Im Rahmen der Ausstellung „JAZZ INSPIRATIONS“ von Nicole Schneider findet in der Stadtkirche Darmstadt eine außergewöhnliche, genreübergreifende Performance zum Thema Dialog und Demokratie statt:
Dass menschliches Miteinander nicht immer einfach ist, beschäftigt uns alle, vor allem jetzt im Vorfeld der Wahlen. Viele Menschen leiden darunter, nicht gehört, übertönt oder nicht verstanden zu werden. Oft wird der Ton in Gesprächen schnell rau, Fronten verhärten sich, die Kommunikation gerät in eine Einbahnstraße. Was geschieht aber wenn ein Kontrabassist, eine Querflötistin, eine Zeichnerin und ein Schriftsteller aufeinandertreffen? Wie gestaltet sich ein Gespräch, wenn nur Töne, Klänge und Farben zur Verfügung stehen? Gibt es im Chaos der Genres eine Chance fürs Miteinander?
In der Performance „Quadrolog“ begeben sich Kontrabassist Norbert Dömling, Querflötistin Stephanie Wagner, Schriftsteller Paul-Hermann Gruner und Zeichnerin Nicole Schneider ins kommunikative Getümmel und loten aus, was miteinander möglich ist – ein spannendes Erlebnis, das alle Sinne berührt.
Die Performance ist Teil einer Reihe von Aktionen des genreübergreifende Künstler-Kollektiv „MITTEnander“, das sich für die Stärkung von Demokratie einsetzt.
VERTIGO löst stilistische Grenzen zwischen Jazz, Klassik und freier Improvisation auf. Dabei kommen technische Brillanz, Ensemblegeister und solistischer Einfallsreichtum in der Improvisation zum Zuge. Musikalisch auf höchstem Niveau spielend, räumt das Quartett mit dem Klischee der Schwerfälligkeit der Posaune auf und gleicht eher einem leichtfüßigen Streichquartett, das alle Besonderheiten dieses vielseitigen Blechblasinstrumentes mit einfließen lässt. »Dass vier Posaunen eine vollwertige Band sein können, hat das VERTIGO TROMBONE QUARTET schon vor zehn Jahren bewiesen. Zum Jubiläum nun das dritte Album. Nils Wogram, Andreas Tschopp, Bernhard Bamert und Jan Schreiner liefern erneut grandiose Posaunenkunst zwischen Jazz, Kammermusik und Folklore – rhythmusbetont und humorvoll.
Wolff Parkinson White programmiert seit 2007 recht anstrengende elektronische Musik. Der Künstlername, hinter dem sich der in NYC lebende Jazz-Schlagzeuger Jochen Rueckert die Flucht nach vorne erlaubt – bezieht sich auf eine angeborene Herzkrankheit, die sich in den komplexen Rhythmen und der generell erratischen Gangart seiner elektronischen Musik widerspiegelt. Auf seinen Live-Konzerten kriegt man wenig von seinen 7 LPs, EPs und Remixen zu hören – es wird so viel improvisiert, wie der Laptop es zulässt, dazu gibt es
eine Beilage „audio reactive visuals“. Heute trifft er auf den britischen Pianisten und Organisten Kit Downes, den man von seinen Meisterwerken auf dem renommierten Label ECM kennt. Kit Downes ist schon zweimal zur Nummer 1 „Rising Star“ im Downbeat Critics Poll in der Sparte Orgel gewählt worden, hat einen BBC Jazz Award gewonnen und spielt praktisch in fast allen guten europäischen Bands gleichzeitig.
Trio Pollon ergibt sich der Absurdität der Wirklichkeit. Eine Band spielt einfach drauflos…Und zwar wild, hemmungslos und ungezügelt. Romantisch, ehrlich und sensibel. Humorvoll, fantasiereich und losgelöst. Pollon greift nicht nach etwas, sondern lässt einfach los und lässt sich treiben – überlässt sich in jedem Moment der puren Freude und der immerwährenden Magie der Musik. Die Kompositionen der Bandmitglieder erzählen Geschichten aus dem Leben, die sich durch das kompromisslose aufeinander Hören und miteinander Spielen der Musiker voll und ganz entfalten. Drei äußerst umtriebige Kölner Jazzmusiker der jüngeren Generation, die ausgestattet mit einem hohen Maße an Erfahrung, Experimentierfreudigkeit und Intuition ihre eigene, einzigartige Klangwelt kreieren. Trotz ihres noch jungen Alters sind alle drei bestens ausgebildet, vielfach preisgekrönt und konzertierten mit namhaften Jazzmusikern rund um den Globus.
Theresia Philipp | Saxophon
David Helm | Kontrabass
Thomas Sauerborn | Schlagzeug
Peter Gall gehört nicht nur zu den renommiertesten und gefragtesten deutschen Schlagzeugern seiner Generation, er macht auch als herausragender Komponist und kluger Bandleader von sich reden und blickt dabei raffiniert und auf sehr persönliche Weise über den Trommelrand hinaus. 2018 veröffentlichte er sein Album „Paradox Dreambox“, ein starkes musikalisches Statement, das international für euphorische Kritiken sorgte und erfolgreiche Tourneen und Festivalgastspiele nach sich zog. Nun präsentiert Peter Gall sein zweites fulminantes Album „Love Avatar“. Seine neuen Songs erzählen eindrucksvoll Geschichten, malen traumhafte Collagen und suchen mit großer atmosphärischer Dichte nach faszinierenden musikalischen Galaxien, emotionalen Eruptionen, der Magie und der Liebe in der Musik. Mit dabei hat er eine All-Star-Besetzung: Wanja Slavin, Rainer Böhm und Matthias Pichler gehören zur einflussreichen Crème de la Crème der jungen, dynamischen und innovativen europäischen Szene. Die perfekt aufeinander eingespielte Band formt mit ihren starken Charakteren eine verschworene musikalische Einheit, agiert mitreißend, hochvirtuos und gefühlvoll zugleich und entfaltet dabei auf der Bühne eine Kraft, der man sich nur schwer entziehen kann. Ein futuristisches Konglomerat aus Jazz,
energetischem Fusion, hymnischen Sphären, wunderschöner Melancholie, überraschenden Grooves und hypnotisierenden Beats zieht das Publikum in seinen Bann.
