Archiv der Kategorie: Darmstädter Jazzforum

[:de]Gender und Identität im Jazz[:en]Gender and Identity in Jazz[:]

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Programmübersicht

(Alle Referate des 14. Darmstädter Jazzforums – bis auf die drei am Vormittag des 3. Oktober – werden auf Englisch gehalten.)

FREITAG, 18. September 2015
Eröffnungsveranstaltung im Jazzinstitut, 20:30 Uhr

JazzTalk 109 mit “Playground”

mit Stephanie Wagner (fl), Esther Bächlin (p,voc), Gina Schwarz (b), Lars Binder (dr)

Playground 1Bei der Hessischen Frauenmusikwoche 2014 lernten sich die 3 Musikerinnen Stephanie Wagner (fl-Darmstadt), Esther Bächlin (p/voc-Luzern) und Gina Schwarz (b-Wien) als Dozentinnen kennen. Nach dem Dozentenkonzert waren sie von ihrem gemeinsamen Interplay so begeistert, dass sie beschlossen, eine neue Formation zu gründen, welche sie nun wahlweise mit kongenialen MitmusikerInnen erweitern.

Die Eigenkompositionen der 3 Musikerinnen ergänzen sich hierbei aufs Beste: eine impressionistische, farbenreiche Harmonik mit Tendenz zu dunkleren Schattierungen, verschlungene filigrane Melodien, luftige ungerade Rhythmen sowie sperrige Grooves – der reichhaltige musikalische Spielplatz wird von der Band lustvoll ausgelotet, die Spielideen in großen Spannungsbögen weiter gesponnen. Jenseits von Klischees entsteht ein intelligentes kollektives Interplay, das mit sprudelnden Soli wechselt und die Zuhörenden in den Sog des kreativen Augenblicks hineinzieht: Musik zwischen Freiraum und Verdichtung, Puls und Atem!

Stephanie Wagner ist eine der wenigen Jazzflötist/innen Deutschlands, nahm gerade mit ihrem Quintett “Stephanie Wagners Quinsch” die zweite CD auf; außerdem erschien gerade ihre Schule für Jazz-Flöte (Schott-Verlag). Esther Bächlin widmet sich mit diesem Projekt wieder ganz dem Contemporary Jazz, nachdem sie ein paar Jahre vornehmlich ihre eigenen spartenübergreifende Improvisations-Projekte, u.a. mit Lauren Newton vorantrieb. Die Wiener Bassistin Gina Schwarz hat kürzlich ihr vielbeachtetes Album “Jazzista” auf Unit Records herausgebracht und Anfang des Jahres eine Tournee mit dem amerikanischen Schlagzeuger Jim Black gespielt. Der Schlagzeuger Lars Binder ist in Deutschland bekannt u.a. durch das Cécile Verny- Quartett und dem Quintett L14,16. Er ergänzt und bereichert das Trio durch sein dynamisch differenziertes, kreatives und variantenreiches Spiel, das gleichermassen Tradition und Moderne verinnerlicht.


Spontaneous. Female. Genuine

Ausstellung in der Galerie des Jazzinstituts
September bis Dezember 2015

In der spartenübergreifenden Ausstellung Spontaneous_Female_Genuine stehen vier Jazzmusikerinnen aus verschiedenen Ländern, Zeiten und stilistischen Richtungen im Fokus: Die amerikanische “First Lady of Jazz” Ella Fitzgerald, die deutsche Hammondorgel-Virtuosin Barbara Dennerlein, die deutsch-polnische Energy-Saxophonistin Angelika Niescier und die Schweizer Freejazz-Pianistin Irène Schweizer. Die Ausstellung zeigt vier Lebens- und Künstlerinnengeschichten fernab aller Klischees von “Frauenjazz” – eine spannende Entdeckungsreise auf Fotos, Filmen, Covers und Postern in die unterschiedlichen Welten der Jazzmusik.

Ausstellung in der Galerie des Jazzinstituts vom 18. September bis 4. Dezember 2015
Ausstellungseröffnung am Samstag, den 19. September 2015
Geöffnet: MO, DI, DO 10 bis 17 Uhr, FR 10 bis 14 Uhr
Eintritt frei


FREITAG, 2. BIS SONNTAG, 4. Oktober 2015
Workshop in der Kulturwerkstatt Germaniastraße, Frankfurt/Main, ganztags

mit Esther Bächlin, Gina Schwarz, Stephanie Wagner

weitere Informationen unter www.waggong.de

waggong    LogoMelo_orange   Logo_JazzDa_4c


DONNERSTAG, 1. Oktober 2015
Literaturhaus, Kasinostraße 3
Eintritt frei

Konferenztag 1: Gender and Identity

13:30 Uhr

Eröffnung

14:00 Uhr

Wolfram Knauer (Darmstadt, Germany):
Clash of Identities

In seinem einführenden Referat fragt Wolfram Knauer nach musikalischen Klischees, mithilfe derer sich die “Identität” eines Musikers ausdrücken lässt, und überlegt, ob diese sich in der Musik selbst benennen lassen oder ob sie nicht vielleicht eher Teil eines allgemeinen kulturellen Vokabulars seien, das von Musikern, Kritikern und Publikum gleichermaßen verstanden wird und doch analytisch nur schwer fassbar ist. Knauer identifiziert musikalische Zeichen, die dem Hörer Identität suggerieren, und er diskutiert das explizite und das implizite Vokabular, das Jazzmusiker zur Verfügung steht, um Identität musikalisch auszudrücken.

Wolfram Knauer leitet seit 1990 das Jazzinstitut Darmstadt, lehrte daneben an mehreren deutschen Hochschulen und Universitäten. Er hat diverse Bücher veröffentlicht, zuletzt Biographien über Louis Armstrong und Charlie Parker (beide im Reclam-Verlag), ist Herausgeber der Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung, sitzt im Herausgebergremium der internationalen Fachzeitschrift Jazz Perspectives und ist Autor etlicher wissenschaftlicher Beiträge in Büchern und Fachzeitschriften. Im Frühjahr 2008 lehrte er als erster nicht-amerikanischer Louis Armstrong Professor of Jazz Studies an der Columbia University in New York.

15:00 Uhr

Mario Dunkel (Dortmund, Germany):
Sexual Desire, Eroticism, and the Construction of the Jazz Tradition

Mario Dunkel stellt fest, dass sich in frühen Schriften zum Jazz vor allem eine männlich-sexistische Sichtweise auf die durchaus vorhandenen erotischen Elemente in dieser Musik fand. Jazzautoren der 1940er und 1950er Jahre leugneten dann im Versuch, den Jazz zu legitimieren, seine erotische Anziehungskraft gleich ganz. Diese Entwicklung habe zu einem weitgehend ent-sexualisierten Verständnis von Jazztradition geführt. Dunkel untersucht, inwiefern die Ent-Erotisierung des Jazz mit Genderkonzepten in Verbindung stand und diskutiert, ob eine Neubetrachtung der Erotik des Jazz dabei helfen könnte, die Position dieser Musik innerhalb der breiten Musikgeschichte des 20sten Jahrhunderts noch klarer zu beschreiben.

Mario Dunkel unterrichtet Musikwissenschaft an der TU Dortmund. Er hat sich 2014 in American Studies mit einer Arbeit über “The Stories of Jazz: Performing America through Its Musical History” promoviert. Seine Artikel und Besprechungen sind in wissenschaftlichen Fachmagazinen wie American Music, Jazz Research News, Musiktheorie, Popular Music and Society und anderen erschienen. Zurzeit beschäftigt er sich mit der Praxis und den Auswirkungen der transnationalen Musikdiplomatie sowie mit der Konzeptualisierung und Aufführung von Musikgeschichte in Europa und den USA.

16:00 Uhr

Katherine Williams (Plymouth, UK):
‘Alright For A Girl’ and Other Jazz Myths

Katherine Williams befasst sich mit den britischen Saxophonistinnen Kathy Stobart und Trish Clowes, und beleuchtet, wie die aus unterschiedlichen Generationen stammenden Instrumentalistinnen jeweils ihren Weg innerhalb der traditionell männlich geprägten Welt dieser Musik gingen. Williams benutzt Beispiele aus Jazzliteratur und eigenen Interviews, um Herausforderungen und Belohnungsmuster in einer durch Vorurteile gegenüber Frauen im Jazz geprägten Szene zu beschreiben und dabei zu einer etwas anderen Darstellung der Rolle der Frau in der Jazzgeschichte zu gelangen.

Katherine Williams unterrichtet an der Musikfakultät der Plymouth University. Ihre wissenschaftlichen Abschlüsse stammen vom King’s College London (BMus(Hons)) und der University of Nottingham (MA, PhD). Ihre Forschungsinteressen gelten dem Jazz, Genderfragen, der populären Musik, der Erforschung digitaler Kulturen, sowie dem Thema Musik und Geographie. Ihre Artikel erschienen beispielsweise in Jazz Perspectives (2013), dem Jazz Research Journal (2013) und dem Journal of Music History Pedagogy. Sie ist Autorin einer Monographie über Rufus Wainwright, die im Frühjahr 2016 bei Equinox erscheinen wird, außerdem Autorin und Mitherausgeberin des Cambridge Companion to the Singer-Songwriter (ebenfalls für 2016 geplant). Katherine spielt Saxophon und tritt im Jazzkontext genauso wie mit klassischer und Neuer Musik auf.

17:00 Uhr

Monika Bloss (Berlin, Germany):
Trouble with Genre and Gender: Female Jazz Musicians and their (Print) Media Representation – Four Examples from Past to Present

Monika Bloss (Berlin) fragt, wie stark das Bild der Frau im Jazz durch die Medien beeinflusst sei. Anhand von Musikerinnen – Hazel Scott, Diana Krall, Maria Baptist und Esperanza Spalding – diskutiert sie, wie deren öffentliche Wahrnehmung durch oft subtile Formen der Diskriminierung in Wort und Bild geprägt sei. Und sie fragt, ob und welchen Sinn es machen könne, als Musikerin in die eigene mediale Darstellung in der Tages- und der Fachpresse einzugreifen.

Monika Bloss befasst sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema Popmusik und Gender. Sie unterrichtete unter anderem an der Humboldt Universität Berlin sowie an den Universitäten in Potsdam, Bremen, Dresden und Oldenburg. 2010 war hatte sie die Aigner-Rollet Gastprofessur an der Kunstuniversität Graz inne. Bloss kuratierte 2013 die Ausstellung “SHEPOP – Frauen und Mädchen auf den Bühnen populärer Musik” im rock’n’popmuseum Gronau und organisierte eine die Ausstellung begleitende Konferenz zum Thema Gender und populäre Musik.


FREITAG, 2. Oktober 2015
Literaturhaus, Kasinostraße 3
Eintritt frei

9:00 Uhr

Michael Kahr (Graz, Austria):
Chromaticism and Identity in Clare Fischer’s Music

Michael Kahr hat sich in seiner Arbeit intensiv mit der Musik des Pianisten und Komponisten Clare Fischer auseinandergesetzt, dessen individueller Personalstil sich durch eine besondere Art der Stimmführung und Chromatik auszeichnet. Kahr fragt nach den Wechselwirkungen zwischen harmonischen Strukturen, persönlichen Erlebnissen und dem generellen sozio-kulturellen Umfeld und danach, wie die Erkenntnis solcher Wechselwirkungen helfen kann, Fischers musikalische Identität näher zu beschreiben.

Michael Kahr (Dr. Mag.Art., MMus, PhD Sydney) ist Lehrbeauftragter am Institute für Jazz an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz. Zurzeit arbeitet er am durch die FWF geförderten Projekt Jazz & the City: Identity of a Capital of Jazz, unterrichtet daneben Jazzklavier. Seine Dissertation untersuchte Aspekte von Harmonik und Kontext in der Musik Clare Fischers. Nach einem Forschungsaufenthalt als Fulbright Scholar in Los Angeles organisierte Kahr 2010 das erste internationale Clare Fischer Symposium in Graz. 2011 erhielt er das Morroe Berger / Benny Carter-Stipendium der Rutgers University. Neben seiner Forschung ist Kahr als Jazzpianist, -komponist und –arrangeur aktiv.

10:00 Uhr

Yoko Suzuki (Pittsburgh, PA, USA):
Gendering Musical Sound in Jazz Saxophone Performance

Yoko Suzuki stellt in ihren Recherchen über das Saxophonspiel im Jazz fest, dass Sound, Intonation und die Art der Darbietung in Gesprächen mit vier männlichen und dreißig weiblichen Saxophonist/innen “gegendert” beschrieben werden. Sie fragt, was wohl mit einer maskulinen Art zu spielen gemeint sein könne und was als feminin empfunden wird. Im gesellschaftlichen Kontext, stellt sie fest, würden Gendernormen laufend korrigiert und rekonstruiert, im Jazz aber wirkten sie wie festgeschrieben. Suzuki diskutiert die Auswirkungen von Gendernormen im Jazz und spekuliert darüber, was wohl die zahlreichen Saxophonistinnen jüngster Zeit dazu beitragen könnten, diese Normen zu ändern.

Yoko Suzuki promovierte sich 2011 in den Fächern Musikethnologie und Women’s Studies an der University of Pittsburgh. Zurzeit unterrichtet sie an derselben Universität Jazzgeschichte und leitet das Jazzensemble. Sie tritt als Saxophonistin in Pittsburgh und New York City auf.

11:00 Uhr

Ilona Haberkamp (Fröndenberg, Gemany):
(Jutta) Hipp Style or Adaption?

Ilona Haberkamp blickt auf die zwei Karrieren der Pianistin Jutta Hipp, die im Deutschland der frühen 1950er Jahren als avancierteste Vertreterin ihres Instruments galt – egal ob männlich oder weiblich –, und die ihren Klavierstil im Konkurrenzklima von New York veränderte, wohin sie 1955 übersiedelte. Hipp hatte bereits in ihrer Jugend durch Adaption und Imitation musikalischer Idole zu ihrem Personalstil gefunden, und Haberkamp zeigt im Vergleich von Aufnahmen aus verschiedenen Perioden in Hipps Schaffen, wie sich ihr Klavierstil parallel zu ihren Lebensumständen veränderte.

Ilona Haberkamp studierte Saxophon in Dortmund und Köln und Musikwissenschaft in Münster (M.A.). Sie unterrichtet an der Musikschule Dortmund und der Jazzakademie, leitet verschiedene Jazzensembles und die Big Band, hat eigene musikalische Projekte. Mit ihrem Ilona Haberkamp Quartett war sie 2013 mit ihrem aktuellen Projekt “Cool is Hipp is Cool” auf den Berliner Jazztagen zu hören. Bisherige Forschungsthemen: Jazz in the Soviet-Union, Paul Desmond style, the Art of Jutta Hipp.

12-14 Uhr
Mittagspause

14:00 Uhr

Martin Niederauer (Wien, Austria):
Male Hegemony in Jazz

Martin Niederauer stellt fest, dass das Jazz-Genre von Männern dominiert werde, die Geschlechterverhältnisse im Jazz sich allerdings nicht allein durch die Stereotypisierung von Frauen oder ein Übergewicht an Männern erklären ließe. Man habe es vielmehr mit einem im Jazz spezifischen Bild von Männlichkeit zu tun, das unter den Hörern genauso wie unter den Musikern vorherrsche und bei dem die männlich-männlichen Beziehungen an Relevanz gewinnen. Daher sei nicht so sehr das Ungleichgewicht von Männern und Frauen für den Status Quo der Geschlechterverhältnisse im Jazz verantwortlich als vielmehr die Art der sozialen Beziehungen und Praktiken im Jazz.

Martin Niederauer, Dr. phil., studierte Soziologie in Trier und Frankfurt am Main. Er promovierte in Frankfurt am Main zum Thema “Die Widerständigkeiten des Jazz – Sozialgeschichte und Improvisation unter den Imperativen der Kulturindustrie”. Seit 2013 forscht er am Institut für Musiksoziologie der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien über Wissensformen und künstlerische Praktiken in Kompositionsprozessen in der Kunstmusik. Seine weiteren Arbeitsschwerpunkte sind Kritische Theorie, Ästhetik, Jazz und empirische Sozialforschung.

15:00 Uhr

Joy Ellis (London, UK):
Women and the Jazz Jam

Joy Ellis blickt auf die Jam Session als ein Phänomen des Jazzlebens, das wegen seines Wettbewerbscharakters oft als vornehmlich männliche Praxis beschrieben wird. Sie untersucht die Vorurteile, denen Frauen begegnen, wenn sie bei Sessions einsteigen wollen, und sie leitet aus Gesprächen, die sie mit Musikern beiderlei Geschlechts führte, die Frage ab, welchen Einfluss gesellschaftliche Veränderungen unserer Zeit auf die Akzeptanz von Frauen bei Jam Sessions habe.

Joy Ellis ist eine Jazzpianistin, -sängerin und -komponistin und lebt in London. Seit Beginn ihrer musikalischen Karriere im Jahr 2003 ist sie in Großbritannien, Europa, den USA und Südost-Asien aufgetreten. Sie studierte an der Guildhall School of Music and Drama und hat seither mit vielen Künstlern der UK-Musikszene auf der Bühne gestanden, darunter Omar Lye-Fook MBE, Nikki Iles und Anita Wardell. In diesem Jahr wird sie ihr Debütalbum mit dem Titel Life on Land herausbringen. 2012 hat sie beim BASBWE-Festival den Kompositionspreis für ein Stück für Bläserensemble gewonnen. Der renommierte britische Komponist Philip Sparke beschrieb eines ihrer Stücke mit den Worten: “die Arbeit einer Komponistin mit einer ganz eigenen Stimme und der Fähigkeit diese auch auszudrücken.”

