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Youn Sun Nah

Wer Youn Sun Nah einmal live gesehen hat, vergisst sie so schnell nicht wieder. Ihre Stimme fesselt, die Lieder entfalten hypnotische Intensität.

 

Jazzanova

Das Berliner DJ- und Produzentenkollektiv bestehend aus Alex Barck, Claas Brieler, Axel Reinemer, Jürgen von Knoblauch und Stefan Leisering ist allen voran bekannt für geniale Remixe, doch auch die Eigenproduktionen können sich durchaus hören lassen!

Als Jazzanova 1995 zum ersten Mal zusammenfanden, gab es keine konkrete Idee, was genau die Band werden sollte. Seitdem haben sie konstant ihre eigenen Regeln erfunden und sich nie auf ein Format oder eine Szene festgelegt.  Immer waren sie mit einem Fuß in der Clubkultur und mit dem anderen in der Live-Arena: dem Ort, an dem sie in den vergangenen zehn Jahren am meisten aktiv waren. All die kreativen Ströme münden nun in ihrem neuesten Album “The Pool”.

Peter Somuah Group

Die Kompositionen loten die Grenzen zwischen Jazz, Funk und traditioneller ghanaischer Musik aus, gespickt mit einem Hauch von Elektro. Peter Somuah ist ein begnadeter Jazztrompeter, der sein Spiel durch das unablässige Hören seiner Trompetenhelden Miles Davis und Roy Hargrove erlernte. Somuah besticht durch seinen warmen und melancholischen Klang sowie durch seine rhythmische Gewandtheit, die seine künstlerische Sozialisierung inmitten der Musikstile Westafrikas widerspiegelt. Er berührt seine Zuhörer und bringt sie zum Grooven. Im Jahr 2021 wurde Somuah mit dem Erasmus Jazz Award für junge Jazzkünstler ausgezeichnet, und 2022 gewann er mit seinem Debütalbum Outer Space den prestigeträchtigen Edison Jazz Award. In seinen Kompositionen lotet Somuah die Grenzen zwischen Jazz, Funk und traditioneller ghanaischer Musik aus, gespickt mit einem Hauch elektronischer Musik. Er ist mit seiner Musik bereits auf vielen Bühnen aufgetreten, unter anderem auf dem North Sea Jazz Festival 2022 und der ESNS 2023 – am Mittwoch, dem 25. Oktober, kommt er erstmals in die Centralstation nach Darmstadt.

Live!Jazz: Florian Hoefner Trio »Desert Bloom«

Florian Hoefner – Piano
Andrew Downing – Bass
Nick Fraser – Drums

Jazzpianist und Komponist Florian Hoefner kann aus einer Vielzahl von Einflüssen schöpfen. Aufgewachsen in Deutschland, ausgebildet in New York City und nun zu Hause in Neufundland in Kanada, hat der gebürtige Nürnberger zu seinem eigenen Stil gefunden, der sich durch musikalische Vielfalt und Einfallsreichtum auszeichnet. Aktiv in Besetzungen von solo bis zur Big Band hat er sich als erfindungsreicher und wandlungsfähiger Künstler seinen Platz im zeitgenössischen Jazz geschaffen. Die New York Times lobte ihn als »Komponisten und Bandleader von einfühlsamer Entschlossenheit« und DownBeat bezeichnete ihn als »harmonisch waghalsigen Pianisten, der nach neuen Klangwelten greift«. Seit 2018 arbeitet er mit seinem neuen kanadischen Trio, für das er mit Andrew Downing am Bass und Nick Fraser am Schlagzeug zwei herausragende Jazzmusiker aus seiner Wahlheimat Kanada gewinnen konnte. Im September 2019 veröffentlichten die drei unter dem Titel »First Spring« ihre erste Platte beim kanadischen Label, Alma Records. Das Album, das sich auf die Interpretation von Folksongs aus der ganzen Welt konzentriert, wurde von Presse und Publikum gleichermaßen gefeiert und gewann zahlreiche Preise und Nominierungen. 2021 war es als Jazzalbum des Jahres für den kanadischen Musikpreis JUNO nominiert. 2020 gewann es die Preise als Jazzalbum des Jahres und Instrumentalalbum des Jahres bei den ostkanadischen East Coast Music Awards. Nun präsentiert die Gruppe ihr Folgealbum »Desert Bloom«, das 2023 mit einem JUNO in der Kategorie Jazzalbum des Jahres ausgezeichnet wurde.

Live!Jazz: Vincent Meissner Trio »Wille«

Vincent Meissner – Piano
Josef Zeimetz – Bass
Henri Reichmann – Drums

»Eine neue Hoffnung des deutschen Jazz«, erkannte mdr kultur, was der Deutschlandfunk noch steigerte: »Eine Band, die abheben wird wie eine Rakete.« Der amerikanische Down-Beat hörte »Spannung und Begeisterung« in Vincent Meissners, von seinem Mentor Michael Wollny produzierten Debütalbum »Bewegtes Feld« aus dem Jahr 2021. Gerade mal zwanzig war da der Pianist und schon ordentlich mit Preisen dekoriert. Viel Lob, viel Ehr… Dabei hatte sein junges, akustisches Pianotrio mit Bassist Josef Zeimetz und Schlagzeuger Henri Reichmann bis dahin coronabedingt kaum Gelegenheit, das reichhaltige und durchweg vom Bandleader komponierte Material live vorzustellen und zu entwickeln. Das hat sich mittlerweile geändert, was den Spaß an der Sache noch gesteigert hat. Man hört es diesem neuen Album an, wie dieses Trio enger zusammengerückt ist und seine Spielfreude gesteigert hat. Den titelgebenden »Willen« dabei definiert Vincent Meissner als das »Entwickeln von gedanklichen Vorstellungen, die man durch Handeln in die Realität überträgt«, oder als »bewusste Entscheidung für eine Handlung«. Da ist schlicht der Wille zu spielen und seinen Ausdruck zu finden, sich durch künstlerisches Arbeiten zu bekennen. Dieser Tatendrang gibt der Einspielung seine Dringlichkeit und Überzeugungskraft.

