Die gemeinsame Residenz von Schader-Stiftung, der Deutschen Gesellschaft der Vereinten Nationen und dem Jazzinstitut Darmstadt mit dem Titel „UNO & Jazz – The Sound of Dialogue“ endet heute mit einem fulminanten Abschlusskonzert.
Eine Woche lang hat der Kölner Saxophonist Maximilian Shaikh-Yousef zuvor in seiner Residenzwoche vielfach die Möglichkeit, sich intellektuell mit den Themen „Frieden und Sicherheit“, „Entwicklungspolitik“, „Erleben“ und „Medienarbeit und Kommunikation“ in Tischgesprächen mit ehemaligen und aktuellen Mitarbeitenden verschiedener UN-Institutionen, Expert*innen aus dem Bereich der Geisteswissenschaften und prominenten Künstlerkolleg*innen wie etwa der dänischen Saxophonistin Mette Rasmussen oder der Pianistin Julia Hülsmann auszutauschen. Diese fruchtbare Kommunikation wird Shaikh-Yousef in einem Abschlusskonzert musikalisch umsetzen, dessen Ablauf er kompositorisch und improvisatorisch mit einer nach seinen Wünschen zusammengestellten Formation entwickelt; gemeinsam mit hochkarätigen Jazzmusikern interpretiert er seine Auffassung von Austausch zwischen Musik und internationaler Zusammenarbeit. Zur Band gehören der Leipziger Kontrabassist (und Kathrin-Preisträger 2023) Robert Lucaciu, der in Amsterdam lebende schottische Ausnahmetrompeter Alistair Payne sowie der französische Vibraphonist Samuel Mastorakis.
Beim Punto Jazz auf der vinocentral-Terrasse, spielt das Trio um den Mannheimer Gitarristen Markus Krämer einen abwechslungsreichen Mix aus Bebop, Bossa Nova, Eigenkompositionen und natürlich Jazzstandards. Das Repertoire besteht aus Kompositionen der beiden Broadway Komponisten Richard Rodgers und Harold Arlen, originell arrangiert für Gitarrentrio mit viel Platz für virtuose improvisatorische Ausflüge der drei Musiker Markus Krämer (g), Rudolf Stenzinger (keyb) und Al Zanabili (dr). Dazu gibt es erstklassige Weine sowie kleine Speisen. Der Eintritt ist frei!
Entspannte Musiker, entspannter Ort und entspannte Musik. Nur ein leichtes Knistern ist im Raum, wenn Uli Partheil (fender rhodes) und Dieter Kociemba (Gitarren) zu den elektrischen Instrumenten greifen. Als Transmissionsriemen haben sie sich heute noch einen der gefragtesten Kontrabassisten des Rhein-Main Gebiets in ihr gemütliches Setting geholt – Ralf Cetto. Im 1. Set wird Uli Partheil mit Ralf Cetto im Duo spielen im 2. Set kommt noch Dieter Kociemba dazu. Näher kann man nicht dran sein! Wie immer Eintritt frei, Spenden erwünscht.
Das Finn Seemann Quintett vereint fünf Jazzmusiker, die sich während des gemeinsamen Studiums am Jazz-Institut Berlin kennengelernt haben. Sie verbinden die Tradition des Modern Jazz – basierend auf Jazzgrößen wie Thelonious Monk, Wayne Shorter und Duke Ellington – mit ihren eigenen Interpretationen und geben damit einen Einblick in den Berliner Großstadtklang von heute.
Die Darmstädter Jazz Conceptions wurden 1992 von dem Darmstädter Bassisten Jürgen Wuchner (1948–2020) ins Leben gerufen und finden bis heute in nahezu unveränderter Form statt. Ihre Einzigartigkeit beruht auf dem Konzept eines reinen Ensemble-Workshops mit einem hohen Maß an Eigenverantwortlichkeit der Teilnehmenden und auch der Dozentinnen und Dozenten. Es geht darum individuelle musikalische Konzepte, die in der Welt des zeitgenössischen Jazz in großer Vielfalt existieren, den Teilnehmenden näher zu bringen und ihnen einen Einblick in die Werkstatt des Musik-Schaffens zu geben. Eine ehemalige Teilnehmerin nannte die Jazz Conceptions „die beste Erfindung seit es Musikunterricht gibt…“
Als künstlerischer Leiter des Workshops ist der Pianist Uli Partheil seit 2021 für die Auswahl der Dozierenden verantwortlich. In diesem Jahr besteht das Team, neben Partheil, aus dem austro-amerikanischen Tubisten Jon Sass, der Trägerin des Hessischen Jazzpreises 2023, die Saxophonistin Corinna Danzer, dem Frankfurter Gitarristen Martin Lejeune, der gefeierten Kontrabassistin Athina Kontou (nominiert für den Deutschen Jazzpreis 2024 „Saiteninstrumente“) und dem experimentellen österreichischen Schlagzeuger Rudi Fischerlehner.
Die Darmstädter Jazz Conceptions sind eine Gemeinschaftsveranstaltung des Kulturzentrums Bessunger Knabenschule und des städtischen Jazzinstituts Darmstadt.