16:00 Uhr

Christopher Dennison (New York, NY, USA):
One-Armed Ball Players: The Language of Homosexuality in Jazz

Christopher Dennison (New York City, USA) findet, dass das Klischee von schwulen Männern als feminin sich durch die Jazzgeschichte ziehe und sogar von einzelnen prominenten schwulen Jazzmusikern aufgenommen worden sei. In seinem Referat untersucht Dennison insbesondere die Sprache, mit der Homosexualität im Jazz behandelt wird und beleuchtet dabei all jene problematischen Klischees, die auch in der Jazzwelt allgegenwärtig sind.

Christopher Dennison hat einen Master in Jazz History and Research an der Rutgers University-Newark gemacht. Sein Forschungsinteresse gilt insbesondere dem Zusammenhang zwischen Sprache und Jazz. In seinen Studien hat er sich etwa mit dem Jazzelement in James Joyces Ulysses befasst, aber auch mit dem Einfluss von Oral History auf die Jazzgeschichte, dargestellt an der Entstehung des Bebop und Ira Gitlers Buch Swing to Bop. Dennison arbeitet zurzeit im Team der NPR-Radioshow Jazz Night in America.

17:00 Uhr

Jenna Bailey (Lethbridge, Canada / Sussex, UK):
‘Play Like A Man and Look Like a Woman”: Exploring the Role of Gender in Ivy Benson’s All Girl Band

Jenna Bailey befasst sich mit der britischen Bandleaderin Ivy Benson, die von 1940 bis in die 1980er Jahre hinein eine Frauenkapelle leitete, aus der etliche bedeutende Instrumentalistinnen hervorgehen sollten, unter ihnen beispielsweise Barbara Thompson, Deidre Cartwright oder Annie Whitehead. Bailey hat eine große Zahl ehemaliger Benson-Musikerinnen befragt und dabei erfahren, wie Vorurteile ihre Karriere beeinflussten. Benson selbst, die doch eigentlich eine Anwältin für Musikerinnen war, habe negativen Klischees über Frauen in der Musik am Leben gehalten, wenn sie etwa darauf bestand, dass ihre Musikerinnen zwar “wie Männer spielen”, aber “wie Frauen aussehen”.

Jenna Bailey ist Historikerin und Schriftstellerin. Sie hat an der University of Sussex in Zeitgeschichte promoviert und gehört zurzeit zum Vorstand des Centre for Oral History and Tradition (COHT) an der University of Lethbridge, Kanada. Sie ist außerdem Visiting Research Fellow am Centre for Life History and Life Writing Research (CLHLWR) an der University of Sussex, England. Jenna hat mit dem Buch Can Any Mother Help Me? (Faber) einen Bestseller verfasst und arbeitet zurzeit an ihrem nächsten Buch über Ivy Bensons All Girl Band.

20:30 Uhr
Konzert und Session im Jazzinstitut

Jürgen Wuchner Quartett

Thomas Bachmann (ts) – Uli Partheil (p) – Jürgen Wuchner (b) – Ulli Schiffelholz (d)

 [Das für Freitagabend angekündigte Konzert zum Darmstädter Jazzforum in der Centralstation mit Lynne Arriale, Cécile Verny und Grace Kelly muss leider ausfallen, da die Tournee vom Veranstalter abgesagt wurde.]

Stattdessen spielt am Freitagabend das Jürgen Wuchner Quartett im Gewölbekeller des Jazzinstituts. Nach einem Konzertset ist ab dem zweiten Set eine Jam Session geplant, bei der auch einzelne der Referent/innen des Jazzforums einsteigen werden. Bringt also Instrument/e mit!

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

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SAMSTAG, 3. Oktober 2015
Literaturhaus, Kasinostraße 3
Eintritt frei

9:00 Uhr

Ilka Siedenburg (Münster / Bremen, Gemany):
Bigbandklassen: Ein Weg zur musikalischen Identität jenseits von Geschlechterstereotypen?

Ilka Siedenburg erkennt in der zunehmenden Verbreitung von Bläser- und Bigbandklassen im schulischen Kontext die Möglichkeit für Mädchen und Jungen, erste Erfahrungen im Jazz zu sammeln. Die Tatsache, dass hier eine Musik, die weitgehend maskulin konnotiert ist, in einem eher weiblich konnotierten Rahmen vermittelt werde, bleibe nicht ohne Auswirkungen auf die Geschlechterkonstruktionen innerhalb der Bigbandklasse. Siedenburg berichtet über eine Pilotstudie über “Doing” und “Undoing Gender” in Bigbandklassen, bei der die Selbstwahrnehmung der Kinder und Jugendlichen anhand der Präferenzen und Perspektiven untersucht wird, die sie bezüglich ihrer Musikpraxis entwickeln. [Dieses Referat wird auf Deutsch gehalten.]

Ilka Siedenburg ist Professorin für Musikpädagogik an der Universität Münster. Ihr Studium absolvierte sie in Oldenburg (Lehramt Musik & Deutsch) und Frankfurt am Main (Instrumentalpädagogik Jazz & Popularmusik). 2007 promovierte sie an der Universität Oldenburg. Nach verschiedenen Tätigkeiten als Instrumentalpädagogin, Musikerin und Musiklehrerin war sie von 2010 bis 2014 als Professorin für Didaktik Populärer Musik an der Hochschule Osnabrück in der instrumentalpädagogischen Ausbildung tätig.

10:00 Uhr

Mane Stelzer (Frankfurt am Main, Gemany):
“Für uns war es fremde Musik” – wie junge Instrumentalistinnen zum Jazz finden (oder auch nicht)

Mane Stelzer untersucht die Entscheidungsfindung junger Musikerinnen für ihr Instrument sowie die Hürden, die sie nehmen müssen, wenn sie erste jazz- oder popmusikalische Erfahrungen sammeln. Ausgehend von Interviews, die sie mit jungen Musikerinnen führte, untersucht Stelzer die unterschiedlichen musikalischen Biografien der jungen Instrumentalistinnen und wie es den einen gelang, ihre musikalische Leidenschaft zum Beruf zu machen und den anderen nicht. Einen besonderen Focus legt sie auf die Frage, inwieweit die musikalischen Biografien der jungen Frauen sie befähigen, an einer Hochschule für Jazz-/Popularmusik angenommen zu werden. [Dieses Referat wird auf Deutsch gehalten.]

Mane Stelzer, Ethnologin M.A., ist freie Mitarbeiterin beim Frauen Musik Büro in Frankfurt, das Musikerinnen präsentiert, fördert und vernetzt; dort arbeitet sie vor allem als Redakteurin des Online-Musikjournals MELODIVA und interviewt regelmäßig Musikerinnen zu ihrer Lebens- und Arbeitssituation, Vereinbarkeit von Familie & Beruf, Studium usw. (www.melodiva.de). 2014 hat sie das Online-Nachwuchsportal MELODITA von und für junge Musikerinnen in Kooperation mit der Fachhochschule Frankfurt, Soziale Arbeit/Schwerpunkt Kultur & Medien gestartet (www.melodita.de). Außerdem gibt sie Songwriting-Workshops für Mädchen (Bsp: Adipositas-Präventionsprojekt “Gib Deiner Stimme ein Gewicht” 2006/ Mädchenkulturprojekt Mafalda “Girlz Run The World” 2012) und tritt als Singer-/Songwriterin mit ihren deutsch- und englischsprachigen Songs auf (www.mane-musik.de).

11:00 Uhr

Nicole Johänntgen (Zürich, Switzerland):
Get the flow and go! Music & Business

Nicole Johänntgen berichtet über SOFIA (Support Of Female Improvising Artists) und HELVETIA ROCKT, zwei Initiativen, an denen sie beteiligt ist und die Musikerinnen in einem vor allem von Männern dominierten Arbeitsfeld Unterstützung geben sollen. Johänntgen erklärt den Bedarf solcher Initiativen und die Perspektive für eine regionale, nationale und internationale Vernetzung und Selbstvermarktung. Sie diskutiert außerdem, wie sie und ihre Mitstreiterinnen durch solche Projekte dazu beitragen wollen, gesellschaftliche Stereotype zu verändern und den Mangel an Vorbildern für Musikerinnen zu beheben. [Dieses Referat wird auf Deutsch gehalten.]

Nicole Johänntgen ist eine in Zürich lebende deutsche Saxophonistin / Komponistin. 2013 gründete sie SOFIA – Support Of Female Improvising Artists, ein Pionierprojekt, das improvisierenden Musikerinnen aus Deutschland, der Schweiz und aus Frankreich im komplexen Musikgeschäft der Gegenwart helfen soll.

12-14 Uhr:
Mittagspause

14:00 Uhr

Sherrie Tucker (Lawrence, USA):
A Conundrum is Woman-in-Jazz: Continual Improvisations on the Categorical Exclusions of Being Included

Sherrie Tucker sieht in der Langlebigkeit des Themas “Frauen im Jazz” (als analytische, taktische oder programmatische Kategorie, in Marketing, Rezeption, öffentlichem Diskurs, usw.) zugleich ein Set veränderbarer gender- und geschlechtsspezifischer Parameter, das auf die gesamte Jazzgeschichte anwendbar sei. Sie betrachtet vergleichbare Ansätze (über Gender im Jazz, LGBTQ im Jazz, Sexualität im Jazz usw.) und gibt Beispiele für kreative Wege, wie sich improvisierende Künstler und Wissenschaftler mit dem scheinbar immer noch rätselhaften Thema “Frauen im Jazz” auseinandersetzen können. Außerdem fragt sie, ob es nicht vielleicht bessere Parameter gäbe, mit denen sich gender- oder geschlechtsspezifische Unterschiede in der Jazzpraxis und -forschung beschreiben ließen als die zur Zeit gebräuchlichen wie Inklusion/Exklusion, In/Out, Ausblendung/Überzeichnung, Unsichtbarkeit/Anerkennung.

Sherrie Tucker (Professor, American Studies, University of Kansas) ist die Autorin von Dance Floor Democracy: the Social Geography of Memory at the Hollywood Canteen (Duke, 2014), Swing Shift: “All-Girl” Bands of the 1940s (Duke, 2000) sowie Mitherausgeberin (with Nichole T. Rustin) von Big Ears:  Listening for Gender in Jazz Studies (Duke, 2008). Sie gehört zwei wichtigen Forschungsinitiativen an: International Institute of Critical Improvisation Studies und Improvisation, Community, and Social Practice (für letztere ist sie für die Themen Improvisation, Gender und Körperlichkeit zuständig), die vom Social Sciences and Humanities Research Council in Kanada gefördert werden. Sie gehört zu den Gründungsmitgliedern der Melba Liston Research Collective, gehört dem AUMI (Adaptive Use Musical Instrument) Forschungsteam des Deep Listening Institute an und ist Mitgründerin von AUMI-KU InterArts, einer der sechst Mitgliederinstitute des AUMI Research Consortium. Sie war 2004-2005 Louis Armstrong Visiting Professor am Center for Jazz Studies der Columbia University und gehörte dort auch der Columbia Jazz Study Group an. Zusammen mit Randal M. Jelks gibt sie die Zeitschrift American Studies heraus. Außerdem ist sie eine von drei Herausgeberinnen (zusammen mit Deborah Wong und Jeremy Wallach) der Music/Culture-Buchreihe der Wesleyan University Press.

15:00 Uhr

John Murph (Washington, USA):
Exploring the Queer Overtones of Sun Ra’s Outer Space Ways

John Murph stellt Beispiele vor, in denen der charismatische Pianist, Komponist und Bandleader Sun Ra homoerotische und andere queere Untertöne in sein umfangreiches, schon früh multimediales und ungemein eigenwilliges Schaffen einbrachte, bei dem er Musik, Theater, Film, Dichtung, Tanz und Street Fashion bunt mischte. In einer vergleichenden Analyse stellt Murph Symbole der Schwulenkultur wie Dragqueen-Parties, Disco, überladenen Pomp oder die Neuerfindung und Mythologisierung der eigenen Person Beispielen aus Sun Ras Lyrik und Philosophie gegenüber, seiner Kunst traditionelle Geschlechterrollen infrage zu stellen, und dem Konzept des Andersseins, das insbesondere in seiner Darstellung auf der Bühne oder auch im Film sichtbar wird.

John Murph arbeitet in Washington, DC als Musikjournalist, dessen Artikel etwa in der JazzTimes, im Down Beat, in der Washington Post, in JazzWise, NPR, The Root und AARP erschienen sind. Er hat immer mal wieder über die Künste und die schwule Subkultur geschrieben, beispielsweise in seinem Artikel “Rhapsody in Rainbow: Jazz and the Queer Aesthetic” (JazzTimes, 2010). 2014 moderierte er mehrere Gesprächsrunden beim ersten OutBeat Jazz Festival in Philadelphia.

16:00 Uhr

Christian Broecking (Berlin, Germany):
Authentic lesbian as I am…” Aspects of Gender, Marginalisation and Political Protests in the Life and Work of Irène Schweizer

Christian Broecking beleuchtet die Karriere der Schweizer Pianistin Irène Schweizer, die seit den späten 1960er, frühen 1970er Jahren zu den Inspirationsquellen der europäischen freien Musikszene gehört. Anhand konkreter Beispiele aus seinem aktuellen Biographie-Projekt erklärt Broecking Schweizers Engagement für die feministische Bewegung und die Auswirkungen dieses Engagements auf ihre Kunst, diskutiert außerdem Genderaspekte, die in Interviews mit Kolleg/innen, Familienmitgliedern und Freunden angesprochen wurden.

Christian Broecking, Soziologe und Musikwissenschaftler, kuratierte 2012 und 2013 die internationale Konferenz Transatlantic Dialogue on the Societal Relevance of Music am Heidelberg Center for American Studies. Er hat mehrere Bücher über afro-amerikanische Kultur verfasst (Der Marsalis-Komplex), schreibt für Tageszeitungen und Musikfachzeitschriften und produziert Rundfunkfeatures. Broecking war der Gründungs-Programmdirektor von Jazz Radio Berlin (1994-1998) und Programmleiter beim Sender Klassik Radio in Frankfurt (2000-2003). Broecking sitzt in der Jury zum “Preis der deutschen Schallplattenkritik”. Er hat an den Universitäten Frankfurt, Heidelberg, Basel, Luzern, Osnabrück, Berlin sowie dem Winterthurer Institut für aktuelle Musik (WIAM) unterrichtet. Zurzeit ist er außerdem Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Luzern. 2004 gründete er den Berliner Broecking Verlag. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen gehört das Buch Gregory Porter: Jazz, Gospel & Soul (2015).

17:00 Uhr

Nicolas Pillai (Birmingham, UK):
Watching Men Play: the Erotics of the Hollywood Jazz Film

Nicolas Pillai findet, dass das Hollywoodkino zumeist dem “männlichen Blick” folge, einem klar heterosexuellen Standpunkt, der den weiblichen Körper verdingliche. Jazzfilme aus Hollywood (z.B. “Young Man With a Horn”, “The Benny Goodman Story”, “Bird”, “Whiplash”) gingen in der Regel einen anderen Weg, erklärt er, indem sie den Mann zum Objekt der Betrachtung und machten. Pillai entdeckt in den Szenen männlicher musikalischer Interaktion ein Netzwerk an Blicken, die den musikalischen Akt in einen dramaturgischen Bezugsrahmen setzen. Nur aus diesem erotischen Kontext heraus, argumentiert Pillai, lässt sich das musikalische Vergnügen in diesen Filmen verstehen, als Zeichen nämlich, die von Nicht-Jazz-Hörern entschlüsselt werden sollen.

Dr Nicolas Pillai ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Jazz Research Centre der Birmingham City University. Sein erstes Buch Jazz as Visual Culture: film, television and the dissonant image wird 2015 im Verlag I. B. Tauris veröffentlicht. Nicolas hält häufige Vorträge im National Jazz Archive (London). 2014 organisierte er die Konferenz New Jazz Conceptions: History, Theory, Practice (University of Warwick), kuratierte außerdem die Filmreihe Jazzprojector im The Vortex Jazz Club (London). Zurzeit unterrichtet Nicolas am Birmingham Conservatoire of Music.

20:00 Uhr
Konzert, Bessunger Knabenschule

Tenors of Kalma

mit Jimi Tenor (sax), Kalle Kalima (g), Joonas Riippa (dr)

TenorsOfKalma rae photo by Maarit KytöharjuDie Tenors of Kalma verbinden Jazz mit elektronischer Popmusik auf eine ganz neue Art und Weise. Hier trifft Sun Ra auf Kraftwerk. 

Jimi Tenor und Kalle Kalima machen bereits seit zehn Jahren gemeinsam Musik; jetzt haben sie ihr neues Trio zusammen mit dem Schlagzeuger Joonas Riippa aus der Taufe gehoben. Jimi Tenor war mit der traditionellen Rolle eines Popkünstlers nie zufrieden. Er mag Hits geschrieben haben wie “Take Me Baby”, aber seine Musik entzog sich immer allen aktuellen Trends. Dabei fühlt er sich vor dem wild gewordenen Publikum wohl, wenn er seine selbst-entworfenen Glitterkostüme und ein wallendes Cape trägt und sein ebenfalls selbst gemachtes Lärminstrument bedient. Kalle Kalima kommt aus Finnland, lebt in Berlin und mischt in seiner Musik alle möglichen Elemente aus Jazz und Rock. Er spielte unter anderem mit Jazzanova, Jason Moran, Jim Black, Greg Cohen, Anthony Braxton, Tony Allen, Leo Wadada Smith, Michael Wertmüller und Marc Ducret. Und natürlich kennt man Kalima durch seine eigenen Bands Klima Kalima und K-18. Joonas Riippa gehört zu den wichtigsten Schlagzeugern Finnlands und arbeitete mir Kollegen wie Mikko Innanen, Verneri Pohjola, Teemu Viinikainen, Seppo Kantonen und Joonatan Rautio.

Karten über www.knabenschule.de

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MONTAG, 5. Oktober 2015

20:30 Uhr
Abschlusskonzert in der Romanfabrik Frankfurt/Main

“Playground”

mit Stephanie Wagner (fl), Esther Bächlin (p,voc), Gina Schwarz (b), Lars Binder (dr)

Karten über www.romanfabrik.de


Das Darmstädter Jazzforum bei Facebook    GENDER_IDENTITY

„GENDER_IDENTITY“ ist eine Veranstaltung des Jazzinstituts Darmstadt, eines Kulturinstituts der Wissenschaftsstadt Darmstadt.

