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La Source Bleue

New Jazz Originals, imaginäre Folklore und das Songbook von Steve Lacy sind die Markenzeichen dieser entspannt interagierenden Band um den Sopransaxophonisten Michael Bossong und Gitarrist Thomas Honecker. Ihr Jazzverständnis ist traditionsbewusst und freisinnig. Ihre Musik bleibt immer zugänglich. Das Darmstädter Echo nannte sie „perfekte Kenner der Materie“ und „ein eingespieltes Team, das bestens aufeinander reagiert“. Sprachkünstler und Vokalist Tom Wolff fügt seine expressiven und poetischen Lyrics hinzu. Den nötigen Drive verleihen der Band die Schlagzeuglegende Bülent Ates und Bassist Michael Distelmann. Der profilierte New-Jazz-Trompeter Daniel Schmitz bereichert an diesem Abend mit seinen gefühlvollen und eigenwilligen Sounds die Dynamik der Band.

Nebbia – Wolf – Kraft

Die Saxophonistin und Komponistin Camila Nebbia kommt aus Buenos Aires und lebt zurzeit in Berlin. Sie ist dort und international eine der gefragtesten Improvisatorinnen. Das Jazz PT Magazine beschreibt sie als „an essential saxophonist of our time“.
Im Gewölbekeller wird sie begleitet von Georg Wolf am Kontrabass und Detlef Kraft am Schlagzeug.

Die Enttäuschung

Die Kombination von Bassklarinette, Trompete, Bass und Schlagzeug haben die vier Berliner Musiker seit vielen Jahren in allen erdenklichen Varianten live ausprobiert. Weit über zwanzig Jahre hat Die Enttäuschung unglaublich viel Jazzgeschichte absorbiert und diese in einen lebendigen Spielprozess versetzt – musikalische Lava sozusagen, geformt durch eine Working Band, die sich noch immer selbst zu überraschen vermag.

Diese Band kennt kein Gestern und kein Morgen. Die Enttäuschung ist berlinerischer als Berlin selbst und darüber hinaus in fast jeder Beziehung unerreicht. Mit Kollektivimprovisationen jenseits aller Konventionen entrollt sie das ganze Potential ihrer musikalischen Phantasie und treibt den Blutdruck in die Höhe.

Das Anstandsgefühl wird von schamlosen Witzen aufs Äußerste provoziert, während im nächsten Augenblick der Ausdruck heiligen Ernstes in die Gesichter der Musiker einzieht. Und dennoch zeigt diese Band alles, was Jazz groß macht. Ihre Musik strotzt vor Energie, alles scheint aus dem Stegreif, aus der Gegenwart geboren und dabei inspiriert bis in die Haarspitzen. In der Regel unverstärkt und ohne technisches Beiwerk.

Die Herren Dörner, Mahall, Roder und Griener, jeder für sich schon ein Kapitel deutscher Jazz- und Improvisationsmusik, schöpfen tief aus der Geschichte und fegen die Regeln der Kunst virtuos schlitzohrig beiseite. Oder schlitzohrig virtuos, je nach Thema. Schon heute legendär: die Neuinterpretation sämtlicher Kompositionen von Thelonious Monk, die Die Enttäuschung zusammen mit Altmeister Alexander von Schlippenbach auf drei CDs (Monks Casino, Intakt 2005) eingespielt hat.

Unbeirrbar, intensiv, schräg und enthusiastisch, ein Meisterwerk so oder so. Und der Tag ist gerettet. (Text: Otmar Klammer)

Darmstädter Jazzherbst: Outline 24

Es ist schon fast eine Tradition, dass der Darmstädter Jazzherbst von Outline, unserer Vereinsband eröffnet wird. 2024 hat die Jazzflötistin Stephanie Wagner die Leitung übernommen und Outline 24 in komplett neuer Besetzung zusammengestellt – wie in jedem Jahr mit Mitgliedern des Fördervereins. Outline, was so viel wie Skizze oder Übersicht bedeutet, zeigt wie bunt und vielfältig die Szene in Darmstadt ist. Die Bandmitglieder präsentieren ihre Eigenkompositionen sowie Lieblingsstücke und Bekanntes in eigenem Arrangement. Eine furiose Eröffnung des Festivals mit bekannten Vertreter:innen der Darmstädter Jazzszene.

Stephanie Wagner | Querflöte, Leitung
Deniz Alatas | Gitarre
Christoph Schöpsdau | Klavier
Udo Brenner | Bass
Max Sonnabend | Schlagzeug 

Diese Veranstaltung wird unterstützt durch die Wissenschaftsstadt Darmstadt und das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Bells

Das Quintett ist die Fortführung des John Carter-Projektes der Berliner Saxophonistin Edith Steyer, welches mit Mitteln des Berliner Senates für ein Recherche-Projekt verwirklicht werden konnte. Der afro-amerikanische Klarinetten-Virtuose, Saxophonist und herausragende Komponist war ein Zeitgenosse Ornette Colemans und komponierte für verschiedene Besetzungen von Duo bis Quartett, Quintett und Oktett. In BELLS löst sich Edith Steyer etwas von der Musik Carters und schreibt eigene Kompositionen, die aber durchaus noch von seiner Klangsprache beeinflusst sind. Die weitestgehend bass-lose Formation ermöglicht es, dem typischen Jazz-Rhythmus des Swing zu entfliehen und den Rhythmus entweder offener zu gestalten (Carter hat oft mit verschiedenen Tempoangaben für seine Spieler gleichzeitig komponiert), nur mit Puls zu arbeiten, oder keinen Rhythmus zu haben und dem Schlagzeug eine andere Funktion zukommen zu lassen, d.h. eher als Klanggeber anstatt als Rhythmusgeber zu fungieren. Dementsprechend soll der Name „Bells“ (deutsch: Glocken) Assoziationen an Klänge erwecken, sowie an die konischen Enden der verschiedenen Holzblasinstrumente, die im englischen „bell“ heißen. Kompositorisch wechseln geschriebene Parts mit konzeptuellen Improvisationen ab, erweiterte Spieltechniken werden eingeführt und experimentiere mit der Tone-Clock-Theory, bzw. Zellen von 12-Ton-Reihen.

Edith Steyer | Klarinette, Altsaxophon, Komposition
Uli Kempendorff | Bassklarinette, Tenorsaxophon, Querflöte
Gerhard Gschlössl | Posaune
Rieko Okuda | Piano
Joe Hertenstein | Schlagzeug

Swing Size Orchestra meets Ludovic Beier from Paris

SWING SIZE ORCHESTRA featuring Ludovic Beier (Akkordeon) und Jeanine du Plessis (Vocals) spielen Musik von Count Basie, Duke Ellington, Louis Jordan & Ray Charles.

Elf gutaussehende, elegant gekleidete Herren mit blankpolierten Instrumenten, der Pariser Akkordeonist Ludovic Beier und die südafrikanische Sängerin Jeanine du Plessis spielen ein mitreißendes Programm mit Stücken von Count Basie, Duke Ellington, Louis Jordan und Ray Charles.