Anfang des Jahres 2016 gegründet, erarbeitet sich das Trio um Johanna Summer einen ganz eigenen, klar strukturierten Sound. Die Ausgewogenheit zwischen entspannt schlichter bis hin zu höchst interagierender und impulsiver Spielweise steht bei dieser klassischen Jazzbesetzung mit Tobias Fröhlich und Jan-Einar Groh im Vordergrund. Die Stücke, hauptsächlich aus der Feder von Johanna Summer stammend, verlieren dabei nie den Bezug zur musikalischen Heimat der Bandleaderin. Mit klassischer Musik aufgewachsen und stets von etablierter Pop- und Rockmusik begleitet, sieht sie es als ihre Pflicht an, all diesen Einflüssen ihre Berechtigung in der modernen Jazzmusik zuzugestehen.
Für Diktaturen kann Musik gefährlich werden. Wäre dem nicht so, würde sie nicht immer wieder verboten werden. Saxophonist Phillip Dornbusch und seine Band Projektor haben sich in ihrem dritten Album Revolt mit Protestsongs auseinandergesetzt, die für den Kampf für Freiheit stehen. Mit ihrem unverkennbaren Bandsound zwischen zeitgenössischem Jazz und Avant-Garde verarbeitet und entfremdet das Quintett musikalische Elemente der verschiedenen Protestlieder und präsentiert frische und energetische Musik, die schimmert, groovt und bewegt. Musik als ein Zeichen der Solidarität, die zum Nachdenken über Hier und Heute anregt.
Die Komponistin und Klarinettistin Rebecca Trescher hat sich mit ihrem einzigartigen Tentett einen hervorragenden Namen in der internationalen Jazz-Szene erspielt. So wurde die Musikerin mit dem Deutschen Jazzpreis für Komposition des Jahres 2022 ausgezeichnet und die internationalen Kritiker des amerikanischen DownBeat Magazine wählten sie im gleichen Jahr zum Rising Star Clarinet. Jetzt präsentiert sie mit ihrer Großformation ihr brandneues Programm „Character Pieces“, auf dem sie musikalische Ideen ihrer Bandkollegen zu mitreißenden und vielschichtigen Werken ausgearbeitet hat. Dabei spürt man einmal mehr die außergewöhnliche Energie dieses Ensembles, das einige der angesagtesten Musiker Deutschlands miteinander vereint und den Funken sofort auf das Publikum überspringen lässt. Eines der innovativsten und visionärsten Projekte der gegenwärtigen Jazzszene!
Die Formation um den Mainzer Pianisten Nico Hering ist Rhythmusgruppe der Friday Night Club Band des Jazzkellers in Frankfurt und tritt dort regelmäßig auf. Die drei Musiker spielen in Triobesetzung neben Eigenkompositionen ein umfassendes Repertoire an Jazzklassikern mit einer Vorliebe für Pianisten wie Bill Evans und Ahmad Jamal. Nico Hering tourte für das Goethe-Institut und spielte bei Festivals (Leverkusener Jazztage, Salzburg Jazz u.v.a.). Aktuell widmet er sich verstärkt der Filmkomposition. Als einer der gefragtesten Bassisten in der Rhein-Main-Szene ist Bastian Weinig in unterschiedlichsten Stilistiken zuhause und versteht es wie wenige, ein solider Begleiter und interessanter Solist zu sein. In Istanbul geboren, ausgebildet u.a. am Drummer’s Collective in New York, lebt der Drummer Andreas Neubauer zur Zeit vorwiegend in Deutschland.
Der Altsaxophonist Markus Harm und der Pianist Andreas Feith gehören zweifellos zu den gefragtesten Jazzmusikern Süddeutschlands. Unzählige Konzerte in den verschiedensten Besetzungen haben die beiden auf dem Buckel und so verstehen sie sich blind. In ihren kammermusikalischen und intimen Duokonzerten begeben sich die beiden langjährigen Freunde immer wieder anders auf die Reise in den musikalischen Moment, sowohl bei ausgeklügelten Eigenkompositionen als auch bei ihren ausgewählten Lieblingsstücken des Great American Songbooks. Voller Neugierde und gegenseitigem Vertrauen scheuen sie dabei kein Risiko, doch bleibt ihre Musik auch in Momenten der Ekstase stets lyrisch, frisch und herzlich. Das Konzert der beiden in der Stadtkirche Darmstadt gibt auch einen Vorgeschmack auf ihr neues Album. Dieses werden sie nämlich zwei Wochen später beim Bayerischen Rundfunk aufnehmen. Man kann jetzt schon gespannt sein!
In der Pause dieses Konzertes findet übrigens auch die Vernissage der Ausstellung „Jazz Inspirations“ mit digitalen und analogen Arbeiten der Darmstädter Künstlerin Nicole Schneider statt. Die Ausstellung ist ab dem 1. bis zum 28. Februar 2025 in der Stadtkirche Darmstadt zu sehen.