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Das 14. Darmstädter Jazzforum wird gefördert vom Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main, vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Darmstadt.

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hr2 Kultur, JAZZTHETIK und MELODIVA sind Medienpartner des 14. Darmstädter Jazzforums

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Kooperationspartner des 14. Darmstädter Jazzforums sind „Frauen machen Musik e.V.“, das Kulturzentrum Bessunger Knabenschule, WAGGONG Frankfurt e.V., die Centralstation Darmstadt und die Frankfurter Romanfabrik

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Conference schedule

(All papers of the 14th Darmstadt Jazzforum – except for the three presentations on the morning of 3 October – will be presented in English.)

FRIDAY, 18 September 2015, 8:30 pm
Opening-Concert at Jazzinstitut

JazzTalk 109 with “Playground”

with Stephanie Wagner (fl), Esther Bächlin (p,voc), Gina Schwarz (b), Lars Binder (dr)

Playground 1The three musicians Stephanie Wagner (fl-Darmstadt), Esther Bächlin (p/voc-Lucerne) and Gina Schwarz (bs-Vienna) met in 2014 while teaching at during a women’s workshop. They found their interplay at the final teachers’ concert so stimulating that they decided to form a new ensemble to be enlarged by other musicians whenever necessary.

The original compositions by the three musicians’ original complement each other: impressionist, colorful harmonies with a tendency towards darker nuances, entwined and filigreed melodies, airy odd-meter rhythms and bulky grooves – the band explores this rich musical playground with delight and develops the musical ideas in dramaturgical arches. Far from any clichés they create an intelligent collective interplay which alternates with sparkling solos and engulfs the listeners into the creative moment: music between freedom and concentration, pluse and breath!

Stephanie Wagner is one of just a few jazz flutists in Germany. She just recorded her second album with her quintet, “Stephanie Wagners Quinsch”; sie also published a textbook for jazz flute (Schott-Verlag). Esther Bächlin has returned to the contemporary jazz idiom with this project after working in improvisation projects across genres in recent years, including her collaboration with Lauren Newton. The Vienna-based bassist Gina Schwarz has just released her album “Jazzista” on Unit Records and toured with the American drummer Jim Black earlier this year. The drummer Lars Binder is well-known in Germany, having performed with Cécile Verny and the quintet L14,16. He supports and enriches the trio in his nuanced and creative approach.


Spontaneous. Female. Genuine

Exhibition at the Gallery of the Jazzinstitut 
September to December 2015

The exhibition Spontaneous. Female. Genuine focuses on four female jazz musicians from different countries, different eras and different stylistic approaches: the American “First Lady of Jazz” Ella Fitzgerald, the German organ virtuoso Barbara Dennerlein, The German-Polish energy saxophonist Angelika Niescier, and the Swiss free jazz pianist Irène Schweizer. The exhibition documents four lives and artistic approaches far from the usual clichés of “female jazz”  – an inviting trip to different scenes of the jazz world shown on photos, in films, covers and posters.

Echibition at the Gallery of the Jazzinstitut from 18 September to 4 December 2015
Opening of the exhibition: Saturday, 19 September 2015
Open MO, TU, TH 10am – 5pm, FR 10am – 2pm


FRIDAY TO SUNDAY 2 – 4 October 2015
Workshop at Waggong, Frankfurt

with Esther Bächlin, Gina Schwarz, Stephanie Wagner

www.waggong.de

waggong       LogoMelo_orange     Logo_JazzDa_4c


THURSDAY, 1 October 2015
Literaturhaus, Kasinostrasse 3
free and open to the public

1:30 pm

Opening remarks

Gender and Identity

2:00 pm

Wolfram Knauer, Darmstadt, Germany:
Clash of Identities

In his introductory paper, Wolfram Knauer asks about the stereotypes of identity. He looks at different criteria denoting musicians’ “identity” and asks in how far they can be found in the music itself or whether perhaps they have become a cultural vocabulary spoken and understood both by musicians, critics and audience while being hard to prove analytically. Knauer categorizes musical features which might represent identity to the listener and reflects both upon the explicit and implicit vocabulary jazz musicians have at their disposal to frame identity.

Wolfram Knauer is a musicologist and the director of the Jazzinstitut Darmstadt since its inception in 1990. He has written and edited more than 14 books on jazz and serves on the board of editors for the scholarly journal Jazz Perspectives. His most recent books are critical biographies of the trumpeter Louis Armstrong (2010) and the saxophonist Charlie Parker (2014). He has taught at several schools and universities and was appointed the first non-American Louis Armstrong Professor of Jazz Studies at the Center for Jazz Studies, Columbia University, New York, for spring 2008.

3:00 pm

Mario Dunkel, Dortmund, Germany:
Sexual Desire, Eroticism, and the Construction of the Jazz Tradition

Mario Dunkel argues that rather than revising the largely masculinist and sexist representations of eroticism in early texts on jazz, jazz writers of the 1940s and 1950s sought to legitimize jazz by entirely denying its erotic appeal. Besides leading to a largely de-eroticized jazz tradition, their de-sexualization of jazz continues to complicate attempts to re-inscribe eroticism into the jazz tradition. Dunkel explores how the de-eroticization of jazz interacted with conceptualizations of gender, and discusses how a reconsideration of jazz’s eroticism can actually help to position jazz within the larger narratives of musical history in the 20th century.

Mario Dunkel is a researcher and instructor in Musicology at TU Dortmund University, Germany. He holds a PhD in American Studies, which he completed in 2014 with a thesis on “The Stories of Jazz: Performing America through Its Musical History”. His articles and reviews have appeared in American Music, Jazz Research News, Musiktheorie, Popular Music and Society and other publications. His current research interests include the practice and repercussions of transnational music diplomacy as well as the conceptualization and performance of music history in Europe and the U.S.

4:00 pm
Katherine Williams, Plymouth, UK:
‘Alright For A Girl’ and Other Jazz Myths

Katherine Williams looks at the British saxophonists Kathy Stobart and Trish Clowes to explore how they, representing different generations in jazz history, negotiated their path through the traditionally male jazz environment. She draws upon existing jazz literature and original interviews to explore the challenges and rewards of their gendered and musical environments, offering a reworked narrative of the female role in jazz history.

Katherine Williams is a Lecturer in Music at Plymouth University. She gained her degrees from King’s College London (BMus(Hons)), and the University of Nottingham (MA, PhD). Her research specialisms are jazz, gender, popular music, digital cultures, and music and geography, and she has published in many of these fields. She has articles in Jazz Perspectives (2013), Jazz Research Journal (2013), and the Journal of Music History Pedagogy. Her first monograph (Rufus Wainwright), is forthcoming with Equinox in spring 2016, and she is editor and contributor to the Cambridge Companion to the Singer-Songwriter (also forthcoming 2016). Katherine is an active saxophonist, and practices in the idioms of jazz, classical and new music.

5:00 pm

Monika Bloss, Berlin, Germany:
Trouble with Genre and Gender: Female Jazz Musicians and their (Print) Media Representation – Four Examples from Past to Present

Monika Bloss asks how the thinking about women in jazz is being shaped by its coverage through the media. She takes the example of four female musicians, Hazel Scott, Diana Krall, Maria Baptist and Esperanza Spalding, and discusses the way their public representation is shaped by subtle forms of discrimination through both words and photos. She also discusses what actions female musicians can take to change the way in which they are being portrayed by the mainstream or the specialized jazz press.

Monika Bloss has published extensively about pop music and gender. She taught at Humboldt Universität Berlin as well as at the universities in Potsdam, Bremen, Dresden and Oldenburg. In 2010, she held the Aigner-Rollet Visiting Professorship at the Institute for Jazz Research of Art University Graz. Bloss curated the exhibition “SHEPOP – Frauen und Mädchen auf den Bühnen populärer Musik” at the rock’n’popmuseum Gronau in 2013 and organized a conference about gender and popular music accompanying that exhibition.


FRIDAY, 2 October 2015
Literaturhaus, Kasinostrasse 3
free and open to the public

9:00 am

Michael Kahr, Graz, Austria:
Chromaticism and Identity in Clare Fischer’s Music

Michael Kahr focuses on the pianist and composer Clare Fischer who has developed a highly individual style characterized by voice-leading and chromaticism. He asks about the interrelations between harmonic structures, personal experiences and general socio-cultural matters and how all of these help to describe indicators of Fischer’s musical identity.

Michael Kahr (Dr. Mag.Art., MMus, PhD Sydney) is senior lecturer at the Institute for Jazz at the University of Music and Performing Arts in Graz/Austria. He conducted the FWF-funded project Jazz & the City: Identity of a Capital of Jazzand teaches jazz piano. His dissertation on aspects of harmony and context in the music of Clare Fischer at the University of Sydney/Australia was funded by an International Endeavour Research Scholarship by the Australian Government. In 2010 Kahr conducted a research project on the music of Clare Fischer in Los Angeles as a Fulbright Scholar and, subsequently, organized the first International Clare Fischer Symposium at the University of Music in Graz with international presenters such as Bill Dobbins and Brent Fischer. In 2011 he was awarded the Morroe Berger – Benny Carter Jazz Research Award by the Rutgers University. In addition to his academic activities he pursues freelance work as a jazz pianist, composer and arranger.

10:00 am

Yoko Suzuki, Pittsburgh, PA, USA:
Gendering Musical Sound in Jazz Saxophone Performance

Yoko Suzuki focuses on jazz saxophone performance, examining how the instrument’s sound, intonation, and performance style are “gendered” in the narrative of her informants, four male and thirty female saxophonists. She asks what exactly is being associated with a masculine performance and what is being perceived as feminine. She suggests that while gender norms in general are constantly challenged and reconstructed, in jazz they seem to be rather stable. She discusses the effect of such gender norms in jazz and how the emergence of female jazz saxophonists in recent years could change them.

Yoko Suzuki earned a Ph.D. in ethnomusicology and a Ph.D. certificate in women’s studies at the University of Pittsburgh in 2011. Currently, she teaches jazz history and jazz ensemble at the University of Pittsburgh. She is also an active jazz saxophonist performing in Pittsburgh and New York City.

11:00 am

Ilona Haberkamp, Cologne, Germany:
(Jutta) Hipp Style or Adaption?

Ilona Haberkamp looks at the two musical careers of the German pianist Jutta Hipp, who was considered the most advanced pianist in Germany, male or female, in the early 1950s, and changed her piano style after moving to the United States in 1955 due to the competitive environment in New York. Hipp had developed her personal style through the adaption and imitation of musical role models, and Haberkamp shows by comparing recordings from different periods of Hipp’s career that once her life situation changed, so did her piano style.

Ilona Haberkamp studied saxophone in Dortmund and Köln as well as musicology in Münster (M.A.). She teaches at the Dortmund music school and the Jazzakademie, where she heads several jazz ensembles and the big band, but performs with her own musical projects as well. Her current band, Ilona Haberkamp Quartett, played at the Berlin Jazzfest in 2013 performing her “Cool is Hipp is Cool” project. He has been researching jazz in the Soviet Union, the musical style of Paul Desmond, and the art of Jutta Hipp.

12:00 – 2:00 pm
lunch break

2:00 pm

Martin Niederauer, Vienna, Austria:
Male Hegemony in Jazz

Martin Niederauer sees the genre of jazz being dominated by men. However, gender relations in jazz, he argues, cannot be explained merely on account of stereotyping of women or the preponderance of men; it is rather due to a jazz-specific production of masculinity prevailing both among recipients and musicians, in which male-to-male relations in jazz become increasingly important. As a result, it is less a case of the percentage ratio of men and women, but rather the social relations and practices in jazz which pave the way for the prevailing gender relations and through which they are manifested.

Martin Niederauer, Dr. phil, studied Sociology in Trier and Frankfurt am Main. He wrote his doctoral thesis on “Die Widerständigkeiten des Jazz – Sozialgeschichte und Improvisation unter den Imperativen der Kulturindustrie” (“Jazz as social criticism and aesthetic resistance”). Since 2013 he works in a research project at the Institute for Music Sociology at the University of Music and Performing Arts Vienna on the relation between knowledge and artistic practices in art music composing. His further research interests are critical theory, aesthetics, jazz, and empirical social research.

3:00 pm

Joy Ellis, London, UK:
Women and the Jazz Jam

Joy Ellis looks at the jam session as a specific jazz practice which due to its competitiveness seems to have often been considered a predominantly masculine one. She examines prejudices which female musicians might encounter sitting in and, referring to interviews with musicians, both male and female, asks in how far general social changes in today’s culture have influenced the acceptance of women playing at jam sessions.

Joy Ellis is a jazz pianist, vocalist and composer based in London. Since appearing on the music scene in 2003 she has performed in the UK, Europe, the USA and Southeast Asia. She achieved a Masters in Jazz Performance at the Guildhall School of Music and Drama, graduating in July 2008. Since then Joy has performed with an array of well-established artists on the UK music scene including Omar Lye-Fook MBE, Nikki Iles and Anita Wardell. This year she is looking forward to the release of her debut jazz album entitled “Life On Land”. Joy has a growing portfolio of work as a composer, arranger and orchestrator. In 2012, she was the winner of the BASBWE festival for an original composition for concert wind band due for publication this year. Renowned UK composer Philip Sparke described one of her pieces as “the work of a composer with an original voice and the means to express it.”

4:00 pm

Christopher Dennison, New York, NY, USA:
One-Armed Ball Players: The Language of Homosexuality in Jazz

Christopher Dennison finds that stereotypes of gay men as effeminate have been present throughout jazz history, and that some of these stereotypes have become so central to jazz’s treatment of homosexuality that even prominent gay musicians seem to believe them. In his paper Dennison examines the language used in discussions of homosexuality in jazz, focusing on the problematic stereotype that is deeply ingrained in jazz culture.

Christopher Dennison has an MA in Jazz History and Research from Rutgers University-Newark. His research interests include language and discussions of jazz. His undergraduate thesis deals with elements of jazz in James Joyce’s Ulysses, and his 2015 master’s thesis focuses on the role of oral history in the construction of the bebop story, specifically through Ira Gitler’s Swing to Bop. Christopher currently works on the NPR program Jazz Night in America.

5:00 pm

Jenna Bailey, Lethbridge, Canada / Sussex, UK:
‘Play Like A Man and Look Like a Woman”: Exploring the Role of Gender in Ivy Benson’s All Girl Band

Jenna Bailey looks at the British bandleader Ivy Benson who managed to keep an all-girl band working from 1940 into the 1980s, a band which would be the starting point for well-known British female instrumentalists such as Barbara Thompson, Deidre Cartwright and Annie Whitehead. Drawing upon interviews with Benson band members, Bailey explores the ways in which gender assumptions influenced the working lives of these women and how, despite being an advocate for female musicians, Ivy herself reinforced long held negative gender stereotypes about women and music by insisting her musicians “play like men” and “look like women”.

Jenna Bailey is an historian and a writer. She has her PhD in Contemporary History from the University of Sussex and is currently an Executive Member of the Centre for Oral History and Tradition (COHT) at the University of Lethbridge, Canada and the Visiting Research Fellow for the Centre for Life History and Life Writing Research (CLHLWR) at the University of Sussex, England. Jenna is the author of the best-selling book Can Any Mother Help Me? (Faber) and is currently working on her next book about Ivy Benson’s All Girl Band.

20:30 Uhr
Conzert and session at the Jazzinstitut

Jürgen Wuchner Quartet

Thomas Bachmann (ts) – Uli Partheil (p) – Jürgen Wuchner (b) – Ulli Schiffelholz (d)

[The concert originally planned for Friday, featuring Lynne Arriale, Cécile Verny and Grace Kelly, has been canceled.]

Insetad we invited the Jürgen Wuchner Quartett to play at the Jazzinstitut’s concert space. After the first set the stage will be open to sit in at a jam session at which we expect a number of conference speakers to join the band. Bring your instrument/s!

This concert / session is free and open to the public.

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SATURDAY, 3 October 2015
Literaturhaus, Kasinostrasse 3
free and open to the public

9:00 am

Ilka Siedenburg, Münster/Bremen, Germany:
Bigbandklassen: Ein Weg zur musikalischen Identität jenseits von Geschlechterstereotypen?

Ilka Siedenburg looks into the increasing formation of big bands in school education, a typically male-connoted activity (playing jazz) in a typically female-connoted field of action (music class), and the effect of this development on the gender self-image of participating boys and girls. She reports about a pilot study on “doing and undoing gender” in big band classes which tries to identify the gender perception of children and adolescents through their musical preferences and perspectives. [This presentation will be held in German]

Ilka Siedenburg is a professor of music education at the university of Muenster, Germany. After her studies in music education at the University of Oldenburg and the Conservatory of Frankfurt, she worked as a musician and as a teacher in different fields of music education and was a professor of didactics of popular music at the University of Applied Sciences in Osnabrueck. She received a PhD from the university of Oldenburg.

10:00 am

Mane Stelzer, Frankfurt, Germany:
“Für uns war es fremde Musik” – wie junge Instrumentalistinnen zum Jazz finden (oder auch nicht)

Mane Stelzer explores the decision-making process of girls when it comes to taking up instruments, as well as the obstacles they meet trying to collect their first experiences either in pop or jazz bands. Based on interviews with young female musicians, Stelzer explores the divergent musical biographies of young female instrumentalists ad asks how some of them succeed in making a profession out of their passion and others don’t. She also asks which aspects of their musical biography qualifies these young women to be accepted at jazz and pop departments of German Musikhochschulen (conservatories). [This presentation will be held in German]

Mane Stelzer is an ethnologist and a freelance editor for the online journal MELODICA issued by Frauen Musik Büro in Frankfurt, Germany, an organization representing, supporting and connecting female musicians. Her focus are interviews with female musicians about their living and working conditions, about the compatibility of family and work or study etc. In 2014 she melodita.de in cooperation with the University of Applied Sciences, a website by and for young female musicians. She teaches at songwriting workshops for girls and performs as a singer/songwriter (www.mane-musik.de).