Live!Jazz: Nils Wogram Quartett »Muse«

Nils Wogram – Posaune
Kathrin Pechlof – Harfe
Gareth Lubbe – Viola, Violine, Obertongesang
Hayden Chisholm – Altsaxophon

***ausgezeichnet mit dem Deutschen Jazzpreis 2022 in der Kategorie »Bestes Instrumentalalbum national«***
Ganz oder gar nicht! Keine halben Sachen! Wo sich im Lauf ihrer Karriere vieler anderer Künstler Routineabnutzungen bemerkbar machen, reift in Nils Wogram die Erkenntnis, dass jedes neue Projekt zugleich sein erstes Projekt ist. Ganz besonders spürbar ist das auf seiner neuen CD „Muse“, eingespielt mit der Harfenistin Kathrin Pechlof, dem Bratschisten und Obertonsänger Gareth Lubbe und Wograms Langzeit-Weggefährten Hayden Chisholm am Saxofon. Solch eine Besetzung sucht wohl in der Musikgeschichte ihresgleichen – Visionär Wogram möchte das Unmögliche möglich und das Unerhörte hörbar machen. Nils Wograms Musik ist von jeher eine große Sinnlichkeit eigen. Während er bislang in so gut wie allen Projekten die Sinnlichkeit des Augenblicks zelebrierte, kommt auf „Muse“ die Sinnlichkeit des Bleibenden zum Tragen. Diese unaufgeregte Offenheit für alle Möglichkeiten, die sich aus dem gerade Begonnenen ergeben können, überträgt sich auch unschwer auf die Hörer. Die Musik mag komplex sein, doch ist ihre immanente Schönheit und Freundlichkeit bei aller formalen Strenge auch für den Hörer enorm entspannend. Klang ist die entscheidende Komponente, jeder Ton zählt. Und diese klare und konsequente Ästhetik ist am Ende immer in der Lage starke Emotionen freizusetzen.

Live!Jazz: Axel Schlosser »Free Swing – Tuuri«

Axel Schlosser – Trompete
Karl-Martin Almqvist – Tenorsaxophon
Mattias Welin – Bass
Jaska Lukkarinen – Drums

Als »Europäische Spitzenband« wurden Free Swing vor kurzem von der Zeitschrift »Jazz Thing« bezeichnet. Eine tolle Auszeichnung und Grund genug, sich auf einen spannenden und Spaß machenden Konzertabend mit dieser schwedisch-finnischdeutschen Band zu freuen! Es spielen der schwedische Tenorsaxophonist Karl-Martin Almqvist (u.a. ex Nils Landgren Funk Unit, Tenor-Solist der Danish Radio Bigband), sowie Mattias Welin, einer der gefragtesten Bassisten der Schwedischen Szene, der auch an der Universität Växjö lehrt. Schlagzeug spielt der Finne Jaska Lukkarinen, einer der Top-Drummer seines Heimatlandes. An der Trompete lässt ein in der Stadtkirche nicht Unbekannter aufhorchen: Axel Schlosser. Das Repertoire der Band besteht hauptsächlich aus Kompositionen der Bandmitglieder, die sich sowohl zeitgenössischer europäischer Einflüsse bedienen, als auch gleichzeitig tief in der amerikanischen Tradition verwurzelt sind. Eine energiegeladene Mixtur aus abenteuerlustiger Improvisation, Groove, packender Melodik und klarer Formensprache. Free Swing – im wahrsten Sinn des Wortes. Natürlich wird die Band ihr aktuelles Album »Tuuri« – im Finnischen ein Wort für Glück oder Dusel – mit im Gepäck haben.

Live!Jazz: Tango Transit »German Songbook«

Martin Wagner – Akkordeon
Hanns Höhn – Kontrabass
Andreas Neubauer – Schlagzeug

Als Martin Wagner, Hanns Höhn und Andreas Neubauer 2008 ihrem Trio den Namen Tango Transit gaben, war ihr Tango schon längst im Transit. Die versierten wie virtuosen Instrumentalisten widmen sich in ihrem neuen Programm Volksliedern, und nennen es – eine feine Ironie – »German Songbook«. Zum einen, weil sie zu dem Typus Jazzmusiker  gehören, die ihr Selbstverständnis nicht einzig auf dem genetischen Material der Standards des »Great American Songbooks« aufbauen, zum anderen, weil sie »Das Wandern ist des Müllers Lust«, »He Ho, spann den Wagen an« oder »Ein Jäger aus Kurpfalz« in ihren eigenen Kontext stellen und kosmopolitisch umsetzen. Drei höchst unterschiedliche Charaktere bringen ihren diversen musikalischen Erfahrungsschatz ein und verschmelzen ihn zu einer unwiderstehlichen Einheit. Die euphorischen Reaktionen des Publikums bei bislang mehr als 500 Konzerten belegen: Was Tango Transit spielt, ist für sie neu, frisch, frei von Konventionen und verweigert sich allen Schubladen. Oder, wie man in den Konzertkritiken nachlesen kann: »Die Musik des Trios ist Teufelswerk im positiven Sinn und an Virtuosität kaum zu überbieten. Atemberaubende Geschwindigkeit, rhythmische Exaktheit und instrumentale Beherrschung in Perfektion bieten den Zuhörern ein einmaliges Konzerterlebnis – Gänsehautfeeling inklusive.«