Mit geschlossenen Augen die Verbindung zum Publikum finden – das gelingt nicht jeder Sängerin so bemerkenswert wie Juliana da Silva. Alles eine Frage der Ausdrucksstärke, ist die Brasilianerin überzeugt. Und nicht nur sie: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bezeichnete ihre Auftritte als „musikalische Ganzkörpersinnlichkeit“. „Es ist alles: Ausdruck, Gefühl, Verarbeitung von Emotionen“, sagt die Sängerin über ihre Musik. Es zeigt mehr als die faszinierende Ausdrucksstärke der Bandleaderin: Kein Song, der nicht die Soli des Instrumentaltrios in den Vordergrund stellt. Mal individuell und vereinzelt mit scheppernden Drums, wogendem Bass und virtuosem Klavier, dann wieder als Team, quirlig wippend oder sachte verebbend – das Gemeinschaftsgefühl gewinnt.
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Jazz!Live: Wogram | Graupe | Sieverts
Blues! Nothing but the blues! – das ist das aktuelle Album von Henning Sieverts „Symmethree“. Seit 2011 und auf bisher drei Alben beschäftigt sich das Virtuosen-Triumvirat mit den schillernden Schönheiten der Symmetrie. Diesmal, bei Album Nr.4, dreht sich alles um die Kraft der drei Akkorde und zwölf Takte. Metrische, melodische und harmonische Spielereien gewinnen den vertrauten Blues-Klängen neue, aparte
Schönheiten ab, ohne dass die archaische Kraft des Blues je verloren geht. Henning Sieverts gehört mit über 150 CD Veröffentlichungen und Konzerten in aller Welt zu den gefragtesten Bassisten und Cellisten Europas. Nils Wogram zählt zu den weltbesten Posaunisten und ist – wie Sieverts – vielfach preisgekrönt, u.a. Deutscher Jazzpreis und Albert-Mangelsdorff-Preis. Ronny Graupes meisterhaft-unkonventionelles Spiel auf der 7-seitigen Gitarre wird von so unterschiedlichen Musikern geschätzt wie Wanja Slavin, Christian Lillinger oder Rolf Kühn. Die ungewöhnliche Instrumentierung mit Posaune, Gitarre und Bass/Cello erlaubt reizvolle, klangliche Verschmelzungen und ständig wechselnde Aufgabenverteilungen.
Jazz!Live: Arne Jansen | Anders Jormin | Uwe Steinmetz
Man muss es als eine glückliche Fügung des Himmels bezeichnen, dass diese drei Musiker zusammengefunden haben: Am Kontrabass der Schwede Anders Jormin, einer der wichtigsten Tieftöner der europäischen Jazz-Szene mit acht Alben als Bandleader für ECM und einer prallvollen künstlerischen Vita mit Touren und Aufnahmen an der Seite von Legenden wie Elvin Jones, Albert Mangelsdorff, Lee Konitz oder Kenny Wheeler. An der Gitarre Arne Jansen, der vielfach ausgezeichnete Berliner, der mit dem senegalesischen Orchestra Baobab, dem Cellisten Stephan Braun oder Jazzanova spielte und dessen Duo-Aufnahme mit Nils Wülker unlängst sogar auf Platz 15 der deutschen Pop-Charts kletterte. Am Saxofon der ebenfalls in Berlin lebende Uwe Steinmetz, der sich neben seiner Zusammenarbeit mit u.a. Joe Maneri oder Tord Gustavsen einen Namen als Komponist für die NDR Bigband machen konnte. Erstmals trat das deutsch-schwedische Trio 2016 im Rahmen eines nordischen Kirchenmusikfestivals auf. Sofort war klar, dass es eine spezielle Verbindung zwischen den drei Musikern gibt. Eine in dieser Form nicht oft zu beobachtende Gleichgestimmtheit. Nicht umsonst trägt das 2022 entstandene Album nun den Titel „The Pilgrimage“. „Pilgerfahrten sind Bestandteil aller großen Religionen in der Welt“, sagt Bassist Jormin. „Ich denke, als Musiker ist es dein Ziel, Kontakt zu diesem tieferen Sinn herzustellen. Im besten Fall ist man ein Gefäß dafür, ein Resonanzboden, der mit dem Publikum und den anderen Musikern schwingt“, ergänzt Gitarrist Jansen.
Jazz!Live: Axel Schlosser Double Trio
Ein gänzlich neues Projekt präsentiert Trompeter Axel Schlosser an diesem Sonntagabend in der Stadtkirche: Musik für ein »Doppel-Trio«. Das eine Trio ist ein reines Blechbläser-Trio, bestehend aus Trompete, Posaune und Tuba, das andere ein „klassisches“ Jazz-Trio mit Piano, Kontrabass und Schlagzeug. Inspiriert durch den Klang von Blechbläserensembles, Marching Bands, swingendem Jazz, geistlicher Chormusik und venezianischer Doppelchörigkeit werden die beiden Trios miteinander in Wechselwirkung treten. Dabei werden sie unabhängig voneinander agieren, aber auch gemeinsam als Sextett musizieren. Die einzelnen Musikerpersönlichkeiten werden in diversen kammermusikalischen Kombinationen als Solisten in Erscheinung treten: Visitations in Brass/Visitations in Jazz. Die gesamte Musik wird speziell für dieses Konzert eingerichtet und komponiert werden, so dass die Besucherinnen und Besucher sich auf eine erfrischende Erstaufführung freuen dürfen.