11:00 am

Nicole Johänntgen, Zurich, Switzerland:
Get the flow and go! Music & Business

Nicole Johänntgen reports about two initiatives she is involved in, SOFIA (Support Of Female Improvising Artists) and HELVETIA ROCKT, both of which try to help female musicians in an environment which is mostly dominated by male decision-makers. Johänntgen explains the need for such initiatives and the outlook for regional, national and international networking and self-marketing, by all of which she and her colleagues aim to change the existing social stereotypes as well as the lack of female role models in the field of jazz and rock. [This presentation will be held in German]

Nicole Johänntgen is a German saxophonist / composer, currently living in Zürich, Switzerland. In 2013 she founded the project SOFIA – Support Of Female Improvising Artists. The pioniering project helps female improvising musicians in today’s difficult music business.

12:00 – 2:00 pm:
lunch break

2:00 pm

Sherrie Tucker, Lawrence, KS, USA:
A Conundrum is Woman-in-Jazz: Continual Improvisations on the Categorical Exclusions of Being Included

Sherrie Tucker reflects about the longevity of the “women in jazz” category (analytic, tactical, programmatic, marketing, reception, gatekeeping, advocating, etc.) as a shifting set of gendered and sexed parameters that appear to span the gamut of jazz history. She looks at different approaches towards this and related subjects (Gender in Jazz, LGBTQ in Jazz, Sexuality in Jazz etc.), highlights some of the creative ways in which improvising artists and scholars have worked with and against the conundrum “women in jazz”, and asks what it might take to compose more innovative parameters for gender and sex difference in jazz practice and study than inclusion/exclusion, in/out, omission/addition, invisibility/recognition.

Sherrie Tucker (Professor, American Studies, University of Kansas) is the author of Dance Floor Democracy: the Social Geography of Memory at the Hollywood Canteen (Duke, 2014), Swing Shift: “All-Girl” Bands of the 1940s (Duke, 2000) and co-editor, with Nichole T. Rustin, of Big Ears:  Listening for Gender in Jazz Studies (Duke, 2008). She is a member of two major collaborative research initiatives: International Institute of Critical Improvisation Studies and Improvisation, Community, and Social Practice (for which she served as facilitator for the Improvisation, Gender, and the Body research area) both funded by the Social Sciences and Humanities Research Council of Canada. She is a founding member of the Melba Liston Research Collective, a member of the AUMI (Adaptive Use Musical Instrument) research team of the Deep Listening Institute, and founding member of AUMI-KU InterArts, one of six member institutions of the AUMI Research Consortium. She was the Louis Armstrong Visiting Professor at the Center for Jazz Studies at Columbia University in 2004-2005, where she was a member of the Columbia Jazz Study Group. With Randal M. Jelks, she co-edits the journal American Studies. She is one of three Series Editors, along with Deborah Wong and Jeremy Wallach, of the Music/Culture Series at Wesleyan University Press.

3:00 pm

John Murph, Washington, D.C., USA:
Exploring the Queer Overtones of Sun Ra’s Outer Space Ways

John Murph discusses examples in which the charismatic pianist, composer and bandleader Sun Ra incorporated homoeroticism and other gay overtones through his expansive multi-disciplinary, idiosyncratic artistic realm, which incorporated music, theatre, film, poetry, dance and street fashion. In a comparative analysis he touches upon iconic gay culture touchstones as drag-queen balls, disco, pageantry, self-invention and self-mythologies as well as some of Sun Ra’s lyrics, philosophies, the art of challenging traditional gender, the concept of otherness, and the visual representations through concert and films.

John Murph is a Washington, DC-based music journalist, whose written have been published by JazzTimes, Down Beat, The Washington Post, JazzWise, NPR, The Root and AARP. He was written several articles related to the arts and gay culture, mostly notably JazzTimes’ 2010 article, “Rhapsody in Rainbow: Jazz and the Queer Aesthetic.” He was also a panelist at Philadelphia’s first annual OutBeat Jazz Festival in 2014.

4:00 pm

Christian Broecking, Berlin, Germany:
Authentic lesbian as I am…” Aspects of Gender, Marginalisation and Political Protests in the Life and Work of Irène Schweizer

Christian Broecking looks at the career of the Swiss pianist Irène Schweizer, an important source of inspiration on the European free music scene since the late 1960s, early 1970s. Drawing upon his ongoing biography project about Schweizer, Broecking reflects about the pianist’s commitment to feminist issues and its impact on her art, and he discusses aspects of gender coming up in interviews with fellow musicians, family and friends.

Dr. Christian Broecking, sociologist and musicologist, curated the international conferences “Transatlantic Dialogue on the Societal Relevance of Music” (Heidelberg Center for American Studies, 2012 and 2013). He is the author of several books on African American culture (“Der Marsalis-Komplex”) and writes for newspapers as well as for music journals, he also produces radio features. Christian Broecking was the founding program director of Jazz Radio Berlin (1994–1998) and program director of Klassik Radio in Frankfurt (2000-2003). Broecking is a juror at the “Preis der deutschen Schallplattenkritik” and NPR (National Public Radio). He has lectured at the universities of Frankfurt, Heidelberg, Basel, Luzern, Osnabrück and Berlin as well as at the Winterthurer Institut für aktuelle Musik (WIAM). Currently he is a Senior Research Associate at Hochschule Luzern. In 2004 he founded the Berlin based Broecking Publishing House. Among his recent book publicatons: “Gregory Porter: Jazz, Gospel & Soul” (2015).

5:00 pm

Nicolas Pillai, Birmingham, UK:
Watching Men Play: the Erotics of the Hollywood Jazz Film

Nicolas Pillai argues that while Hollywood cinema was structured around a “male gaze” assuming a heterosexual male point-of-view which objectified the female body, Hollywood jazz films like “Young Man With a Horn”, “The Benny Goodman Story”, “Bird” or “Whiplash” problematized this conception, making the male performing body the object of scrutiny and desire. Pillai suggests that the homosocial scenes of male musical interaction constructs a network of gazes – some mutual, some yearning, some unacknowledged, some hidden – which dramatize musical achievement. It is only in this erotic context, Pillai argues, that musical pleasure can be understood in these films, as texts designed to be consumed by non-jazz listeners.

Dr Nicolas Pillai is a researcher in the Jazz Research Centre at Birmingham City University. His first book Jazz as Visual Culture: film, television and the dissonant image will be published by I. B. Tauris in 2016. Nicolas is a frequent speaker at the National Jazz Archive (London) and in 2014 he organised the New Jazz Conceptions: History, Theory, Practice conference (University of Warwick) and curated the Jazzprojector film season at The Vortex Jazz Club (London). Nicolas currently teaches at the Birmingham Conservatoire of Music.

8:00 pm
Konzert, Bessunger Knabenschule

Tenors of Kalma

with Jimi Tenor (sax), Kalle Kalima (g), Joonas Riippa (dr)

TenorsOfKalma rae photo by Maarit KytöharjuTenors of Kalma combines jazz with electronic pop music in a new way. Sun Ra meets Kraftwerk here.

Jimi Tenor and Kalle Kalima have made music together for ten years and now they are breaking ground in a new trio with Joonas Riippa on drums. Jimi Tenor has never settled for the traditional role of a pop artist. He is known as a musician whose work lies beyond current trends although he has also written hits like “Take me Baby”. He is at home in front of the crowd gone wild, wearing a glittering self-­designed costume and a flowing cape, holding a self made noise-producing device. Kalle Kalima is a Berlin-based Finnish jazz guitarist who mixes elements of jazz and rock in a unique way. He has played a.o. with Jazzanova, Jason Moran, Jim Black, Greg Cohen, Anthony Braxton, Tony Allen, Leo Wadada Smith, Michael Wertmüller and Marc Ducret. Kalima is also known of his bands Klima Kalima and K-18. Joonas Riippa is one of the most important drummers in Finland today working with renowned musicians like Mikko Innanen, Verneri Pohjola, Teemu Viinikainen, Seppo Kantonen and Joonatan Rautio.

Tickets: www.knabenschule.de

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MONDAY, 5 Oktober 2015, 8:30 pm
Closing-concert at the Romanfabrik Frankfurt/Main

“Playground”

with Stephanie Wagner (fl), Esther Bächlin (p,voc), Gina Schwarz (b), Lars Binder (dr)

Tickets: www.romanfabrik.de


Please find the Darmstadt Jazzforum on Facebook    GENDER_IDENTITY

„GENDER_IDENTITY“ is hosted by the Jazzinstitut Darmstadt, a cultural institution of the City of Science Darmstadt.

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The 14. Darmstädter Jazzforum is fonded by the Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main, the  Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst and the jubilee-foundation of the Sparkasse Darmstadt.

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hr2 Kultur, JAZZTHETIK and MELODIVA are media partners of the 14. Darmstädter Jazzforums

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We are co-operating for the 14. Darmstädter Jazzforums with the „Frauen machen Musik e.V.“, the Kulturzentrum Bessunger Knabenschule, WAGGONG Frankfurt e.V., the Centralstation Darmstadt and the Romanfabrik in Frankfurt/Main

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Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung

Ekkehard Jost (Hg.): Darmstädter Jazzforum 89. Beiträge zur Jazzforschung
Hofheim 1990 (Wolke Verlag), 237 Seiten, ISBN 3-923997-40-X, 19 €

1989_darmstaedter-jazzforumBeim 1. Darmstädter Jazzforum trafen sich im Dezember 1989 Jazzforscher aus ganz Deutschland zu einem informellen, inhaltlich noch bunt-gemischten Symposium.

Die Beiträge:

  • Bert Noglik: Improvisierte Musik in der Folge des Free Jazz
  • Jürg Solothurnmann: Die aktuelle Situation des Jazz und der improvisierten Musik
  • Hans Kumpf: Sowjetischer Jazz
  • Klaus Scheuer: Zur Improvisationsweise Bix Beiderbeckes
  • Wolfram Knauer: Die Entwicklung des Jazz zwischen Bebop und Free Jazz
  • Ekkehard Jost: Cecil Taylor – Solo
  • Günter Sommer: Die Jazzszene in der DDR
  • Dieter Glawischnig: Eine Gemeinschaftsproduktion mit Ernst Jandl
  • Bernd Konrad: Probleme der Jazzpädagogik
  • Ludolf Kuchenbuch: “Notation” im Amateurjazz der 60er und 70er Jahre
  • Wolfgang Schickhaus: Das Phänomen Swing
  • Peter Niklas Wilson: Syntax und Ästhetik der Musik Ornette Colemans
  • Herbert Hellhund: Einige Strukturprinzipien improvisierter Avantgardemusik

Wolfram Knauer (Hg.): Jazz und Komposition. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung, Bd. 2
Hofheim 1992 (Wolke Verlag), 225 Seiten, ISBN 3-923997-41-8, 19 €

1991_jazz-und-kompositionBeim 2. Darmstädter Jazzforum ging es um unterschiedlichste Konzepte jazzmusikalischen Komponierens.

Die Beiträge:

  • J. Bradford Robinson: “Jazz”-Rezeption in der Weimarer Periode
  • Hans Ulrich Engelmann: Hans Ulrich Engelmann und der Jazz
  • Lutz Neitzert: Über das problematische Verhältnis der bürgerlichen Musikkultur zu improvisierter Musik
  • Gerhard Putschögl: John Coltrane. Strukturelle Organisation als orale Komposition
  • Wolfram Knauer: Charles Mingus. Jazzkomposition nach Ellington
  • Peter Niklas Wilson: Musikalische Systemphilosophie nach ihrem Ende. Anthony Braxtons musikalische Metaphysik
  • Ekkehard Jost: Typen jazzmusikalischer Komposition
  • Ran Blake: Third Stream – Vorrang des Ohrs
  • Hermann Keller: Komplexe Vorgänge – einfache Grundlagen. Was vom kompositorischen Handwerk in meine Improvisationen eingeht
  • Ulrich Kurth: Zur Rolle der Streichinstrumente. Kompositionen von Tony Oxley, Peter Herborn und Mark Dresser
  • Bert Noglik: Komposition und Improvisation. Anmerkungen zu einem spannungsreichen Verhältnis

Wolfram Knauer (Hg.): Jazz in Europa. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung, Bd. 3
Hofheim 1994 (Wolke Verlag), 261 Seiten, ISBN 3-923997-42-6, 19 €

1993_jazz-in-europaDas 3. Darmstädter Jazzforum versuchte eine Rundreise mit allgemeinen genauso wie mit ganz speziellen Beiträgen zum europäischen Jazz.

Die Beiträge:

  • Marko Paysan: Transatlantic Rhythm. Jazzkontakte zwischen Deutschland und den USA vor 1945
  • Erik Wiedemann: Jazz in Dänemark 1933 bis 1945
  • Kees Wouters: Von den Wandervögeln zum Wanderers Hotclub
  • Theo Mäusli: Jazz und Geistige Landesverteidigun. Zur Rezeption des Jazz in der Schweiz der Jahre 1933 bis 1945
  • Walter Ojakäär: Jazz in Estland. Hoffnungen und Wirklichkeit
  • Virgil Mihaiu: Entwicklung und Probleme des Jazz in Rumänien 1965 bis 1993
  • Lubomir Doruzka: Jazz in der Tschechoslowakei 1945 bis 1993
  • Bert Noglik: Osteuropäischer Jazz im Umbruch der Verhältnisse. Vom Wandel der Sinne im Prozeß gesellschaftlicher Veränderungen
  • Misha Mengelberg: Misha Mengelberg spricht über seine Musik
  • Wolfram Knauer: “Musicianer”, oder: Der Jazzmusiker als Musikant. Anmerkungen zum Verhältnis von Jazz und Folklore
  • Jürg Solothurnmann: Die Alpine Jazz Herd. Zeitgenössischer Jazz und natonale Folklore, paßt das zusammen?
  • Erik Kjellberg: “Old Folklore in Swedish Modern”. Zum Thema Volksmusik und Jazz in Schweden
  • Ekkehard Jost: Über das Europäische im europäischen Jazz

Wolfram Knauer (Hg.): Jazz in Deutschland. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung, Bd. 4
Hofheim 1996 (Wolke Verlag), 287 Seiten, ISBN 3-923997-70-1, 19 €

1995_jazz-in-deutschlandBeim 4. Darmstädter Jazzforum wurde der deutsche Jazz thematisiert: von den 30er Jahren bis in die Gegenwart.

Die Beiträge:

  • Horst Bergmeier & Rainer Lotz: Charlie and his Orchestra. Ein obskures Kapitel der deutschen Jazzgeschichte
  • Guido Fackler: Jazz im KZ. Ein Forschungsbericht
  • Bernd Hoffmann: Die “Mitteilungen”. Anmerkungen zu einer “verbotenen Fanpostille”; Die “Mitteilungen (Reproduktion)
  • Wolfram Knauer: Emanzipation wovon? Zum Verhältnis des amerikanischen und des deutschen Jazz in den 50er und 60er Jahren
  • Musikergespräch mit Michael Naura: Es war ein lustiges Völkchen
  • Komponistengespräch mit Klaus König: Reviews (A Revue for Frank Zappa)
  • Bert Noglik: Hürdenlauf zum freien Spiel. Ein Rückblick auf den Jazz der DDR
  • Ernst Ludwig Pettrowsky & Uschi Brüning: Gednaken eines Menschen aus Güstrow, der zwischen Nazi-Märschen, Stalin-Panzern und FDJ-Liedern der Faszination des Jazz erlag
  • Ulrich Kurth: “Kurze Geschichten”. Die 90er Jahre
  • Joachim Ernst Berendt: Wandel und Widerstand

Wolfram Knauer (Hg.): Jazz und Sprache, Sprache und Jazz. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung, Bd. 5
Hofheim 1998 (Wolke Verlag), 189 Seiten, ISBN 3-923997-79-5, 19 €

1997_jazz-und-spracheBeim 5. Darmstädter Jazzforum im Oktober 1997 ging es um den Einfluß des Jazz auf die Literatur, um den Einfluß von Literatur und Literaturästhetik auf das Verständnis des Jazz, um Lyrik-und-Jazz-Projekte in den USA wie in Europa, um die Umsetzung sprachlich-literarischer Vorlagen im kleinen wie im großen Umfang, um die Sprachlichkeit oder Sprachähnlichkeit von Jazznimprovisation, um Bezüge zwischen dem Sprechen über Musik (also: Jazzkritik) und der Musik selbst.

Die Beiträge:

  • Wolfram Knauer: Jazz – Sprache – Lyrik – Kritik. Einige grundsätzliche Anmerkungen
  • Stephan Richter: Magic Books and a Jam Session. Das Spannungsfeld von Literatur, Literaturtheorie und Jazz
  • Heinz Steinert: “… und in dem allen ist der Gestus von Musik der Stimme entlehnt, die redet.” Über das komplexe Arbeitsbündnis des Genres “Jazz und Lyrik”
  • Ernst Jandl & Dieter Glawischnig: ….. ‘texte und Jazz’ …..
  • Mike Westbrook: The Westbrook Song Book
  • Ekkehard Jost: Zum Sprachcharakter von Musik im allgemeinen und Jazz im speziellen
  • Hans Ulrich Engelmann: Zur szenischen Kantate “Die Mauer”
  • Wolfram Knauer: From Ellington to Malcolm X. Vom Umgang mit Texten/Libretti im Jazz
  • George Gruntz: Jazz – Was für ein Theater?
  • Christian Broecking: Viel Lärm um große Worte. Auch fiese Sätze können swingen. Wynton Marsalis und die Verbalisierung des Jazz in den 90er Jahren

Wolfram Knauer (Hg.): Duke Ellington und die Folgen. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung, Bd. 6
Hofheim 2000 (Wolke Verlag), 276 Seiten, ISBN 3-923997-91-4, 19 €

1999_duke-ellingtonDas 6. Darmstädter Jazzforum widmete sich erstmals einem einzelnen Musiker. Aus Anlass seines 100. Geburtstages beschäftigten sich die Referate und Konzerte im September/Oktober 1999 mit der Musik des Pianisten, Komponisten und Bandleaders Edward Kennedy “Duke” Ellington. Ellington, einer der wenigen stilübergreifenden Persönlichkeiten der Jazzgeschichte, war auf Musiker der 1920er und 1930er Jahre genauso einflussreich wie auf solche der 1960er bis 1990er Jahre. Die Referate des Darmstädter Jazzforums untersuchen ganz unterschiedliche Aspekte in Ellingtons Schaffen. Es geht um seine Rolle als Komponist, Arrangeur und Pianist, um seinen Einfluss auf die Musiker seiner eigenen Bands sowie viele nachfolgende Musiker, um seine Ästhetik und um die Rezeption seiner Konzerte in Deutschland. Die Vielfalt der Ansätze zwischen musikalischer Analyse und musikästhetischer Betrachtung lässt bekannte wie weniger bekannte Seiten seines Schaffens in neuem Licht erscheinen.

