journal Frankfurt).

Bret Primack erinnert an Morris Levy, Mitbegründer von Roulette Records, Gründungspartner des Jazzclubs Birdland, der außerdem enge Kontakte zum organisierten Verbrechen besaß und wegen Erpressung verurteilt wurde (Syncopated Justice). --- Der Komponist, Schlagzeuger und Multiinstrumentalist Tyshawn Sorey spricht über Kategorisierungen von Musik in verschiedene Genres, darüber, dass sich Improvisation und Komposition nicht gegenseitig ausschließen, über sein Konzept des collaborative modeling, über seine Rolle als Komponist, der sich "um den Zuhörer kümmern und ihn gleichzeitig herausfordern muss", sowie über einige aktuelle Projekte, an denen er arbeitet (BMI).

Ian Willoughby spricht mit dem tschechischen Pianisten Emil Viklický über seinen Weg zur Musik und seine erste Begegnung mit dem Jazz, über sein Studium am Berklee College und seine Faszination für die mährische Volksmusik, über seine Tätigkeit in verschiedenen Genres wie Film- und Fernsehmusik oder Oper, über ein Projekt, das er für Wynton Marsalis mit Texten von Václav Havel entwickelt hat, sowie über den japanischen Schriftsteller Haruki Murakami, der ein Fan seiner Musik ist (Radio Prague International). --- Gregor Dotzauer besucht zwei Abende mit insgesamt vier Konzerten mit dem Bill Frisell in der Elbphilharmonie Hamburg (Tagesspiegel), während der Tom R. Schulz den Gitarristen in einer öffentlichen "listening session" interviewte (YouTube).

Vinnie Sperrazza feiert den Schlagzeuger Billy Hart und härt sich dessen Alben aus den 1990er Jahren an (Chronicles). --- Marc Myers spricht mit dem Posaunisten Mike Barone (JazzWax). --- Nate Chinen spricht mit dem Kornettisten Rob Mazurek über das Album "New Blue Sun" von André 3000 sowie über sein eigenes neues Album "Music for Piano and Modular Synthesizer" (The Gig).

Elke Ottenschläger besucht Workshops, die der Trompeter Till Brönner für vier verschiedene Schulensembles in Frankfurt gab (Hessenschau). --- Tim Helssen spricht mit dem Saxophonisten und Musikwissenschaftler Uwe Steinmetz über die Verbindung zwischen Jazz und Spiritualität und wie das eine das andere beeinflussen kann (Domradio).

Christian McBride spricht mit der 96 Jahre alten Sängerin Sheila Jordan (NPR). --- Lewis Porter sieht Ausschnitte aus Ken Burns' Dokumentation "Jazz", in denen Wynton Marsalis den Stil des Kornettisten Freddie Keppard kommentiert, um dann zu zeigen, dass ein wenig mehr Recherche sowohl über die frühen Kornettisten im Jazz als auch über Keppards eigene Aufnahmen vielleicht nicht so schlecht gewesen wären (Playback with Lewis Porter).

Christie's versteigert eine Auswahl von Flaschen aus dem Weinkeller von Quincy Jones (Christie's). --- Dwight Garner liest Judith Ticks neue Biographie über Ella Fitzgerald (New York Times). --- Morgan Enos spricht mit dem kanadischen Saxophonisten Cory Weeds (London Jazz News).

Nachrufe

Wir erfuhren vom Ableben des schottischen Posaunisten George Hewitt im Alter von 89 Jahren (The Scotsman), des britischen Kritikers Steve Voce im Alter von 89 Jahren (Jazz Journal), des Saxophonisten Mars Williams im Alter von 68 Jahren (Chicago Tribune), des Pianisten John Colianni im Alter von 61 Jahren (The Press of Atlantic City), des finnischen Vibraphonisten Jukka Haavisto im Alter von 93 Jahren (Helsingin Sanomat), des argentinischen Gitarristen Horacio Malvicino im Alter von 94 Jahren (Clarin), des italienischen Bassisten Maurizio Majorana im Alter von 85 Jahren (APM News), des walisischen Gitarristen Brian Godding im Alter von 78 Jahren (Let It Rock), des Pianisten Roy Gerson im Alter von 64 Jahren (Jazz Passings), sowie des Clubbesitzers Agonafer Shiferaw aus San Francisco im Alter von 71 Jahren (The San Francisco Standard).

Letzte Woche im Jazzinstitut

Neue Bücher, die wir gelesen haben
Zu den Büchern, die wir in den vergangenen Wochen lasen, gehörten "Hans Reichel. Daxophonie", herausgegeben von Klaus Untiet und Peter Klassen, sowie "The Soundies. A History and Catalog of Jukebox Film Shorts of the 1940s", von Mark Cantor (siehe die Rubrik "Neue Bücher" auf der Website des Jazzinstituts).

Graz in Darmstadt
André Doehring, der an der Universität für Musik und darstellende Kunst in unserer Partnerstadt Graz Jazz- und Popularmusikforschung lehrt, besuchte letzte Woche mit Studierenden das Jazzinstitut, um sich über unsere Ansätze zu Archivierung und Vernetzung zu informieren sowie mehr über unser Konzept zu erfahren, das Wissen um die musikalische Vergangenheit mit der Gegenwart heutiger Diskurse zu verbinden (Institut für Jazzforschung, Internationale Gesellschaft für Jazzforschung).

Music und Politik
Tobias Harmeling fragt in einem Podcast, ob und wie Musik politisch etwas bewegen kann und spricht dafür mit Yvonne Wasserloos über die Verwendung von Musik in der rechten Szene, mit dem Soziologen Martin Seeliger über politische Aspekte in Gangstarap und Punkrock, sowie mit Wolfram Knauer vom Jazzinstitut darüber, was überhaupt in Musik als politisch wahrgenommen werden kann (Obigato).

JazzTalk
Das nächste JazzTalk-Konzert findet am 8. Dezember 2023 im Gewölbekeller unter dem Jazzinstitut statt. Es spielt das Trio der Saxophonistin Angelika Niescier, der Cellistin Tomeka Reid und der Schlagzeugerin Savannah Harris, das gerade das Album "Beyond Dragons" veröffentlicht hat, von der britischen Zeitung The Guardian zum "Jazzalbum des Monats" gekürt. Weitere Informationen und Kartenreservierung: Jazzinstitut Darmstadt. Vor dem Konzert findet in der Galerie des Jazzinstituts die Finissage zur Ausstellung "The All of Everything" statt, für die wir fünf Expert:innen über die Welt befragten, in der der Jazz der Zukunft zu hören sein wird, sowie fünf Künstler:innen baten, auf diese Überlegungen zu reagieren (The All of Everything).

Aktuelle Öffnungszeiten des Jazzinstituts
Sie können das Jazzinstitut während unserer Öffnungszeichen besuchen (MO/DI/DO 10-17 Uhr, FR 10-14 Uhr). Daneben können Sie uns weiterhin per Telefon, E-Mail oder Video-Call erreichen. Sollten Sie einen Video-Call wünschen, bitten wir Sie, dafür per e-mail einen Termin abzumachen und uns dabei bereits mitzuteilen, worum es in dem Gespräch gehen soll. Wir werden Ihnen dann einen Link für eine Webex Videosession für unser Treffen zusenden.

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Jazzinstitut Darmstadt
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