Termin: Workshop von Montag, 7. bis Samstag 12. Juli 2025 (erste Woche der hessischen Sommerferien)
Abendliche Sessions an verschiedenen Open Air-Locations in Darmstadt. Abschlusskonzerte der Teilnehmenden am 11. und 12. Juli in der Bessunger Knabenschule
Drei leidenschaftliche Musiker voller Kontraste: Der coole Aupperle, brillant am Piano und auf dem Vibraphon trifft auf den charmanten Sänger Berry Blue mit seiner warmen Stimme und seinen Sohn, den virtuosen Gitarristen Julian Keßler. Gemeinsam präsentiert das Jazz-Trio eine aufregende Mischung aus kalt und heiß, Avantgarde und Vertrautheit. Zu hören sind neu arrangierte Bossa Novas, Balladen, Swing, Blues, Evergreens und Jazzstandards sowie überraschende Interpretationen deutscher, französischer und italienischer Chansons. Dazu gibt es erstklassige Weine sowie kleine Speisen. Der Eintritt zu den Punto-Jazz-Abenden ist frei!
„Up N’Down“ heißt das aktuelle Album und ist ein jazziger Trip durch die mittlerweile mehr als 15jährige Bandgeschichte des Jan Jansohn Quartetts. Eine Zeit während der die Musiker viel unterwegs waren. Ihre Songs setzen auf einen leichten, dynamisch einfühlsamen und warmen Bandsound – mit viel Groove, Swing und stilistischer Flexibilität. Dazu gibt es erstklassige Weine sowie kleine Speisen. Der Eintritt zu den Punto-Jazz-Abenden ist frei!
Den Saxophonisten Peter Linhart kennen die Darmstädter als langjährigen Leiter der hiesigen Bigband, in gleicher Funktion ist er in Aschaffenburg tätig. Jährlich gibt es mit der DA Bigband einen Workshop mit eingeladenem Special Guest und Abschlusskonzert. In den letzten Jahren waren dies u.a. Ernie Watts, Eric Marienthal, Bob Reynolds und Rick Margitza. Linhart war auch Saxophon-Dozent an der Akademie für Tonkunst. Nun hat er sein Quartett aus den 90er- Jahren in neuer Besetzung reaktiviert. Damals gab es z.B. Produktionen mit Mike Stern und Randy Brecker.
In Linharts neuer 2Gen. Group trommelt Jens Biehl, wie auch schon ganz lang bei der Darmstädter Bigband. Biehl spielt außerdem regelmäßig in der Hausband des Frankfurter Tigerpalasts und hat sogar schon bei der hr-Bigband „ausgeholfen“. Bassist Sebastian Claas gehörte jahrelang zum bayrischen Landesjugendjazzorchester und absolviert aktuell ein Bassstudium bei Rudi Engel an der Würzburger Musikhochschule. Außerdem mit dabei ist Pianist Jona Heckmann, der ebenfalls in Würzburg studiert hat und momentan einen Masterstudiengang für Bigbandleitung an der HFMDK in Frankfurt belegt. Auch er hat bereits Erfahrungen im Bayerischen Landesjugendjazzorchester gesammelt und ist als Komponist und Arrangeur, u.a. mit seiner eigenen Formation unterwegs.
Als „Special“ dabei: der US-amerikanische Posaunist Ben Patterson. Er leitete die Bigband der US-Airforce und arbeitete mit Branford Marsalis, Randy Brecker und Chris Potter. Im Juni 2023 war er Gaststar der Darmstädter Bigband beim Konzert in der Knabenschule.
Silvana Battisti und Marc Herbert, bekannt als Woog Riots, erhalten den diesjährigen Darmstädter Musikpreis, der mit 5.000 Euro dotiert und mit einem Preisträgerkonzert verbunden ist. Mit dem Stipendium zum Musikpreis in Höhe von 2.000 Euro würdigt die Jury die Initiative „Internationaler Chor“, die im September 2024 durch die PaSo GmbH innerhalb des Modellprojekts WIR sind DA! Darmstadt für Neubürger*innen gegründet wurde.
Die Musikpreisverleihung ist mit einem öffentlichen Konzert verbunden. Die Laudatio auf die Musikpreisträger hält der Musikjournalist und Veranstalter Thomas Waldherr.
Bülent Ates, der schon über 80 Jahre auf dieser Welt weilt, ist eine lebende Legende der Frankfurter Musiklandschaft und weiterhin voller Energie. Der in Ankara geborene Schlagzeuger erlebte vor vielen Jahren Albert Mangelsdorff bei einem Auftritt in Istanbul und beschloss daraufhin, nach Deutschland zu kommen. Er tourte zuvor schon durch Europa und spielte bereits 1968 mit Don Cherry in Schweden bei den “Summer House Sessions”, die 2023 endlich auf CD dokumentiert wurden. In Frankfurt wurde er zu einem wichtigen Eckpfeiler der Szene und arbeitete u.a. mit Heinz Sauer, Christoph Lauer, Bob Degen, Harry Petersen und Alfred Harth zusammen. Mit Jürgen Wuchner verband ihn eine langjährige musikalische Partnerschaft in vielen Projekten.
Gitarrist Michael Bernschneider ist seit vielen Jahren in der Frankfurter Jazzszene aktiv und spielte u.a. mit Jürgen Wuchner, Natalya Karmazin und Thomas Langer. Er wird auch bei einigen Stücken die chromatische Mundharmonika zu Gehör bringen.
Chris Rücker ist ein stilistisch vielseitiger Kontra- und E-Bassist. Er spielt bei Nachttierhaus und der Karma Jazz Group, mit der er auch das Jazz Arbeitsstipendium der Stadt Frankfurt erhielt. Konzertiert hat er beim Deutschen Jazzfestival Frankfurt und in der Alten Oper.