Die Beiträge:

  • Wolfram Knauer: “Each Man Prays In His Own Language…” Duke Ellington und seine Welt
  • Wolfram Knauer: “Reminiscing in Tempo”. Tradition und musikästhetische Ideale in Ellingtons kompositorischem OEuvre
  • Bernd Hoffmann: “Zugunsten der deutschen Jugend”. Zur Rezeption afro-amerikanischer Musik in der Nachkriegszeit
  • Peter Niklas Wilson: “Money Jungle”. Fäden eines Beziehungsnetzes
  • Ekkehard Jost: “Open Letter to Duke”. Was Charles Mingus an Duke Ellington schrieb
  • Franz Krieger: “Piano in the Foreground?”. Zum Klavierstil Duke Ellingtons
  • Günter Lenz: “Die kulturelle Dynamik der afroamerikanischen Musik”. Duke Ellingtons Kulturbegriff und seine Bedeutung in der afro-amerikanischen Literatur
  • Bill Dobbins: “Mood Indigo”. Die harmonische Sprache Duke Ellingtons
  • Walter van de Leur: “Scores of Scores”. Einige Anmerkungen zu Manuscripten der Billy-Strayhorn- und Duke-Ellington-Sammlungen in den USA

Martin Pfleiderer: “Far East of the Blues”. Ellington und Weltmusik


Wolfram Knauer (Hg.): Jazz und Gesellschaft. Sozialgeschichtliche Aspekte des Jazz. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung, Bd. 7
Hofheim 2002 (Wolke Verlag), 304 Seiten, ISBN 3-936000-01-8, 19 €

2003_jazz-und-gesellschaftDer Jazz war immer eine gesellschaftlich relevante Musik. Er hat das 20. Jahrhundert begleitet wie keine andere Musikrichtung, stand für kulturelle Entwicklungen, die auch auf anderen Gebieten von Bedeutung waren: den Wandel vom Euro- zum Amerikazentrismus, die Einführung neuer Medien zur massenkulturellen Verwertung, den Vorrang von Interpretation vor Komposition und individuellem Sound vor klassischem Klangideal. Um die unterschiedlichsten Aspekte der gegenseitigen Einflüsse von Jazzmusik und Gesellschaft, um die Lebensumstände der Musiker in den USA wie in Europa, um musikästhetische Fragen, um den Themenkreis Jazz und Kritik, um eine kritische Bestandsaufnahme soziologischer Forschungen zum Jazz und dergleichen mehr ging es beim 7. Darmstädter Jazzforum, dessen Referate in diesem Band zusammengefasst sind. Das 7. Darmstädter Jazzforum fand gerade mal zwei Wochen nach dem 11. September 2001 statt. Seine Beiträge über die soziale Relevanz von Kunst erhalten dadurch besondere Aktualität.

Die Beiträge:

  • Ralf-Peter Fuchs: Neue Menschen und Kultur der Moderne. Der Jazz und sein Publikum in der deutschen Nachkriegspresse 1945 – 1953
  • Christian Broecking: Adorno versus Berendt revisited. Was bleibt von der Kontroverse im Merkur 1953?
  • Tobias Richtsteig: Jazz und Zahlen. www.jazzpublikum.de – Sozialpsychologische Basisdaten im Zeitvergleich. Ein Forschungsbericht
  • Wolfram Knauer: “Wegweiser Jazz“. Anmerkungen zum Zustand der deutschen Jazzszene
  • Heinz Steinert: Musik und Lebensweise. Warum und wie sich Jazz-Musik eignet, eine soziale Position zu markieren
  • Wolfgang Sandner: Verbaler Impressionismus, wohlmeinende Apologie. Probleme der Jazzkritik
  • Ursel Schlicht: Individuelle Musik auf Jazzbasis. Arbeitsbedingungen und Ausdrucksformen von Musikerinnen in Hamburg und New York
  • Lewis A. Erenberg: Swing Left. Linke Politik und Bigband-Jazz in der Zeit des New-Deal
  • Ingrid Monson: Über Jazz, Geschichte und soziale Theorie. Theoretische Hintergründe der “Freedom Sounds“
  • George E. Lewis: “Gittin’ to know y’all“. Von improvisierter Musik, vom Treffen der Kulturen und von der “racial imagination“
  • Mike Heffley: Vom Anarchischen zum Archaischen. Zur Theorie der freienImprovisation
  • Peter Niklas Wilson: Von der sozialen Irrelevanz improvisierter Musik
  • Ekkehard Jost: Reflexionen über die Soziologie des Jazz

Wolfram Knauer (Hg.): improvisieren… Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung, Bd. 8
Hofheim 2004 (Wolke Verlag), 248 Seiten, ISBN 3-936000-02-6, 19,- €

2001_improvisieren… keine Definition des Jazz wird um diesen Eingangssatz herumkommen. Viele andere Momente spielen eine wichtige Rolle – swing, drive, Instrumentation, spezifische Soundcharakteristika – aber wo zu verschiedenen Zeiten all solche Parameter Schwankungen unterworfen, wechselbar waren, da bleibt die Improvisation sicheres Kontinuum in der Geschichte dieser Musik. Ein großartiger Musiker ist sicher auch, wer gut zu swingen vermag, an erster Stelle aber steht die Fähigkeit, in der Improvisation eine „gute Geschichte“ erzählen zu können. Die Improvisation wurde so sehr zum zentralen Merkmal des Jazz, dass die beiden fast synonym schienen: Wenn sich in den USA oder Europa ab den 1960er Jahren jemand als „improvising musician“, als „improvisierender Musiker“ bezeichnete, so erhielt er sicher in der Regel die Antwort, „Ach ja, Jazz!“ Solche Gleichsetzung zeigt nur, dass die Musikgeschichte offenbar vergesslich ist, denn auch die europäische Musik besaß ja über lange Zeit ihre ganz eigenen Improvisationstraditionen. Und in außereuropäischen Musikkulturen ist Improvisation bis heute selbstverständlich – und hier übrigens wiederum eine ganz andere Form von Improvisation als jene, die im Jazz entwickelt wurde.

Die Beiträge:

  • Wolfram Knauer: Noodlin’ and Doodlin’ and Playin’ Around…Zum sich wandelnden Selbstverständnis des Jazz als improvisierter Musik
  • Lawrence Gushee: Improvisation im frühen Jazz
  • Martin Pfleiderer: Improvisieren – ästhetische Mythen und psychologische Einsichten
  • Thomas Mießgang: Die Kunst des Spontanen. Kann ein Bild improvisiert werden? Über Free Jazz, automatische Saxophone, Jack the Dripper, Materialaktionen und letzte Lockerungen
  • Christopher Dell: Möglicherweise Improvisation
  • George E. Lewis: “Voyager“ … Improvisieren mit dem Computer
  • Ekkehard Jost: Notizen zur Improvisation
  • Joachim Kühn und Bert Noglik im Gespräch: Improvisation und musikalische Realität
  • Paul F. Steinhardt: between the lines. Die verwunderliche Verbindung von Geld und Musik
  • Michael Rüsenberg: Improvisation als Modell wirtschaftlichen Handelns. Eine Erkundung
  • Peter Niklas Wilson: Neue Paradigmen in der improvisierten Musik

Wolfram Knauer (Hg.): Jazz goes Pop goes Jazz. Der Jazz und sein gespaltenes Verhältnis zur Popularmusik. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung, Bd. 9
Hofheim 2006 (Wolke Verlag), 284 Seiten, ISBN: 3-936000-03-4; 22 €

2005_jazz-goes-popDer Jazz saß zeitlebens zwischen den Stühlen der ästhetischen Schubladen: Für die einen war er die populäre Musik der 1930er Jahre und Grundlage für viele Musikstile in der späteren Popmusik, für die anderen eine dezidierte Kunstmusik, ein Gegenentwurf zu den kommerziellen Seiten der Popmusik. Mit diesem Spagat mussten Jazzmusiker immer leben, mit ihm mussten sie sich auseinandersetzen, ihn konnten sie allerdings durchaus auch für ihre Zwecke nutzen. Beim 9. Darmstädter Jazzforum werden die verschiedenen Seiten im Verhältnis von populärer Musik und Jazz beleuchtet. Dabei geht es um grundsätzliche Fragen (Was macht Musik populär?), um historische Einordnungen (Wo trennen sich Jazz und Popmusik und wie entwickelte sich ihr Verhältnis zueinander?), um wirtschaftliche Fragen (den Einfluss der Plattenfirmen), um aktuelle Tendenzen (das bewusste Spiel mit Popmusik in Aktivitäten jüngerer Musiker), um ästhetische Fragen (Jazz als Kunstmusik und der suspekte Charakter des kommerziellen Erfolgs) und vieles mehr. Neben Wissenschaftlern aus Deutschland, Österreich, Dänemark und Australien kommen auch Praktiker zu Wort wie der britische Komponist Colin Towns, der New Yorker Paul D. Miller alias DJ Spooky. Schließlich kommen in einer Diskussionsrunde Vertreter aus der Plattenproduktion, diverser Medien, Agenturen aber auch Musiker zusammen.

Die Beiträge:

  • Martin Pfleiderer: Was macht Musik populär? Überlegungen zur (Un-)Popularität im Jazz und anderswo
  • Andrew Hurley: Joachim Ernst Berendt – Jazz, U-Musik, Pop-Jazz und die Ambivalenz (1950-1970)
  • Fabian Holt: Not a Silent Way. Populäre Musik und Jazzmodernismus nach Elvis
  • Wolfram Knauer: Healing Force of the Universe? Warum der Free Jazz zahm wurde
  • Jürgen Schwab: New Standards – Die (gar nicht mal so) neue Lust am Covern im Jazz
  • Frithjof Strauß: Zwischen Mystizismus und Funktionalismus. Zur Popularität des Jazz aus Skandinavien
  • Doris Schröder: Bunte Musik. Die Jazzbilder Tony Munzlingers zwischen Karikatur, Popart und Gebrauchskunst
  • Roundtable zu Aspekten der Produktion und Vermarktung von Jazz mit Veit Bremme, Bodo Jacoby, Harald Justin, Reiner Michalke und Olaf Schönborn
  • Peter Kemper: Wer wär nicht gern ein Global Player? – Über die orthodoxe und paradoxe Annäherung von Jazz und Pop
  • Colin Towns: Musik für Herz, Kopf und Füße. Die unterschiedlichen musikalischen Seiten des Colin Towns
  • Wolfram Knauer: Die Wissenschaft vom Rhythmus. DJ Spooky, der Philosoph der Plattenleger, erklärt die DJ-Kunst
  • Andreas Felber: Alter Greis auf der Suche nach neuer Jugend? Anmerkungen zur neuen Offenheit zwischen Jazz und populärer Musik in den 90er- und 00er-Jahren
  • Diedrich Diederichsen: Jazz als Concept-Art

Wolfram Knauer (Hg.): Begegnungen. The World Meets Jazz. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung, Bd. 10
Hofheim 2008 (Wolke Verlag), 320 Seiten, ISBN: 3-936000-04-7; 24 €

2007_begegnungen-the-worldDer Jazz ist eine Musik mit afro-amerikanischen Wurzeln, doch er blüht überall auf der Welt in allen möglichen (Klang)-Farben. Jazz ist eine produktive Kunst: Musiker in aller Welt, die sich ihm zuwandten, mussten seine Wurzeln als afro-amerikanische Musik genauso kennen und respektieren wie sie aufgefordert waren, ihre eigenen Traditionen mit einzubringen. Von diesen Prozessen zwischen Respekt und Eigenständigkeit handelt dieses Buch. Es geht dabei nicht so sehr um “Weltmusik“ an sich als vielmehr um die produktive Auseinandersetzung mit den Traditionen, und um die Tatsache, dass der Jazz mittlerweile jede Menge Impulse aus allen möglichen Ecken der Welt erhält, wo man ihn auch als eigene Musik begreift.

Dieser Band enthält die Referate des 10. Darmstädter Jazzforums, in denen unterschiedliche musikalische Annäherungen, Adaptionen oder Adoptionen näher beleuchtet werden. Oft handelt es sich dabei um Ideen, die zwar aus ethnischen Musikrichtungen stammen, aber mit der Spielhaltung des Jazz so hervorragend harmonieren, dass es schwer fällt, die musikalischen Ergebnisse noch unter gängigen Genrebegriffen abzulegen. Weder kann man dann nämlich wirklich von „Weltmusik“ sprechen, noch ist es Mainstream-Jazz im herkömmlichen Sinne. Es ist ein kreativer Austausch, der den Jazz verändert, egal ob einem das gefällt oder nicht.

Die Beiträge:

  • Andrew W. Hurley: But Did the World Meet Jazz? Ein Blick hinter Joachim Ernst Berendts Plattenreihe”Jazz Meets the World”
  • Martin Pfleiderer: The World Meets Jazz. Zur Ästhetik des Jazz im Zeitalter der Globalisierung
  • Maximilian Hendler: Jazz oder nicht Jazz? Rollenpolyphonie und ihr Vorkommen auch außerhalb des Jazz
  • Torsten Eßer: Jazz in Lateinamerika – Eine periphere Erscheinung?
  • Wolfram Knauer: Blowin’ Up a (European) Storm. Eine Annäherung an die Personalstile von Harry Beckett, Tomasz Stanko und Enrico Rava
  • Gerhard Putschögl: Flamenco Jazz
  • Timothy R. Mangin: Cosmopolitan Roots. Jazz im Senegal
  • Gerhard Kubik: Referentielle Elementarpulsationen. Bemerkungen zur konzeptuellen Welt unseres Jazz aus dem südlichen Afrika
  • Günther Huesmann: John Zorn und der japanische Traditionsbegriff
  • Ralf Dombrowski: Das Originale und das Originelle. Techniken kultureller Aneignung am Beispiel des Oriental Jazz
  • Gilad Atzmon: Jazz und Jihad. Ein (Bird-)Fundamentalist erklärt seine Sicht des Jazz
  • Karl Berger: Skizzen weltmusikalischer Erfahrungen
  • Harald Justin: Jazz und World Music im Fadenkreuz des Kulturkampfes

Wolfram Knauer (Hg.): Albert Mangelsdorff. Tension | Spannung. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung, Bd. 11
Hofheim 2010 (Wolke Verlag), 320 Seiten, ISBN: 078-3-936000-05-4; 27,- €

2009_albert-mangelsdorffAlbert Mangelsdorff galt seit den 1950er Jahren als die überragende Persönlichkeit des deutschen Jazz. Er war ein Musiker, der stil- und genreübergreifend Anerkennung fand und an Projekten beteiligt war, die zwischen Tradition, Avantgarde und Rock/Pop wechselten. Man achtete ihn international als einen Künstler mit einem ausgewiesen eigenständigen Stil, als einen Virtuosen auf der Posaune, als einen bedeutenden Komponisten und als einen Wegbereiter des Jazz in Deutschland. Für die Autoren dieses Bandes ist Mangelsdorff Ideengeber für Beiträge, in denen es um Albert Mangelsdorff geht, um die Geschichte des Jazz in Deutschland, um Instrumentaltechnik, um Free Jazz, die Frankfurter Szene, um vokale Expressivität im Jazz, soziale Ordnung im Free-Jazz-Kontext, ein erwachendes politisches Bewusstsein bei Musikern der 1960er Jahre oder das neue ästhetische Selbstbewusstsein europäischer Jazzmusiker heute.

Der Band enthält die Referate des 11. Darmstädter Jazzforums vom Oktober 2009. Er beleuchtet Facetten im Schaffen des Posaunisten, schaut auf musikalische und ästhetische Parallelentwicklungen, aber auch auf jüngste Entwicklungen im deutschen Jazz. Der rote Faden ist dabei letztlich die musikalische Offenheit, die Albert Mangelsdorff vorgelebt hat.