Jazz!Live: Caro Trischler Trio
North e Sul –Caro Trischlers Debutalbum beschreitet einen musikalischen Trip vom Soul, Folk & Jazz aus Nordamerika bis nach Südamerika, zur brasilianischen Musik. Wer ihre Stimme einmal gehört hat, vergisst sie so schnell nicht wieder. Ihre Spezialität sind die leisen, eindringlichen Töne, die ganz gelassen auf Englisch und Portugiesisch klingen. Dabei singt sie brasilianische Musik von João Gilberto & Elis Regina mit der gleichen Überzeugung und Leidenschaft wie Folk & Jazz im Stile einer Joni Mitchell.
Die englischen und portugiesischen Gesangsparts wechseln sich ab mit den Instrumental- und Solo-Passagen von Max Jentzen am Schlagzeug sowie dem markanten Klang des Fender Rhodes von Ulf. Der stimmige Genre-Mix aus Country, Folk-Jazz und brasilianischer Musik lässt mit warmem, tiefen Sound und weiten Spannungsbögen die einzigartige Stimme von Caro Trischler unaufdringlich und doch prägnant glänzen.
Live!Jazz Kleiner-Meisenzahl-Höhn
Das 2016 erschienene Album »Good Times« war eine Hommage an die Musik der Pianotrios der 60er Jahre und vor allem an die Eltern der drei Freunde Ulf Kleiner, Hanns Höhn und David Meisenzahl. Die Jazz-Liebe der Eltern ermöglichte den Dreien von Kindesbeinen an Schallplatten wie »Soul Espaniol« von Oscar Peterson und deren leichten, warmen Klang lieben und schätzen zu lernen. Jeder der Drei war schon viel unterwegs in der weiten Welt der Musik und hat mit Musikern wie Joo Kraus, DePhazz, Ack van Royen, Robert Palmer, Jeff Cascaro, Konrad Beikircher, sowie in der HR-Bigband u.v.m. gespielt. Nun kehren die Drei nach Darmstadt zurück. Ihrem Sound sind sie treu geblieben: mitziehende, weich und ungeheuer antreibend. Im Gepäck haben sie Eigenes und neue (alte) Stücke, von Oscar Peterson und Erroll Garner, aber auch vom jüngst verstorbenen großartigen Pianisten Joao Donato.
Ulf Kleiner | Piano (Fender Rhodes)
Hanns Höhn | Bass
David Meisenzahl | Drums
Live!Jazz Rainer Böhm & Percy Pursglove
Das Duo Rainer Böhm (Piano) und Percy Pursglove (Trompete) ist das Ergebnis einer kreativen Freundschaft, die ihren Beginn 2019 bei einem Konzert in München mit Wanja Slavin´s Lotus Eaters hatte. Aus dieser musikalischen Begegnung entstand eine besondere Verbindung, die sie in unterschiedlichen Besetzungen (z.B. im Rainer Böhm Sextett und ihrer gemeinsamen Einspielung „what if“) vertieften. Nun treten die beiden in einen innigen Dialog ein, der von Emotionalität, starken Melodielinien und tief verzahntem Groove geprägt ist. Das Repertoire des Duos besteht vorwiegend aus Eigenkompositionen, ergänzt durch ein paar persönliche Lieblings – Standards. Ihre Musik balanciert zwischen hoher Virtuosität und einfühlsam reduzierten Momenten und bleibt dabei stets spannungsreich und ausdrucksstark.
Rainer Böhm | Piano
Percy Pursglove | Trompete
Live!Jazz Arne Jansen & Stephan Braun
Klar ist: So wie auf der CD »Going Home« hat man die bekanntesten Lieder von »Dire Straits«, der erfolgreichsten britischen Rock-Gruppe der 1980er Jahre, noch nie gehört. »Going Home« ist die persönlichste Einspielung des Gitarristen Arne Jansen, den man u.a. als kongenialen Saitenpartner des Trompeters Nils Wülker kennt. Jansen nimmt die Zuhörenden mit auf eine Reise zu den Wurzeln seiner Musikbegeisterung. Und lässt sie mit jedem nuancenreichen Ton spüren, was ihm die Dire Straits und ihr gitarristischer Kopf Mark Knopfler einst bedeuteten und welche fein verästelten Seeleneindrücke sie bei ihm hinterlassen haben. In dem Cellisten und Bassisten Stephan Braun, mit dem er seit über 20 Jahren musikalisch und freundschaftlich eng verbunden ist, hat Jansen einen gleichermaßen überraschenden wie perfekten Duett-Partner für die originellen kammer-jazzrockigen Umdeutungen der Songs seiner Jugend gefunden.
Arne Jansen | Gitarre
Stephan Braun | Cello