Beiträge:

  • Wolfgang Sandner: Ein Prototyp und Sonderfall: Albert Mangelsdorff, Jazzmusiker in Deutschland
  • Rüdiger Ritter: Jazz-Musiker als „Gründungsväter“ für nationale Jazzszenen? Krzysztof Komeda und der polnische Jazz
  • René Grohnert: Bilder zur Musik. Jazzplakate (von Günther Kieser und Niklaus Troxler) zwischen Ankündigung und Erinnerung
  • Wolfram Knauer: Es sungen drei Engel. Zum Umgang von Jazzmusikern mit deutscher Musiktradition
  • Martin Pfleiderer: Singin’ the Blues. Vokale Expressivität im instrumentalen Jazz
  • Kai Stefan Lothwesen: Emanzipation, Jazz-Dissidenten und Paradigmenwechsel. Anmerkungen zur Diversität des europäischen Jazz
  • Harald Kisiedu: „European Freedom“. Zum Verhältnis von Musik und Politik bei Peter Brötzmann
  • William Bares: Play Your Own Thing „Our“ Thing: „Young German Jazz“ und die deutsche Jazzidentität
  • Silvana K. Figueroa-Dreher: Was kann die Soziologie vom Free Jazz lernen?
  • Harald Justin: Jenseits des Skandals. Albert Mangelsdorff: Autobiographisches Erzählen im Kontext (und mögliche Paradigmenwechsel im deutschen Jazz)
  • Michael Rieth: Goethe und der Blues, Kropotkin und die Krone, Albert und die Anarchie
  • Jürgen Schwab: „50 Jahre institutionalisierte Subkultur“. Das hr-Jazzensemble, eine Bestandsaufnahme
  • Michael Rüsenberg: „Ein musikalisches Zwiegespräch zwischen dem weltberühmten Posaunisten und dem unbekannten Wal“. Anmerkungen zu Albert Mangelsdorff

Wolfram Knauer (Hg.): JAZZ.SCHULE.MEDIEN. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung, Band 12
Hofheim 2012 (Wolke Verlag), 256 Seiten, ISBN: 978-3-936000-92-4; 24,- €

2011_jazz-schule-medienAuch eine unmittelbare Musik wie der Jazz kommt nicht um Vermittlungsstrategien herum. Die Beiträge in diesem Buch beleuchten unterschiedliche Facetten einer solchen Jazzvermittlung. In einem ersten Block geht es darum, welchen Stellenwert Jazz im schulischen Unterricht besitzt, wie er in Lehrpläne eingebaut werden kann, welche pädagogischen Ansätze sich mit jazzaffinen Themen verbinden lassen, worauf die Musiklehrerausbildung achten muss, um Jazz und Popularmusik an Allgemeinbildenden Schulen gezielt einsetzen zu können. In einem zweiten Block wird aus unterschiedlichen Sichtweisen der Stellenwert diskutiert, den Jazz in den tagesaktuellen Medien besitzt, also in Tageszeitungen, Blogs etc. Schließlich kommen auch Jazzmusiker selbst zu Wort, die über Strategien berichten, ihr Publikum zu erreichen, in einer Zeit der kurzen Aufmerksamkeitsspanne Lust auf die Konzentration machen, die der Jazz verlangt, Neugier zu wecken auf das spontane Experiment der musikalischen Improvisation.

Die in diesem Band enthaltenen Beiträge entstanden aus Anlass des 12. Darmstädter Jazzforums im September 2011, das der theoretischen Diskussion über Jazzvermittlung auch einige praktische Workshops und Konzerte zur Seite stellte. Mit der Publikation wollen wir den Leser mit in den Diskurs darüber einbinden, wie der Jazz auch in Zukunft ein breites Publikum erreichen kann, ohne sich zu verbiegen, ohne seine kreative Freiheit aufzugeben.

Beiträge:

  • Walter Turkenburg: Jazzpädagogik in Europa . Straße und Schule
  • Joe Viera: Jazzpädagogik. Zur Geschichte in Deutschland nach 1945. Aufgaben – Methoden – Zukunft
  • Siegried Busch: Jazz für Lehrer
  • Bert Gerhardt: Jazz in der Schule – nur was für die Elite?
  • Jürgen Terhag: Jazz als Basis der musikpädagogischen Arbeit mit Populärer Musik. Wege aus dem Ghetto
  • Günter B. Schmidt und Cordula Groß: Black Music als Teil der Schulsozialarbeit
  • Daphne Lipp und Sascha Wild: Jazz und improvisierte Musik in der Schule.! Eine Förderausschreibung der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main
  • Olaf Stötzler und Jochen Stolla: Vermittlung durch Begegnung. Jugendprojekte der hr-Bigband. Bedingungen und Chancen musikalischer Bildung durch eine Rundfunk-Bigband
  • Wolfram Knauer: jazzwissen.de. Online-Modul als Hilfe zur Vermittlung von Jazz im Schulunterricht
  • Michael Rüsenberg: “Amylgada: das Jazz-Zentrum im Gehirn”. Eine Exkursion zu den Neurowissenschaften
  • Elena Ungeheuer: Herausforderungen der Musikvermittlung heute
  • Bernd Hoffmann: Spieglein, Spieglein an der Wand. Präsentationen des Jazz in deutschsprachigen Medien
  • Hans-Jürgen Linke: Alltagsraunen. Über inhaltliche FRagen, Jazz in der Tagespresse, Feulleton-Betrieb und andere langsam veraltende Probleme
  • Reinhard Köchl: Jazzjournalismus heute: Ohne Anzeige keine Zeile?
  • Nils Wülker: Über dem Publikum muss die Sonne aufgehen
  • Roundtable Jazzjournalismus: Reporter, Kritiker, Vermittler
  • Arndt Weidler: PSSST! … und wenn das Jazzpublikum schuld daran ist, dass so wenig Publikum zu Jazzkonzerten kommt?!
  • Roundtable Musiker: Das Publikum: Amorphe Masse oder Energiespender?

Wolfram Knauer (ed./Hg.): Jazz Debates / Jazzdebatten, Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung Bd. 13
Wolke Verlag (Hofheim), 2014, English and German, 224 pp., Photos, Paperback, € 24,-, ISBN: 978-3-95593-013-4

2013_debatten

Debatten in der Jazzgeschichte sind ästhetische Wegmarken. Sie spiegeln Entscheidungsdiskurse darüber wider, wie es in der Musik weitergehen kann. Beim Darmstädter Jazzforum im September 2013 ergründeten Experten aus Europa und den USA, wie solche Debatten bis heute die Wahrnehmung des Jazz bestimmen. Die Beiträge dieses Buchs fragen etwa nach den Auswirkungen von Debatten auf das ästhetische Urteil. Sie beleuchten historische und aktuelle Jazzdebatten der deutschen Jazzszene. Sie diskutieren die Genderdebatte, fragen also, wie das Ideal von Maskulinität die Musik und ihre Rezeption prägt und wo in den Jazzdiskursen Raum etwa für Frauen oder die LGBT-Community ist. Und sie thematisieren die jüngste Debatte über den Begriff “Jazz” selbst und damit die Frage, wem der Jazz seiner historischen und ästhetischen Entwicklung nach “gehört”.

Beiträge:

  • Jürgen Arndt: Schlager, Jazz und Argumente: 1953 und 60 Jahre danach oder: Als der Jazz seine Stimme verlor
  • Siegfried Schmidt-Joos: Jazzpapst Revisited. Rückblick auf einen Konflikt
  • Martin Pfleiderer / Wolf-Georg Zaddach: Der gegenwärtige Jazzdiskurs in Deutschland. Versuch einer empirischen Rekonstruktion anhand von Jazzzeitschriften
  • John Gennari:  Remapping the Boundaries of Jazz: The Case of Jason Moran
  • Peter Elsdon: The Potential of the Jazz Record
  • Nichole Rustin-Paschal: Self Portrait: On Emotion and Experience As Useful Categories of Gender Analysis in Jazz History
  • John Gill: Miles in the Sky: Dismantling the glass closet in jazz
  • Tony Whyton: Crosscurrents: the cultural dynamics of jazz
  • Christian Broecking: Not Black enough? Debating jazz in the post-blackness time space
  • Wolfram Knauer “Jazz” or not “Jazz”. From Word to Non-Word and Back

Wolfram Knauer (ed./Hg.): Gender and Identity in Jazz, Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung Bd. 14
Wolke Verlag (Hofheim), 2016, English and German, 308 pp., Photos, Paperback, € 28,-, ISBN: 978-3-95593-014-1

2016knauer

Das 14. Darmstädter Jazzforum im Oktober 2015 befasste sich mit ganz unterschiedlichen Aspekten von Identität im Jazz. Es ging um die Wahrnehmung von Instrumentalistinnen, um “männlichen” oder “weiblichen” Sound, um Homosexualität, Körperlichkeit und die Verleugnung des erotischen Moments in der Musik, um Jutta Hipp, Ivy Benson, Clare Fischer, Sun Ra und andere. Die Teilnehmer der Konferenz reflektierten über Jazzgeschichte und schauten selbstbewusst auf die Gegenwart. Sie diskutierten Wege, wie sich Vorurteile überwinden lassen und wie man den Gender-Diskurs des 21sten Jahrhunderts im Jazz angemessen beschreiben kann. Dass der Blick auf den Jazz verfälscht wird, wenn man seine Protagonisten auf einzelne Teile ihrer vielfältigen Identität reduziert, ist klar. Diese jedoch in Jazzgeschichte und -gegenwart völlig außer Acht zu lassen, ist ein genauso großes Versäumnis. In diesem Buch wollen wir somit einen Diskurs fortführen, der auch in unserer bereits erheblich veränderten Welt wichtig bleibt.

Beiträge:

  • Wolfram Knauer: Clash of Identities
  • Mario Dunkel: Sexuality, Eroticism, and the Construction of the Jazz Tradition
  • Katherine Williams: “Alright for a Girl”, and Other Jazz Myths
  • Michael Kahr: Chromaticism and Identity in the Music of Clare Fischer
  • Yoko Suzuki: Gendering Musical Sound in Jazz Saxophone Performance
  • Ilona Haberkamp: Hipp Style or Adaption?
  • Martin Niederauer: Male Hegemony in Jazz – Trying to Understand One Important Element of Jazz’s Gender Relations
  • Joy Ellis and Adam Osmianski: Women and the Jazz Jam
  • Christopher Dennison: One-Armed Ball Players: The Language of Homophobia in Jazz
  • Jenna Bailey: “Play Like a Man and Look Like a Woman”, Exploring the Role of Gender in Ivy Benson’s All Girl Band
  • Ilka Siedenburg: Bigbandklassen: Ein Weg zur musikalischen Praxis jenseits von Geschlechterstereotypen?
  • Mane Stelzer: „Für uns war es fremde Musik“, Wie junge Instrumentalistinnen zum Jazz finden (oder auch nicht)
  • Nicole Johänntgen: SOFIA und mehr, Eine persönliche Annäherung an ein Frauen-Musikprojekt
  • Sherrie Tucker: A Conundrum is a Woman-in-Jazz: Enduring Improvisations on the Categorical Exclusions of Being Included
  • John Murph: Exploring Queer Notions Inside Sun Ra’s Outer Space Ways
  • Christian Broecking: “Authentic Lesbian As I Am”, Aspects of Gender, Marginalization and Political Protest in the Life and Work of Irène Schweizer
  • Nicolas Pillai: Watching Men Play. The Erotics of the Hollywood Jazz Film

Wolfram Knauer (ed./Hg.): Jazz@100. An alternative to a story of heroes. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung Bd. 15
Wolke Verlag (Hofheim), 2018, English, 296 pp., Photos, Paperback, € 28,-, ISBN: 978-3-95593-015-8

Im hundertsten Geburtsjahr des Jazz warf das Darmstädter Jazzforum 2017 einen Blick auf die Tücken einer Jazzgeschichtsschreibung, in der Legenden oft den Blick auf das verstellen, worauf es in dieser Musik noch viel mehr ankommt: auf die Multiperspektivität einer Musik, die nicht nur von den großen Meistern, auf jeden Fall aber von vielen Individualisten geprägt wird. Die fünfzehn Aufsätze in diesem Buch wagen die Perspektivverschiebung im Blick auf Personen, Orte oder Stile. Sie legen den Fokus auf scheinbar Bekanntes, um genau das zu hinterfragen, und sie machen uns dadurch darauf aufmerksam, auf welche Weise unser Verständnis von Jazz, seiner Geschichte und Ästhetik geprägt wurde und wie es bis in die Gegenwart Veränderungen unterworfen ist.

Beiträge:

  • Arne Reimer: My Encounters with American Jazz Heroes
  • Nicholas Gebhardt: Reality Remade. Narrative and the historical imagination in Alan Lomax’s Mister Jelly Roll
  • Katherine M. Leo: The ODJB at 100. Revisiting Essential Narratives and Copyright Control of Victor 18255
  • Klaus Frieler: A Feature History of Jazz Improvisation
  • Andrew Wright Hurley: In and Out: Processes of Inclusion and Exclusion in Joachim Ernst Berendt’s Jazzbuch, or Towards the Biography of a Book
  • Tony Whyton: A Familial Story: Hidden Musicians and Cosmopolitan Connections in Jazz History
  • Mario Dunkel: Darcy James Argue’s Uchronic Jazz
  • A talk with pianist and composer Orrin Evans: “Just be me!”
  • Krin Gabbard: Syncopated Women. Gender and Jazz History in 1942 Hollywood
  • Wolfram Knauer: Four Sides of a House. How Jazz Spaces Irritate, Fascinate, Stimulate Creativity or Become Icons
  • Oleg Pronitschew: Die Institutionalisierung des Jazz. Wie die westdeutsche Jazzdebatte der 1970er Jahre das Selbstverständnis einer Szene veränderte
  • Rüdiger Ritter: Myths in Jazz – Artistic Prison or Productive Element? The Shaping of “Polish Jazz”
  • Karen A. Chandler: Bin Yah (Been Here). Africanisms and Jazz Influences in Gullah Culture
  • Scott DeVeaux: Was Bebop a Mistake?
  • Nicolas Pillai: A Star Named Miles. Tracking Jazz Musicians Across Media

Wolfram Knauer (ed./Hg.): Positionen! Jazz und Politik. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung Bd. 16
Wolke Verlag (Hofheim), 2020, Deutsch, 248 pp., Photos, Paperback, € 24,-, ISBN: 978-3-95593-016-5

„Jazz ist immer politisch …“ Was ist übrig geblieben vom oft behaupteten politischen Impetus und der gesellschaftlichen Relevanz im Jazz der Gegenwart? Der Blick beim 16. Darmstädter Jazzforum im Herbst 2019 richtete sich weniger auf das Mutterland des Jazz, wo lange vor #BlackLivesMatter, #Metoo und Donald Trump viele Jazzmusiker:innen politische Statements abgaben. In Darmstadt wurde vielmehr darüber diskutiert, ob Musik einerseits überhaupt politische Aussagen treffen kann, welche konkreten Beispiele sich andererseits hierzulande dafür finden lassen, dass sich aktuelle Jazzmusiker:innen mit Themen auseinandersetzen wie dem wachsenden Populismus, dem Klimawandel, Krieg, Hunger, ungleicher Wohlstandsverteilung, Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus. In Vorträgen und Diskussionsrunden mit Musiker:innen, Journalist:innen und Expert:innen unterschiedlicher Fachbereiche ging es dabei auch um die grundlegende Frage, inwiefern nicht vielleicht gerade durch die Tatsache, dass improvisierte Musik ein seismographisch ziemlich empfindliches Abbild der Gegenwart ist, dieser Musik auch 2020 and beyond ein besonders wichtiger Platz im Kanon der aktuellen Musik gebührt.

Beiträge:

  • Stephan Braese: Stammheim war nie Attica. Zur politischen Widerständigkeit des Jazz in Deutschland seit 1945
  • Henning Vetter: Politischer Jazz oder Deutungshoheit: Wem gehört das Gehörte? Eine Untersuchung am Beispiel des Musikerkollektives The Dorf
  • Nina Polaschegg: Sind frei Improvisierende die besseren Demokraten?
  • Benjamin Weidekamp + Michael Haves: Alles wird gut gegangen sein – Der Talk
  • Wolfram Knauer: Jazz und Politik – politischer Jazz?Eine bundesdeutsche Perspektive
  • Mario Dunkel: Zusammenhänge zwischen Populismus, Jazz und afrodiasporischen Musiken als Ausgangspunkt für Demokratiebildung
  • Martin Pfleiderer: „… an outstanding artistic model of democratic cooperation“? Zur Interaktion im Jazz
  • Nadin Deventer, Tina Heine, Lena Jeckel, Ulrich Stock: Veranstalter:innen: die Influencer des Jazz?
  • Nikolaus Neuser (Trompete) und Florian Juncker (Posaune): „Occupied Reading“. Musikalische Intervention
  • Hans Lüdemann: Gesellschaftliche und politische Positionierung eines deutschen Jazzmusikers heute
  • Nikolaus Neuser: Improvisation als Handlungskonzept
  • Michael Rüsenberg: „Jazz ist stets politisch“. Stimmt diese Aussage von Mark Turner? Und, hört man sie in seiner Musik?
  • Thomas Krüger:Politische Dimensionen des Jazz im Kontext von Emanzipation und Kulturalisierung
  • Korhan Erel, Tim Isfort, Angelika Niescier, Victoriah Szirmai: … im Ohr des Betrachters …Ein Panel über das Politische in der Musik
  • Atef Ben Bouzid / Ulrich Stock: „Cairo Jazzman – The Groove of a Megacity“

Wolfram Knauer (Hg.): ROOTS | HEIMAT. Diversity in Jazz. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung Bd. 17
Wolke Verlag (Hofheim), 2022, Deutsch, 303 pp., Fotos, Paperback, € 29,-, ISBN: 978-3-95593-017-2

Jazz ist ein Symbol für Diversität – so mag man zumindest meinen, wenn man die Geschichte afro-amerikanischer Musik betrachtet. Doch zollen wir insbesondere in Europa dieser Idee genügend Respekt? Ist unsere Verehrung der großen Jazzheroen nicht ein bloßes Lippenbekenntnis, wenn wir in dieser Musik, die doch von Freiheit und Individualität handelt, gleichzeitig feststellen müssen, dass Frauen hierzulande nach wie vor selten sind, von BIPoC (Black, Indigenous, People of Color) einmal ganz zu schweigen? Ist der Jazz in Deutschland nicht lange zu einer etablierten Hochkultur geworden, die nur von einer akademischen Minderheit gemacht und gehört wird? Und wenn dem so ist, wie zufrieden sind wir mit dem Status quo bzw. wie können wir diesen ändern? Fragen, auf die dieses Buchs in sehr unterschiedlichen Ansätzen nach Antworten sucht.

Beiträge:

  • Wolfram Knauer: Vorwort – Wie offen ist der Jazz?
  • Philipp Teriete: The Classical Training of Early African American Jazz Musicians. Der musikalische Ausbildungskanon an den Historically Black Colleges and Universities im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert und der Einfluss auf den frühen Jazz
  • Vincent Bababoutilabo: Black Music Matters. Beobachtungen eines Antirassisten in der deutschen Jazzausbildung
  • Roundtable 1 mit Simin Tander, Reza Askari, Gabriele Maurer: Vom Fremdsein, Ankommen, Fremdbleiben. Gespräch über eigene Erfahrung der Identitätswahrnehmung.
  • Philipp Schmickl: Re-inventing the World at Home. How Globally Circulating Forms Fuel the Imagination of Local Festival Organizers
  • Ádám Havas: Zur Dekonstruktion hegemonialer Jazz-Narrative. Die Rolle von Roma-Musikern bei der Artikulation einer osteuropäischen Differenz
  • Gestaltung ist eine Haltung. Niklaus Troxler im Gespräch mit Wolfram Knauer
  • Harald Kisiedu: „We Are Bessie Smith’s Grandchildren“. Reflections on Creolization in post-1950s Experimental Jazz in Europe
  • Timo Vollbrecht: Das Problem des Othering. Exotismus im Jazz, Artistic Othering und Komplexe Intersektionalität
  • Stephan Meinberg: Vom Umgang mit dem Privilegiert-Sein
  • Roundtable 2 mit Jean-Paul Bourelly, Kornelia Vossebein, Frieder Blume und Joana Tischkau: An die Arbeit: Realität verändern!!! Get to work! Let’s change reality!!!
  • Nico Thom: „Der Mann mit der schwarzen Stimme“. Europäischer Amerikanismus am Beispiel von Bill Ramsey
  • Anna-Lise Malmros: Black Dada / Ascension Unending. From Baraka to Coltrane, from Hell to Heaven. John Tchicai in the 1960s in New York and Copenhagen: Breaking the Hidden and Open Rules of Jazz
  • Peter Kemper: „Ich hatte halt den Blues nicht mit der Muttermilch eingesogen.“ Heinz Sauer & Archie Shepp: Differenzen eines musikalischen Dialogs
  • Wir wie die Welt sehen (wollen) Jo Wespel & Sanni Lötzsch: FESTIVAL BOOST NOW! Selbstermächtigung der Musiker:innen, Communities und zugängliche Strukturen
  • Luise Volkmann: Ritualität im Jazz. Das Musikritual als Synthese von Herkunft, Heimat und dem futuristischen Jetzt
  • Luise Volkmann & Ella O’Brien-Coker: Ritualität, unsere vielen Identitäten und das performative Sprechen
  • Roundtable 3 mit Constanze Schliebs, Therese Hueber und Sylvia Freydank: Exportieren wir eigentlich nur Musik oder auch unsere Weltsicht?

Wolfram Knauer (Hg.): destination unknown. Die Zukunft des Jazz. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung Bd. 18
Wolke Verlag (Hofheim), 2024, Deutsch, 272 pp., Fotos, Paperback, € 29,-, ISBN: 978-3-95593-018-9
Wie klingt der Jazz der Zukunft? Wen erreichen wir mit dieser Musik und wen wollen wir erreichen? Wie wichtig sind Räume, im wörtlichen genauso wie im metaphorischen Sinne, um musikalische Kreativität zu ermöglichen, und wie sichern wir diese? Wie sahen Musiker:innen der Vergangenheit die Zukunft ihrer Kunst und was lässt sich daraus für die Gegenwart ableiten? Macht es überhaupt noch Sinn von der Zukunft einer Musik zu sprechen, die als Genre Vergangenheit zu sein scheint? Und überhaupt: Was ist eigentlich „Jazz“ in einer Welt des Post-Genre? Dieses Buch enthält einige Antworten, vor allem aber weitere Fragen, die zeigen, dass Jazz, improvisierte Musik, Black American Music oder wie immer man sie bezeichnen will, gerade deshalb eine Zukunft hat, weil sie Diskurse der Gegenwart aufgreift, dreht, wendet und dabei neue Perspektiven aufzeigt.
Beiträge:
  • Wolfram Knauer: Vorwort – Destination Unknown. Die Zukunft des Jazz
  • André Doehring: Glotzmusik und Blubberbumm: Wolfgang Dauners vergangene Zukunft des Jazz ins Heute gewendet
  • Harald Kisiedu: “JAZZ IS DEAD”: Überlegungen zu einer gar nicht mal so neuen Idee
  • Panel 1 Jazz – aber für wen eigentlich? mit James Banner, Evi Filippou und Julia Kadel
  • Richard Herzog: Ancient to the Future – Jazz ersteht aus seiner Vergangenheit auf, bei Matana Roberts und Moor Mother
  • Magdalena Fürnkranz: Jazz and Afrofuturism. When Sun Ra met Janelle Monáe
  • Bettina Bohle: Genre & Jazz – Eine sprachpragmatische Annäherung an eine hitzige Diskussion
  • Niels Klein + Jorik Bergman: Zukunftsmusik. Ein Gespräch
  • Marie Härtling: The All of Everything
  • Frank Gratkowski: Was ist Jazz? Was könnte Jazz sein? Was könnte aus ihm werden? Ein paar persönliche Anmerkungen
  • Panel 2 Macht Platz! mit Esther Weickel, Jonas Pirzer und Camille Buscot
  • Teresa Becker: Zur Rolle und Funktion von Musiker:innen in der Nachhaltigkeitskommunikation
  • Monika Herzig: New Standards: 101 Action Items. Ein praktischer Leitfaden zur Genderparität
  • Kaspar von Grünigen: Möglichkeiten und Grenzen der Demokratisierung von Kulturpolitik: Die Basler „Initiative für mehr Musikvielfalt“
  • Thomas Meinecke im Gespräch mit Peter Kemper
  • Uli Kempendorff: Exit from the Nineties
  • Panel 3 Es geht ums Ganze! mit Mariana Bondarenko, Akiko Arendt und Jan Klare

[:de]2007: Begegnungen … The World meets Jazz[:en]2007: Encounters … The World meets Jazz[:]

[:de]Programmheft 2007 als pdfDas 10. Darmstädter Jazzforum befasste sich vom 4. bis 7. Oktober 2007 mit dem Thema “The World Meets Jazz”. Dabei ging es weniger um das Thema Weltmusik als vielmehr um die Tatsache, dass der Jazz von Anfang an eine produktive Musik war und Musiker in aller Welt, die sich ihm zuwandten, seine Wurzeln als afro-amerikanische Musik genauso kennen und respektieren mussten wie sie ihre eigene Traditionen mit einbrachten. Es ging um die produktive Auseinandersetzung mit den Traditionen, um die Tatsache, dass der Jazz mittlerweile jede Menge Impulse aus anderen Ecken der Welt erhält, die ihn als ihre ganz eigene Musik begreifen. Wir wollten diesen unterschiedlichen Annäherungen, Adaptionen oder Adoptionen näher kommen und uns mit Ideen befassen, die zwar aus ethnischen Musikrichtungen kommen, aber mit der Spielhaltung des Jazz so hervorragend harmonieren, dass es schwer fällt, die musikalischen Ergebnisse noch unter gängigen Genrebegriffen abzulegen. Weder handelt es sich dabei nämlich wirklich um “Weltmusik”, noch ist es Mainstream-Jazz im herkömmlichen Sinne. Es ist ein kreativer Austausch, der den Jazz verändert.

Hier: Das komplette Programmheft des 10. Darmstädter Jazzforums als pdf-Dokument.[:en]JFProgrammlogo_2007The 10th Darmstadt Jazzforum from October 4th to 7th, 2007 centered on the subject “Encounters – The World Meets Jazz”. The subject matter was not so much “world music” but rather the fact that jazz was a productive music from the beginning. We were aware, that musicians all over the world who took up jazz had to know and respect its roots as African-American music as well as had to contribute some of their own traditions. The Darmstadt Jazzforum discussed this productive discourse of traditions, the fact that jazz has been influenced by music traditions from all over the globe, from countries and regions in which the jazz tradition meanwhile has been accepted as their own tradition. We planned to discuss such convergences, adaptions or adoptions and will look at ideas which come from ethnic musical genres but so excellently work within the jazz context that it’s difficult to place the results in any of the existing genres. It’s not “world music” and it’s not mainstream jazz either. It’s a creative exchange of ideas which changes jazz.[:]

[:de]2009: Albert Mangelsdorff – Spannung[:en]2009: Albert Mangelsdorff – Tension[:]

[:de]Programmheft Jazzforum 2009 als pdfBeim 11. Darmstädter Jazzforum vom 25. September bis 4. Oktober 2009 stand Albert Mangelsdorff im Zentrum, die wichtigste Jazzpersönlichkeit des Rhein-Main-Gebiets und zugleich eine Integrationsfigur des deutschen und europäischen Jazz. Doch drehte sich nicht alles nur um ihn. Mangelsdorff ist für uns Ideengeber für eine Veranstaltung, in der es um die Geschichte des Jazz in Deutschland genauso ging wie um Instrumentaltechnik, um Free Jazz, um die Frankfurter Szene, um die Auseinandersetzung des Jazz mit Rockelementen, um ein wachsendes Selbstbewusstsein europäischer Jazzmusiker, um musikalische Kommunikation, um ästhetische Probleme und Chancen des Jazz heute. Unser Jazzforum sollte sich also nicht im Zurückschauen begnügen, sondern durchaus auch einen Blick auf die Welt des heutigen Jazz werfen, an der Albert Mangelsdorff sein musikalisches Leben lang mitgearbeitet hat. Der rote Faden ist letztlich die musikalische Offenheit, die Albert Mangelsdorff uns allen vorgelebt hat.

Das Darmstädter Jazzforum umfasste fünf inhaltlich eng miteinander verbundene Programmteile: (1) ein dreitägiges internationales Fachsymposium, (2) eine Konzertreihe, die sich über mehr als eine Woche erstreckt, (3) eine thematische Ausstellung, (4) eine Filmdokumentation über Albert Mangelsdorff, sowie (5) eine Buchdokumentation.

Zum Symposium vom 1. bis 3. Oktober 2009 wurden Musikwissenschaftler, Historiker, Journalisten, Kollegen aus angrenzenden Fachgebieten, vor allem aber auch Musiker eingeladen. Referenten waren der Musikwissenschaftler William Bares (Cambridge, USA, Harvard University) mit einem Beitrag über das Selbstbewusstsein des europäischen Jazz und die Probleme, die sich daraus ergeben; die Soziologin Silvana Figueroa-Dreher (Konstanz) mit einem Beitrag über soziale Ordnung in Free-Jazz-Improvisation; der Kunsthistoriker René Grohnert (Essen) über Plakatkunst, Günter Kieser und den Jazz; der Journalist Harald Justin (Wien) mit einem Beitrag über Biographien und Autobiographien von Jazzmusikern (mit Bezug auf Bruno Paulots Albert-Mangelsdorff-Biographie); der Musikwissenschaftler Harald Kisiedu (New York, Columbia University) mit einem Beitrag über die transatlantischen Bezüge des Free Jazz in den 60er und 70er Jahren; der Musikwissenschaftler Wolfram Knauer (Darmstadt) mit einem Beitrag über Probleme und Projekte deutscher Jazzmusiker mit deutschen Volksmusikweisen; der Musikwissenschaftler Kai Lothwesen (Frankfurt) mit einem Beitrag zur Diversität des europäischen Jazz heute; der Musikwissenschaftler Martin Pfleiderer (Weimar) mit einem Beitrag über die vokale Expressivität im instrumentalen Jazz; der Journalist Michael Rieth mit einem Beitrag über Jazzkritik; der Osteuropa-Forscher Rüdiger Ritter (Berlin) mit einem Beitrag über den polnischen Pianisten Krzysztof Komeda; der Journalist Michael Rüsenberg (Köln) mit einem Beitrag über “The Making Of” der Albert-Mangelsdorff-Rolle, einer Filmdokumentation über Mangelsdorff; der Journalist, Musikwissenschaftler und langjährige Freund des Posaunisten Wolfgang Sandner (Frankfurt) mit einem Grundsatzreferat über Albert Mangelsdorff; der Musiker und Musikwissenschaftler Jürgen Schwab (Hanau) mit einem Beitrag über das Jazzensemble des Hessischen Rundfunks; sowie der Posaunist Nils Wogram (Zürich) in einem Gespräch über Posaunentechnik und den Einfluss Albert Mangelsdorffs.

Eine Konzertreihe vom 25. September bis 3. Oktober 2009 stellte Mangelsdorff zumindest in einem Programmpunkt in den Mittelpunkt; bei den anderen Programmpunkten ging es um die heutige Auseinandersetzung mit der Sprache des Jazz, an der Mangelsdorff sein Leben lang gearbeitet hat. Die Konzerte fanden bereits vorbereitend ab etwa einer Woche vor dem Darmstädter Jazzforum statt und wurden in Zusammenarbeit mit örtlichen Veranstaltern aus dem Rhein-Main-Gebiet durchgeführt.

Konzertprogramm bestand in einem JazzTalk mit dem Emil Mangelsdorff Quartet (am 25. September im Jazzinstitut Darmstadt), einen JazzTalk mit dem Wolfgang Schlüter / Boris Netsvetaev Duo (am 30. September in der Fabrik Frankfurt), ein Konzert mit Roswell Rudd und Lafayette Harris (am 2. Oktober in der Bessunger Knabenschule, Darmstadt), sowie ein Doppelkonzert mit dem Trio Nils Wogram / Florian Ross / Dejan Terzic und dem Duo der beiden Gitarristen Joe Sachse & Uwe Kropinski (am 3. Oktober in der Bessunger Knabenschule, Darmstadt). Das Konzert am 3. Oktober wurde vom Hessischen Rundfunk mitgeschnitten.

Eine Ausstellung beleuchtete Mangelsdorff schließlich als Musiker und Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und wurde sowohl in Darmstadt wie auch in Frankfurt gezeigt. Sioe steht nach dem Jazzforum als Wanderausstellung zur Verfügung.

In einer speziellen Filmvorführung wurde die “Albert Mangelsdorff Rolle” in voller Länge vorgeführt, eine viereinhalbstündige Filmdokumentation von Michael Rüsenberg und Christian Wagner.

Das 11. Darmstädter Jazzforum feierte damit das Wirken eines der bedeutendsten deutschen Jazzmusiker mit einer facettenreichen Veranstaltung, die sich vor dem großen Frankfurter verneigt, um dann genau das tat, was er getan hätte: in die Gegenwart und in die Zukunft zu blicken.

Hier können Sie sich das Programmheft des 11. Darmstädter Jazzforums runterladen.

Darmstädter Jazzforum

Das Darmstädter Jazzforum findet seit 1989 alle zwei Jahre statt und widmet sich dabei jedes Mal einem anderen Oberthema. Es ist eine weltweit einmalige Mischung aus Fachkongress, Konzertreihe, Workshop und Ausstellung und wird von Anfang an in Buchform dokumentiert. Die daraus resultierende Buchreihe “Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung” ist mit bislang elf Bänden die einzige in Deutschland erscheinende regelmäßige Buchreihe, die sich zwischen Wissenschaft und Dokumentation mit dem Jazz auseinandersetzt.

Das ausrichtende Jazzinstitut Darmstadt ist eine städtische Kultureinrichtung der Wissenschaftsstadt Darmstadt und das größte öffentliche Informations- und Dokumentationszentrum zum Jazz in Europa.

Kooperationspartner und Förderer

Das 11. Darmstädter Jazzforum ist eine Veranstaltung der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Es wurde ermöglicht durch Unterstützung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie das Generalkonsulat der Vereinigten Staaten von Amerika in Frankfurt/Main. Unsere Kooperationspartner waren das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt/Main und das Kulturzentrum Bessunger Knabenschule e.V.[:en]programmheftDuring the 11th Darmstadt Jazzforum, a conference dealt with Albert Mangelsdorff, his music, his influence on German jazz history and his role as an integrational figure for German and European jazz. The papers given at the three day conference (Oct 1-3, 2009) not only delved into Mangelsdorff himself, though, but also with German jazz history, with instrumental techniques, with free jazz, with the Frankfurt jazz scene, with the fusion of jazz and rock, with musical communication in an improvised music, with a growing self confidence of European jazz musicians in recent years and with the aesthetic problems and chances of jazz today. The Jazzforum, thus, tried to not just look back but approach the world of today’s jazz as well, which was so strongly influenced by Mangelsdorff’s lifelong musical efforts. The golden thread is perhaps the musical candor, which always shaped Albert Mangelsdorffs aesthetic credo.

The Darmstadt Jazzforum consists of five program parts: (1) an international three day conference, (2) a concert series over more than one week, (3) an exhibition, (4) an evening of rare film footage, and (5) a book documentation of the Jazzforum to be published next year.

The conference from vom 1. to 3. October 2009 will gather musicologists, historians, journalists and scholars from other fields as well as musicians. This year’s speakers include: the musicologist William Bares (Cambridge, USA, Harvard University) talking about the growing assertiveness of European jazz and problems arising from it; the sociologist Silvana Figueroa-Dreher about social order in free jazz improvisation; the art historian René Grohnert (Essen) about poster art in jazz and the graphic designer Günter Kieser; the Journalist Harald Justin (Wien) talking about biographies and autobiographies of jazz musicians (and especially looking at Bruno Paulot’s Albert Mangelsdorff biography); the musicologist Harald Kisiedu (New York, Columbia University) reflecting upon music and politics in the work of Peter Brötzmann; the musicologist Wolfram Knauer (Darmstadt) talking about how German musicians dealt with their national folkloric traditions; the musicologist Kai Lothwesen (Frankfurt) reflecting upon the diversity of today’s European jazz; the musicologist Martin Pfleiderer (Weimar) about vocal expressiveness in instrumental jazz; the journalist Michael Rieth talking about jazz criticism; the historian Rüdiger Ritter (Berlin) with a paper about the Polish pianist Krzysztof Komeda; the journalist Michael Rüsenberg (Köln) explaining “The Making Of” of a lengthy Albert Mangelsdorff film documentary; the journalist, musicologist and lkong-time friend of Mangelsdorff Wolfgang Sandner (Frankfurt) giving a keynopte speech about the trombonist; the musicologist Jürgen Schwab (Hanau) reflecting about the Jazzensemble des Hessischen Rundfunks; and the trombonist Nils Wogram (Zürich) showing trombone techniques and talking about Albert’s influence on trombonists.

The concert series will feature the alto saxophonist Emil Mangelsdorff, Albert’s older brother, in concert with his quartet and in conversation (Sep. 25, 2009); the duo of vibraphonist Wolfgang Schlüter and pianist Boris Netsvetaev in another concert plus conversation event (Sep. 30, 2009); the American trombonist Roswell Rudd in a duo with the pianist Lafayette Harris (Oct. 2, 2009); the German guitar duo of Joe Sachse and Uwe Kropinski; as well as a trio by trombonist Nils Wogram, organist Florian Ross and drummer Dejan Terzic (Oct. 3, 2009).

The concert series lasted from September 25th to October 3rd, 2009; the conference itself took place from October 1st through 3rd, 2009. Participation in the conference was free; concerts and workshop a reasonable admission price was charged.[:]

[:de]2011: Jazz. Schule. Medien.[:en]2011: Jazz. School. Media.[:]

[:de]Forum_2011_quadrat_72_webDas 12. Darmstädter Jazzforum widmete sich vom 28. September bis 1. Oktober 2011 unter dem Titel JAZZ. SCHULE. MEDIEN. den Wegen, auf denen der Jazz sein Publikum erreicht – in pädagogischen Maßnahmen, durch die Medien oder direkt im Club oder Konzertsaal.

Das 12. Darmstädter Jazzforum war auch für uns als Veranstalter ein Jazzforum Superlative – an vier Tagen ballten sich 19 Referate und Panels, 22 Jazzmusiker/innen agierten als Musiker, Pädagogen und Diskutanten an acht verschiedenen Veranstaltungsorten im Rhein-Main-Gebiet, zwölf Kooperationspartner stemmten sechs Konzerte, zwei Lehrerfortbildungen mit insgesamt 43 Teilnehmern aus ganz Hessen, einen zweitägigen Workshop für Musiker, ein Schülerkonzert vor knapp 300 Mittelstufenschülern aus Darmstadt und Umgebung, eine Preisverleihung und natürlich eine dreitägige Konferenz mit Referenten und Besuchern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum.

All das hat der Darmstädter Filmemacher Paul Gimbel für uns filmisch begleitet und dokumentiert. In fünf kurzen Videobeiträgen kann man sich hier noch mal einen Eindruck von dem holen, was das 12. Darmstädter Jazzforum zu bieten hatte. Wir wünschen dabei viel Vergnügen.

Wie gewohnt werden alle Beiträge des Symposiums zum Thema „JAZZ.SCHULE.MEDIEN.“ während des 12. Darmstädter Jazzforums im Frühjahr des kommenden Jahres als Buch beim Hofheimer Wolke-Verlag in der Reihe Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung erscheinen.

Informationen über die bisherigen Bände der Darmstädter Beiträge finden Sie hier.

Wir danken allen Besuchern, Referenten, Musikern, Kooperationspartnern und sonst wie Beteiligten für ihren Beitrag zum Gelingen des 12. Darmstädter Jazzforums 2011 – herzlichen Dank.

Hier findet sich das Programmheft zum 12. Darmstädter Jazzforum 2011 als pdf

jazz:konferenz

Im Rahmen des Darmstädter Jazzforum wollten wir Experten zusammenbringen und aus dem Gespräch, aus den Diskussionen und Workshops lernen, wie die Vermittlung dieser so überaus lebendigen Musik unterstützt werden kann, wie dem Missverständnis, der Jazz sei schwer zugängig, entgegenzusteuern ist. In einem dreitägigen Symposium setzten sich Forscher, Pädagogen, Journalisten und Musiker mit dem Thema auseinander.

Symposium: Roundtable Jazzjournalismus from Jazzinstitut Darmstadt on Vimeo.

Roundtable Jazzjournalismus während des Symposiums zum Darmstädter Jazzforum am 1.10.2011 mit Dr. Christian Broecking, Georg Spindler und Ralf Dombrowski, Moderation Dr. Wolfram Knauer. Das Gespräch mit Vielschreibern der Branche hinterfragt den Ethos des Jazzjournalisten, fragt nach seinem Handwerkszeug, der Verankerung in der Szene und nach dem genrespezifischen Selbstverständnis.

Symposium: Roundtable Jazzmusiker/innen from Jazzinstitut Darmstadt on Vimeo.

Im Gespräch während des Symposiums zum Darmstädter Jazzforum am 1.10. mit den Musiker/innen Nils Wülker, Julia Hülsmann, Daniel Mattar, Florian Ross und Angelika Niescier versucht Michael Rüsenberg auszuloten, welche Strategien Musiker entwickeln, um mit ihrer Musik in einer schnelllebigen und medienorientierten Welt ihr Publikum zu erreichen, ohne sich in ihrer künstlerischen Integrität allzu sehr verbiegen zu müssen.

jazz:schule

Jazzvermittlung also hieß das große Thema, und die Unterthemen befassten sich etwa mit der Musikerziehung, welchen Nutzen also Musik- (oder sonstiger) Unterricht von Jazzschwerpunkten an Schulen haben kann und wie sich Jazzprojekte an Schulen realisieren lassen, die ganz genre-unabhängig Lust auf kreative Selbstverwirklichung machen.

Bei jazz:schule vermittelte die Saxophonistin Angelika Niescier Lehrern an Allgemeinbildenden Schulen Fertigkeiten, Jazz als eine musikalische Form von Kommunikation in den Musikunterricht einzubauen und gab bei einem Konzert für Darmstädter Schüler gemeinsam mit ihrer Band sublim Einblick in ihre Gedanken- und Arbeitswelt als Jazzmusiker.

Workshop Lehrerfortbildung from Jazzinstitut Darmstadt on Vimeo.

“Musik als Kommunikationsform im Unterricht”, lautete der Untertitel dieser Lehrerfortbildung mit der Saxophonistin Angelika Niescier im Rahmen des 12. Darmstädter Jazzforums. Der Workshop vermittelte Jazz als lebendiges Konzept. Der jeweils eintägige Kurs fand am 28.9. in Dr. Hoch’s Konservatorium Musikakademie Frankfurt und am 30.9. in der Main-Taunus-Schule in Hofheim statt. Er richtete sich an Lehrer aller Schulformen und sollte ihnen helfen Jazz als musikalische Kommunikationsform so in den Musikunterricht einzubauen, dass Schüler dabei sowohl den Spaß an der eigenen Kreativität wie an der Rezeption kreativer Prozesse entdecken können.

Jazzkonzert für Darmstädter Schulen from Jazzinstitut Darmstadt on Vimeo.

Angelika Niesciers sublim am 29.9. bei einem Konzert in der Darmstädter Centralstation für Schülerinnen und Schüler aus Darmstadt und Umgebung. Gleichzeitig war das Konzert die offizielle Eröffnungsveranstaltung des 12. Darmstädter Jazzforums vom 28. September bis 1. Oktober 2011.

jazz:kritik

Das neu eingerichtete Portal jazz:kritik, richtete sich an freie Journalisten für Tageszeitungen oder Onlinemedien und fand als Online-Workshop und -Wettbewerb bereits im Juli und bis Mitte September statt.

Preisverleihung jazz:kritik-Award 2011 from Jazzinstitut Darmstadt on Vimeo.

Im Rahmen eines Konzertes der Nils Wülker Group am 1.10.2011, während des 12. Darmstädter Jazzforums JAZZ.SCHULE.MEDIEN., wurde der Stuttgarter Journalist Markus Klohr mit dem jazz:kritik-Award 2011 ausgezeichnet. Sein Beitrag “Zwischen dem Groove und dem Nichts” wurde von einer fünfköpfigen Fachjury unter den online-eingereichten Rezensionen als bester Beitrag ausgewählt.

song:writing

… schließlich war ein Workshop für Musikerinnen und Musiker, in dem die Pianistin Julia Hülsmann und der Sänger Daniel Mattar sich mit der Umsetzung von Texten und mit Bühnenpräsentation beschäftigten.

Konzerte

… gab es während des Jazzforums mit Angelika Niescier sublim, Julia Hülsmann & Daniel Mattar, der Schweizer Formation Keller’s 10 und dem Trompeter Nils Wülker mit seiner Group.

Darmstädter Jazzforum

Das Darmstädter Jazzforum findet seit 1989 alle zwei Jahre statt und widmet sich dabei jedes Mal einem anderen Oberthema. Es ist eine weltweit einmalige Mischung aus Fachkongress, Konzertreihe, Workshop und Ausstellung und wird von Anfang an in Buchform dokumentiert. Die daraus resultierende Buchreihe “Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung” ist mit bislang elf Bänden die einzige in Deutschland erscheinende regelmäßige Buchreihe, die sich zwischen Wissenschaft und Dokumentation mit dem Jazz auseinandersetzt.

Das ausrichtende Jazzinstitut Darmstadt ist eine städtische Kultureinrichtung der Wissenschaftsstadt Darmstadt und das größte öffentliche Informations- und Dokumentationszentrum zum Jazz in Europa.

Kooperationspartner und Förderer

Das 12. Darmstädter Jazzforum ist eine Veranstaltung der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Es wird ermöglicht durch Mittel des Kulturfonds Frankfurt RheinMain sowie durch Unterstützung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Unsere Kooperationspartner sind der Verein zur Förderung des Zeitgenössischen Jazz in Darmstadt e.V., das Kulturzentrum Bessunger Knabenschule e.V., die Centralstation Darmstadt, die evangelische Stadtkirche Darmstadt, die Jazzfreunde Hofheim e.V., die Jazzinitiative Frankfurt e.V., die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Frankfurt/Main, sowie Dr. Hoch’s Konservatorium, Frankfurt/Main.wird von der Jazz Journalists Association unterstützt.[:en]Forum_2011_quadrat_72_webTo this day, jazz belongs among the most creative and inspiring forms of music. The art of improvisation challenges musicians to express themselves spontaneously in a way few other art forms ask for. On the other hand jazz is still being considered a minority music, even though there is hardly any musical genre with more stylistic facets or that has been influential on so many developments within the field of popular music.

Musically then, jazz should be the music of the future even though this music sometimes has its problems reaching its audience which senses reservations about a seemingly difficult-to-understand music. The 12th Darmstadt Jazzforum focuses on different aspects of the mediation of jazz, be it in education in schools or conservatories, in the media or directly between the musicians and their audience.

The conference will be held from September 29th to October 1st, 2011 and feature papers by scholars from the fields of media and communication science, educators, journalists, PR experts but also practical mediators, i.e. musicians and concert promoters. We plan a workshop for educators as well as an online competition for critics.

By grouping these topics the Jazzforum wants to show that the future of jazz is not just a task for educators but should combine all aspects of education, media and especially life performance. The conference and the workshops will be in German without simultaneous translation. Paper suggestions from German speakers or scholars who understand sufficient German to be able to participate in the conference are welcome.[:]

[:de]2013: Debatten und Analysen[:en]2013: jazz debates / jazz analysis[:]

[:de]

Jazzforum_Programm_2013-Click to open program folderDie Auseinandersetzung mit dem Jazz hat sich über die Jahre von Fans und Privatforschern über Journalisten in die Musik- und Kulturwissenschaft verschoben. Der wissenschaftliche Diskurs ermöglicht es, den Jazz als künstlerischen Ausdruck zu erfassen, der das 20ste Jahrhundert entscheidend mitprägte und auch im 21sten Jahrhundert einiges zu sagen hat.

Unser Symposium “Jazzdebatten / Jazzanalysen” befasste sich zwischen dem 26. und 28. September 2013 in zwei Tagungssträngen mit ästhetischen wie analytischen Herangehensweisen an diese Musik. Wir wollten mit der gemeinsamen Veranstaltung der beiden wichtigsten deutschsprachigen Einrichtungen im Bereich der Jazzforschung auf Facetten der aktuellen Forschung aufmerksam machen. Das Darmstädter Jazzforum öffnet sich seit 1989 mit seinen Vorträgen bewusst einem breiten Publikum; Studierenden, Jazzfans und Musikliebhabern. Dafür sorgen nicht nur spannende Vorträge und informative Panels während des Symposiums, sondern ebenso abendliche Konzerte in der Darmstädter Centralstation und in der Bessunger Knabenschule, die sich musikalisch in das Thema des Jazzforums einbetten.

Bei der gemeinsamen Tagung des Instituts für Jazzforschung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und des Jazzinstituts Darmstadt wurden beide Aspekte des Tagungstitels thematisiert und in Vorträgen und Panels miteinander verbunden. Für das Jazzinstitut Darmstadt stellte die Tagung zugleich die 13. Ausgabe seines Darmstädter Jazzforums dar, während das Grazer Institut mit diesem Symposium seine 11. wissenschaftliche Tagung für Jazzforschung organisierte.

Eine solche gemeinsame Veranstaltung hatten wir uns schon seit langem gewünscht, nicht nur, weil die beiden Organisatoren die wichtigsten europäischen Archive und Forschungszentren zum Jazz sind, sondern auch, weil Graz und Darmstadt seit 1968 Schwesterstädte sind.

Hier finden sich alle Abstracts und Biographien in einer ausdruckbaren PDF-Datei.

Hier können Sie sich das offizielle Programmheft des Darmstädter Jazzforums runterladen.

Konzerte

… gab es während des Jazzforums mit der Jazz Bigband Graz, Uli Partheils Playtime feat. Peter Back und dem Trio des New Yorker Pianisten Manuel Varela.

Darmstädter Jazzforum

Das Darmstädter Jazzforum findet seit 1989 alle zwei Jahre statt und widmet sich dabei jedes Mal einem anderen Oberthema. Es ist eine weltweit einmalige Mischung aus Fachkongress, Konzertreihe, Workshop und Ausstellung und wird von Anfang an in Buchform dokumentiert. Die daraus resultierende Buchreihe “Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung” ist mit bislang elf Bänden die einzige in Deutschland erscheinende regelmäßige Buchreihe, die sich zwischen Wissenschaft und Dokumentation mit dem Jazz auseinandersetzt.

Das ausrichtende Jazzinstitut Darmstadt ist eine städtische Kultureinrichtung der Wissenschaftsstadt Darmstadt und das größte öffentliche Informations- und Dokumentationszentrum zum Jazz in Europa.

Kooperationspartner und Förderer

Das 13. Darmstädter Jazzforum war eine Veranstaltung der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Es wurde ermöglicht durch Mittel der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen sowie durch Unterstützung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und das Land Steiermark. Unsere Kooperationspartner waren die Kunstuni Graz, die TU Darmstadt,  der Verein zur Förderung des Zeitgenössischen Jazz in Darmstadt e.V., das Kulturzentrum Bessunger Knabenschule e.V. und die Centralstation Darmstadt.

[:en]Click here to open program folderControversies regarding jazz have been as old as the music and fought between fans, private researchers as well as journalists and scholars. Historical, aesthetic, sociological, analytical and discographical approaches have enabled the growing field of jazz research to describe jazz as an expression of 20th century art music still valid in the 21st century.

The Darmstadt Jazzforum is an international conference taking place every other year in Darmstadt, Germany. The 13th edition of the Jazzforum took place from September 26 to 28, 2013 as an event co-organized with the Institute for Jazz Research at the Arts University of Graz. The discussions during the double conference focused on two subjects: “Jazz Debates” (organized by the Jazzinstitut Darmstadt) and “Jazz Analysis: Postbop” (organized by the Institute for Jazz Research).

The double conference focused on some aspects of these aesthetic as well as analytiocal approaches toward jazz. By organizing a joined conference of the two most important research institutions in the field of jazz we wanted to illuminate some facets of current jazz research but also instigate discussions which hopefully will discover connections between the two strands of the conference. The conference languages were English (main language) and German.

All lectures are free of attendance fees. Her you can find all abstracts and biographies in a printable PDF file.[:]

Darmstädter Jazzforum

Das Darmstädter Jazzforum findet seit 1989 alle zwei Jahre statt und widmet sich dabei jedes Mal einem anderen Oberthema. Es ist eine weltweit einmalige Mischung aus Fachkongress, Konzertreihe, Workshop und Ausstellung und wird von Anfang an in Buchform dokumentiert. Die daraus resultierende Buchreihe “Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung” (erschienen beim Wolke-Verlag Hofheim) ist mit bislang siebzehn Bänden die einzige in Deutschland erscheinende regelmäßige Buchreihe, die sich zwischen Wissenschaft und Dokumentation mit dem Jazz auseinandersetzt.

Die Konferenz des 18. Darmstädter Jazzforums (Thema “Destination Unknown: Die zukunft des Jazz”) findet vom 27. bis 30. September 2023 statt.

Die bisherigen Darmstädter Jazzforen befassten sich mit den Themen “Darmstädter Jazzforum 89” (1989), “Jazz und Komposition” (1991), “Jazz in Europa” (1993), “Jazz in Deutschland” (1995), “Jazz und Sprache” (1997), “Duke Ellington und die Folgen” (1999), “Jazz und Gesellschaft” (2001), “Improvisieren…” (2003), “Verrat!!… oder Chance. Der Jazz und sein gespaltenes Verhälnis zur Popmusik” (2005), “Begegnungen… The World meets Jazz” (2007), “Spannung | Tension. Albert Mangelsdorff” (2009), “Jazz.Schule.Medien.” (2011), “Jazzdebatten / jazz debates” (2013), “Gender and Identity in Jazz” (2015), “Jazz@100” (2017), “Positionen! Jazz und Politik” (2019), “Roots | Heimat. Wie offen ist der Jazz?” (2021)

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